20.06.2020
Bundesliga

Teilerfolg in Köln

1:1 nach Pausenrückstand. Es wäre mehr als der Ausgleich durch Dost drin gewesen (72.).

Ausgangssituation: Zwischen Historie und Hoffnungsschimmer

Während Geschichtsbegeisterte das Aufeinandertreffen der Traditionsvereine als Verfolgerduell um den achten Platz in der Ewigen Bundesligatabelle wahrnahmen, galt es für die Eintracht in erster Linie, mit dem vierten Auswärtssieg in Folge – was einen neuen Vereinsrekord bedeuten würde – die theoretische Chance auf einen Europapokalplatz zu wahren. Der jenseits von Gut und Böse auf Rang 13 stehende Aufsteiger befand sich allenfalls rechnerisch in Relegationsgefahr.

Erster Einsatz 2020: Frederik Rönnow.

Personal: Lohn für Rönnow, Pause für die Routiniers

Wie angekündigt erhielt Frederik Rönnow im Tor den Lohn für „seine sehr starken Trainingsleistungen“, wie Adi Hütter das diesjährige Startelfdebüt des Dänen begründet hatte. Darüber hinaus tauschte der Cheftrainer im Vergleich zum 2:1 gegen den FC Schalke 04 die Hälfte seiner Feldspieler. Für den gelbgesperrten Daichi Kamada begann mit Bas Dost eine zweite Sturmspitze. Außerdem hielt Hütter am gegen Königsblau nach der Pause vollzogenen Wechsel von Timothy Chandler und Djibril Sow für Danny da Costa und Dominik Kohr fest. Ferner begannen Martin Hinteregger und Lucas Torró anstelle von David Abraham und Makoto Hasebe, weshalb Stefan Ilsanker vom defensiven Mittelfeld in die Innenverteidigung zurückkehrte.

Kaum Strafraumszenen, dann kommt Kainz

Dass es sich bei den Hereinnahmen keineswegs um Gefälligkeiten auf der Zielgeraden handelten, ließen nicht nur die formulierten Ambitionen vermuten, sondern auch das Auftreten am Rhein. Die durchgewürfelten und zugleich gut formierten Gäste wirkten wesentlich spritziger, bissiger und zielstrebiger als die Hausherren, ließen es aber in Tornähe an der entscheidenden Genauigkeit, sei es bei Flanken oder beim Abschluss vermissen. Gleich zu Beginn kam Dost nach einer schnellen Umschaltaktion über André Silva in halblinker Lage zum Schuss, zielte aber am linken Pfosten vorbei (5.). Ansonsten konnten sich die präsenten Hessen von zeitweise zwei Drittel gewonnener Zweikämpfe wenig kaufen. Die größte Gelegenheit hatte Djibril Sow vom linken Strafraumeck, als jedoch Timo Horn auf seinem Posten war (31.). Der konzentrierten Arbeit seiner Vorderleute war es zu verdanken, dass Rönnow nahezu beschäftigungslos war, ehe er sich bei einem Fallrückzieher Mark Uths erstmals auszeichnen konnte (40.). Geschlagen geben musste sich der 27-Jährige dann aber per Strafstoß, weil Sebastian Rode im Sechzehner der Ball versprungen und Uth auf die Füße getreten war (44.). Schütze Florian Kainz zielte platziert und war am Ende mit dem Innenpfosten im Bunde (45.).

Größere und kleinere Diskussionen

Nach dem Seitenwechsel blieben die Adlerträger weiter bemüht, ohne jedoch regelmäßig zwingend zu werden, während der Effzeh auf Nadelstiche setzte. Nach einer Stunde behielt Rönnow gleich zwei Mal gegen Jhon Córdoba die Oberhand (60., 61.), auch wenn der erste Gegenstoß aus Abseitsposition geschah und ein Treffer nicht gezählt hätte. Aberkannt bekam Frankfurt wiederum den vermeintlichen Ausgleich durch Hinteregger, weil Ilsanker zuvor die Kugel an die Hand gesprungen war (64.). An sich keine Fehlentscheidung, wenngleich im Verhältnis zum nicht geahndeten Armeinsatz von Rafael Czichos kein Unterschied zu erkennen war (53.). Keine zwei Meinungen gab es kurz darauf, als Dost eine Hereingabe von Sow unbedrängt aus drei Metern über die Linie drückte – 1:1 (72.)! Die im rot-schwarz-weißen Heimtrikot angetretenen Gäste waren wieder am Drücker, Silvas ansatzloser Versuch aus spitzem Winkel rauschte jedoch am Gehäuse vorbei (75.). Auch der Niederländer sorgte sogleich wieder für Alarm, als er nach einer scharfen Flanke des mittlerweile wie Dominik Kohr eingewechselten Danny da Costas (beide 63.) am kurzen Pfosten auftauchte, Köln aber zur Ecke klären konnte (80.).

Fazit: Haken dran

Ein Sieg wäre möglich und aufgrund der Spielanteile auch verdient gewesen. Mit dem Auftreten, ausgenommen die zehn Minuten vor und nach der Pause, können die Adler einmal mehr zufrieden sein. Haken dran.