31.05.2023
DFB-Pokal

Titelhamster Trapp, Götze und Rode winkt Historisches

Zwischen Frankfurt und Paris, Eindhoven und Nantes, Antwerpen und Argentinien: Das sind die Pokalsieger im aktuellen Eintracht-Kader.

Es ist kein ganzes Jahr her, da schwelgte Kevin Trapp im Angesicht der Europa-League-Feierlichkeiten auf dem Römerbalkon in Erinnerungen: „Als ihr 2018 den DFB-Pokal geholt habt, habe ich mir das während eines eigenen Spiels [mit Paris Saint-Germain; Anm. d. Red.] live auf dem Telefon angeschaut, weil es für mich das Größte war, zu sehen, wie ihr einen Pokal nach Hause geholt habt. Deshalb habe ich mir vor dem Finale nochmal die Highlights von damals angeschaut. Mein größter Wunsch war, so etwas nochmal mit euch feiern zu dürfen.“

Was auf internationaler Ebene 2022 gelang, ist dem im Sommer des bislang letzten DFB-Pokalfinales der Eintracht an den Main zurückgekehrten Nationaltorhüter auf nationaler Ebene fremd. Kaum zu glauben, aber es ist die erste Endspielteilnahme in Berlin für den 32-Jährigen. „2018 kam ich nach dem Pokalsieg und habe damals natürlich viel gefragt, wie es denn war. Weil es im Fernsehen einfach unheimlich schön anzusehen war“, bekundete Trapp am Dienstag.

Der verschmitzte Zusatz, dafür in Frankreich „den einen oder anderen Titel“ gewonnen zu haben, wirkte gleichwohl untertrieben. Mit PSG holte Trapp neben zwei Meisterschaften zwischen 2016 und 2018 je drei Mal den Coupe de France und den Ligapokal. Dazu gesellen sich fünf französische Supercup-Triumphe in Folge von 2015 bis 2019. Oder anders formuliert. Der gebürtige Saarländer ist im Nachbarland in Pokalwettbewerben komplett ungeschlagen geblieben.

Trapp ist beileibe nicht der einzige aus der Ü30-Fraktion, die reichlich Pokalsiegexpertise mitbringen. Mario Götze gewann mit dem FC Bayern und Borussia Dortmund vier Mal den DFB-Pokal, Sebastian Rode in den gleichen Farben zwei Mal. Für den Eintracht-Kapitän wäre ein Einsatz in der Hauptstadt im Endspiel wiederum der allererste in seiner Laufbahn.

Götze und Rode vor Pokalbestwert

Überhaupt winkt den Routiniers ein Rekord. Außer Klaus Allofs mit Düsseldorf, Köln und Bremen, Thomas Kroth mit Köln, Hamburg und Dortmund und Thorsten Legat mit Bremen, Stuttgart und Schalke holte noch kein anderer Akteur drei deutsche Pokale mit drei verschiedenen Vereinen. Kroth und Legat haben auch eine Eintracht-Vergangenheit, blieben in den Adlerträgerjahren allerdings ohne große Cuperfolge. 

Gerade Götze gilt dahingehend als Sieggarant. Neben dem deutschen Viererpack behielt die Nummer 27 auch im vergangenen Jahr in seinem bis dato fünften Finale mit der PSV Eindhoven die Oberhand und wechselte als niederländischer Pokalsieger an den Main. Damals schon Teamkollege war Philipp Max, der dem Ruf ins Herzen von Europa im vergangenen Januar folgte.

Frankfurter (Final-)Routiniers: Timothy Chandler, Makoto Hasebe und Sebastian Rode.

Was einen derartigen Erfolg mit dem BVB angeht, kann ebenso Ansgar Knauff ein kleines Wörtchen mitreden. Der 21-Jährige zählte zum schwarz-gelben Aufgebot, das 2020 in der Hauptstadt reüssierte – gegen Leipzig.

Ähnlich verhielt es sich mit Daichi Kamada, der zwar vor fünf Jahren nicht die tragende Rolle von heute innehatte, aber nichtsdestotrotz zu jenen aktuellen Adlerträgern zählt, die 2018 letztmals den Pott nach Frankfurt holten. Der Japaner stand in der Ersten Hauptrunde beim 3:0 bei der TuS Erndtebrück 73 Minuten auf dem Rasen. Von den damaligen Helden übrig sind außerdem Makoto Hasebe und Timothy Chandler, die beide auch im Finale 2017 den Adler auf der Brust trugen.

Pokalsieg International: Eintracht fast mit einer Elf

Hasebe zählt darüber hinaus zur beachtlichen Riege der Eintracht-Internationalen, die im Ausland eine Trophäe in die Luft stemmen durften: Der 39-Jährige selbst in Japan, Kristijan Jakic und Hrvoje Smolcic in Kroatien, Aurélio Buta in Belgien, Lucas Alario und Rafael Santos Borré in Argentinien und im vergangenen Jahr Randal Kolo Muani in Frankreich, ehe der aktuelle Toptorjäger im laufenden Wettbewerb aus Nantes nach Frankfurt kam. Dazu wie erwähnt Götze und Max in den Niederlanden sowie Trapp in Frankreich.

Den nächsten Pokalsieger hat sich die Eintracht übrigens bereits geangelt. Im Sommer stößt Hugo Larsson aus Malmö zur SGE. Der 18-Jährige gewann vor einem Jahr den schwedischen Pokal – und hofft sicherlich, im Juli auf zahlreiche Gleichgesinnte zu treffen.