29.09.2014
Neuzugang

Timo Hildebrand: Ehemaliger Nationaltorwart

Gestern feierte Felix Wiedwald sein Bundesliga-Startelf-Debüt. In der Freude über die gute Leistung des jungen Keepers soll nicht untergehen, dass sich die Eintracht angesichts der Verletzung von Stammtorhüter Kevin Trapp mit Timo Hildebrand namhaft verstärkt hat. Wir stellen den Neuzugang ausführlich vor.

Timo Hildebrand wurde am 5. April 1979 in Worms geboren. Die Nibelungen- und Lutherstadt liegt in Rheinhessen im südöstlichen Rheinland-Pfalz direkt am westlichen Rheinufer an der Grenze zu Hessen. Historisch gesehen gehörte die Stadt zum Großherzogtum Hessen. Man kann Timo Hildebrand also durchaus als Hessen bezeichnen, zumal er als kleiner Bub das Kicken beim FV Hofheim erlernte. Hofheim ist der größte Stadtteil von Lampertheim und liegt im südhessischen Ried.

Zeit beim VfB Stuttgart

1994 schloss sich Timo Hildebrand dem VfB Stuttgart an. Er spielte dort zunächst in der Jugend und für die Amateure. Am 13. Spieltag der Saison 1999/00 – der VfB Stuttgart gewann beim SC Freiburg auswärts mit 2:0 – debütierte der heute 35-Jährige schließlich bei den Profis. Ab der Saison 2000/01 war Hildebrand Stuttgarter Stammtorwart. 2002/03 wurde er mit den Schwaben Bundesliga-Zweiter. Zudem blieb Hildebrand im Jahre 2003 884 Bundesliga-Minuten ohne Gegentor und stellte damit den Rekord von Oliver Kahn ein. Auch in den folgenden Jahren brachte Hildebrand Top-Leistungen. Er kam auf 7 Spiele in der deutschen A-Nationalmannschaft und gehörte dem EM-Kader 2004 und dem WM-Kader 2006 an. Zuvor war Hildebrand 18-mal in Deutschlands U21 eingesetzt worden.

Nach 221 Bundesliga-Spielen, dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 2007 und dem Erreichen des DFB-Pokalfinales im gleichen Jahr verließ Hildebrand den VfB Stuttgart und wechselte nach Spanien zum FC Valencia.

„Stehaufmännchen“ Hildebrand

Dort setzte er sich schließlich gegen Santiago Cañizares, seinen Konkurrenten auf der Torhüter-Position, durch und gewann mit Valencia gleich in seinem ersten Jahr die Copa del Rey, den spanischen Pokalwettbewerb. Vor allem im Halbfinal-Hinspiel gegen den FC Barcelona, das 1:1 endete, zeigte Hildebrand mit 14 Glanzparaden eine herausragende Leistung.

Unter dem im Sommer 2008 verpflichteten Trainer Unai Emery lief es für Hildebrand nicht mehr so gut. Der 1,86m große Keeper verlor seinen Stammplatz und wechselte im Winter der Spielzeit 2008/09 zur TSG Hoffenheim, wo er seinen früheren Stuttgarter Trainer Ralf Rangnick wiedertraf. Nach anfänglichen Verletzungsproblemen etablierte sich Hildebrand als Stammtorhüter. Bis zu seinem Wechsel zu Sporting Lissabon im Sommer 2010 kam der Wormser auf 38 Liga-Einsätze für die Hoffenheimer.

Die Zeit bei Lissabon war nicht von Erfolg gekrönt. Nachdem Hildebrand in der Saison 2010/11 keinmal in der portugiesischen Liga zum Einsatz kam, verließ der Torhüter Lissabon wieder. Er hielt sich im September 2011 unter anderem mit Trainingseinsätzen bei Eintracht Frankfurt fit.

Am 21. Oktober 2011 wurde Hildebrand von Schalke 04 verpflichtet, dort hatte sich Ralf Fährmann verletzt. Sein Debüt für die Knappen feierte Hildebrand am 14. Dezember 2011 beim 3:0-Sieg in der Europa League gegen Maccabi Haifa. Hildebrands Vertrag wurde schließlich im Mai 2012 bis zum Ende der Saison 2013/14 verlängert. Zur Saison 2012/13 wurde Hildebrand zum Stammkeeper ernannt. Nach einer Verletzung hütete Lars Unnerstall zwar das Schalker Tor, Hildebrand war ab dem 15. Spieltag bis Saison-Ende jedoch wieder Torhüter Nr. 1. In der Spielzeit 2013/14 kam Hildebrand auf 15 Bundesliga-Einsätze – nach einer Verletzung verlor er die Stammtorhüter-Position an Ralf Fährmann.

Wechsel zur Eintracht

Da Schalke den Vertrag mit Hildebrand nach insgesamt 39 Bundesliga-Einsätzen für Königsblau nicht verlängerte, konnte die Eintracht den vertragslosen Profi auch nach dem Ende der Wechselperiode verpflichten. In der vereinslosen Zeit hat sich der Torhüter, der bisher 17 Champions League-Spiele bestritten hat, beim Karlsruher SC und mit einem Personal Trainer fit gehalten.

Bei seiner Vorstellung in Frankfurt erklärte Hildebrand, nach wie vor Lust und Spaß am Fußball zu haben und nicht daran gedacht zu haben, seine Karriere zu beenden. Warum sollte er auch? Gerade die früheren Eintracht-Torhüter Nikolov und Stein haben schließlich bewiesen, dass man als Torhüter auch im fortgeschrittenen Fußballer-Alter noch Top-Leistungen zeigen kann.

Herzlichen willkommen in Frankfurt am Main, Timo Hildebrand. Wir wünschen Dir eine schöne, erfolgreiche und verletzungsfreie Zeit!