Axel Hellmann: "Rein sportlich haben wir Leipzig geschlagen nach einer furiosen Kampfleistung. Mich hat natürlich auch das Drumherum interessiert und bin erleichtert, dass alles gut über die Bühne gegangen ist. Alles war friedlich, keiner war vermummt, alles war gewaltfrei. Darüber bin ich froh. Wir haben es in der Summe richtig gemacht, dass wir bestimmte Dinge zugelassen haben. Wir müssen den Protest auch aushalten, unabhängig davon, welche Entscheidungen wir in Zukunft bezüglich der Montagspiele treffen. Man hat gesehen, dass die gesamte Fanszene ein starkes Statement abgegeben hat. Das müssen wir ernst nehmen. Wir wurden kurz vor dem Spiel von den Fans über die genauen Abläufe informiert, das ist ein Zeichen des Vertrauens. Man hat heute gemerkt, dass es einen verantwortungsvollen Umgang mit der Macht der Protestmöglichkeiten gibt. Das zeichnet Eintracht Frankfurt aus. Ich muss Schiedsrichter Felix Zwayer loben. Er hat genau die Vibrationen aufgefasst und hat gesehen, dass ordnungsgemäß gespielt werden kann. Wir können nicht mehr absteigen. Ansonsten denken wir von Spiel zu Spiel."
Niko Kovac: "Es war ein sehr intensives Spiel von beiden Mannschaften. Die Leute, die es gesehen haben, dürften ihre Freude gehabt haben. Man hat gesehen, dass wir körperlich gut drauf sind und in der Lage sind, auch so enge und intensive Spiele zu gewinnen. Wir haben das über 90 Minuten richtig gut gemacht. Offensiv, defensiv, von der Leidenschaft und der Einstellung her hat alles gepasst. Dass wir in Rückstand geraten sind, hat mich geärgert. Aber wir haben das kämpferisch und spielerisch sehr gut gemacht. Es war klar, dass wir bis an die Grenzen gehen mussten. Der Sieg ist verdient, wir haben bis auf das Gegentor nichts zugelassen. David ist mit seiner Präsenz, Geschwindigkeit und Zweikampfstärke enorm wichtig für die Mannschaft. Er hat alles abgeräumt, was durchkam. Kompliment an meine Athletikabteilung, dass sie David auf den Punkt wieder fit bekommen haben. Leider haben wir auf Omar Mascarell verzichten müssen. Timmy Chandler bringt immer mehr seine Offensivqualitäten ein. Das freut mich besonders. Prince hat durch die fünfte Gelbe Karte nun genug Zeit, sich von seiner kleinen Blessur zu erholen. Insgesamt müssen wir weiter bescheiden bleiben. Der Prozess ist noch nicht zu Ende, und es ist noch ein Drittel der Saison zu spielen."
Prince Boateng: "Ich habe mir ein bisschen die Leiste gezerrt in der ersten Halbzeit, bei meinem überragenden Fallrückzieher [lacht]. Aber es ist nix Schlimmes. Wir haben schon in der Halbzeit überlegt, ob ich rausgehe. Die Gelbe Karte gegen mich war berechtigt, das muss ich zugeben. Wir haben gekämpft, haben uns reingehauen, waren läuferisch stark, Zweikämpfe geführt. Das zeichnet uns aus. Das war ein sehr gutes Spiel von uns. Wir wussten, dass Leipzig in der zweiten Halbzeit Vollgas gibt. Sie haben eine überragende Bank und haben nochmal frische Kräfte gebracht. Wir haben probiert, Fußball zu spielen und auch Vollgas gegeben. Jeder hat dem anderen geholfen. Wir wollen da oben bleiben. Wir haben es verdient, dass wir da oben stehen. Aber wir haben noch viele Spiele."
David Abraham: "Das war eine gute Rückkehr für mich. Wir haben verdient drei Punkte geholt. Ich habe das 1:1 aufgelegt. Darüber freue ich mich. Dennoch ist es egal, wer die Tore macht oder auflegt. Wichtig ist der Mannschaftserfolg. Die Stimmung war etwas komisch. Aber wir verstehen die Fans. Sie haben uns trotzdem unterstützt und uns geholfen, dass wir die Punkte hier behalten. Ich bin stolz darauf, Kapitän dieser Mannschaft zu sein. Gerade jetzt, wo wir so gut dastehen. Wir werden von der Euphoriewelle getragen, dennoch müssen wir hart arbeiten. Das zeichnet uns schon die ganze Saison aus, wir kämpfen um jeden Ball."
Timothy Chandler: "Es war ein geiles Spiel von unserer Mannschaft. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Wir haben uns gesagt, dass wir voll dagegenhalten. Beim 1:1 habe ich spekuliert, dass der Ball zu mir kommt. Dann habe ich ihn mit der Sohle reingedrückt. David [Abraham, Anm. d. Red.] ist sehr wichtig für uns, mit seiner Schnelligkeit. Wir sind froh, dass er wieder da ist."
Ralph Hasenhüttl (Trainer Leipzig): "Es war ein leidenschaftlicher und verdienter Erfolg für Frankfurt. Wir konnten nur in den ersten 20 Minuten mithalten. Da ist uns ein schönes Tor gelungen. Leider haben wir diese Führung früh aus der Hand gegeben, weil die Eintracht super gekämpft hat. Spätestens nach der Elfmetersituation haben wir den Glauben verloren, sodass wir letztlich zurecht als Verlierer vom Platz gegangen sind."