12.11.2023
Bundesliga

„Tolle Moral bewiesen“

Krösche, Toppmöller, Smolcic, Skhiri, Götze und Max wirken trotz der Aufholjagd nicht mit dem 2:2 zufrieden und sehen gegen Werder dennoch viele Eintracht-Qualitäten.

Sportvorstand Markus Krösche: Wir sind schwer reingekommen in die Partie und können aufgrund der zweiten Halbzeit mit dem Punkt leben. Aber insgesamt haben wir zwei Zähler verloren. Es ist ärgerlich, weil wir einfache Fehler gemacht haben, die wir in den Partien vorher nicht hatten, und Bremen dadurch zum Toreschießen eingeladen haben. Das müssen wir verbessern, ist aber auch ein bisschen der Müdigkeit geschuldet. Die Aktion zum Elfmeter in unserem Strafraum nach eigener Ecke darf nicht passieren. Beim 0:2 müssen wir es vorher klarer lösen. Bei einem 0:2-Rückstand ist es in Bremen natürlich schwer, nochmal zurückzukommen. Aber es spricht für die Mentalität der Jungs, dass sie einfach weitergespielt haben und nicht wild geworden sind. Das zeigt, dass sie an die Spielidee des Trainers glauben. Sie haben das dann gut gemacht, wir haben gut gewechselt und damit auch gezeigt, dass wir einen breiten Kader haben. Wir waren nach dem Ausgleich deutlich näher am Sieg dran als Bremen.

Cheftrainer Dino Toppmöller: Es war eine tolle Leistung der Jungs, die kurz vor der Pause einen unnötigen Elfmeter gegen sich bekommen. Auch das 0:2 fällt zu einem ungünstigen Zeitpunkt kurz nach der Pause. Dann haben wir aber eine tolle Moral bewiesen, die Jungs haben alles aus sich herausgeholt, trotz des angstrengenden Programms 125 Kilometer auf dem Tacho und verdient einen Punkt geholt. Insgesamt sind wir dem Sieg vielleicht sogar näher, wenn ich an den Kopfball von Ellyes Skhiri und Mario Götze denke. Auf der anderen Seite hat auch Bremen nochmal eine Chance das Spiel zu gewinnen bei dem Schuss von Ducksch, den Kevin Trapp überragend hält. Wir nehmen den Punkt gerne mit angesichts von vier Auswärtsspielen in Folge und vielen Reisestrapazen. Die Reaktion der Mannschaft nach dem zweiten Gegentor war überragend. 

Großes Kompliment an die Mannschaft, die ihren Charakter gezeigt hat.

Mario Götze

Mario Götze: Es war ein intensives Spiel. Wir hatten vier Auswärtsspiele am Stück. Hier nochmal so zurückzukommen und uns gerade hinten raus noch so viele Chance zu erspielen, beweist unsere Mentalität. Großes Kompliment an die Mannschaft, die ihren Charakter gezeigt hat. Wir wollten nach der Pause mit dem Ball ruhiger bleiben, was uns nach intensiven Wochen vorher noch gefehlt hat. Wir haben uns dann unsere Chancen erspielt. Natürlich haben wir uns mehr vorgenommen und hätten hier auch gewinnen können. Nach den vielen Englischen Wochen und den Reisen kommt uns die Länderspielpause ganz gelegen. Die Pause wird uns guttun.

Hrvoje Smolcic: Der Punkt ist verdient. Die letzten 20 Minuten gab es Chancen auf beiden Seiten, wir waren näher dran an den drei Punkten. In der Halbzeit haben wir gesagt, dass wir noch mehr kämpfen und mehr zeigen müssen. Wir haben alles gegeben und hatten Chancen für mehr Tore. Wir hätten aber auch verlieren können. Wir haben das Risiko nach dem 0:2 erhöht, sind mit mehr Spielern nach vorne gegangen. Am Ende ist das Resultat wichtig. Vier Auswärtsspiele in Folge sind nicht einfach, drei Siege und ein Unentschieden aus diesen Partien ist nicht schlecht. Der Trainer sagte mir im Meeting, dass ich links spiele. Ich habe nicht nachgefragt, sondern wollte natürlich einfach nur spielen. Wir haben acht Spiele nicht verloren, das ist gut. Es ist immer wichtig, vor der Länderspielpause nicht zu verlieren, ansonsten bist du zwei Wochen nervös. Danach müssen wir so weitermachen.

Philipp Max: Das war ein super wichtiger Punkt. Es war keine gute erste Halbzeit vom Energielevel und von der Überzeugung her. Es war trotzdem okay, denn eigentlich gehen wir mit 0:0 in die Kabine. Dann kriegen wir ein blödes Gegentor, den Konter wollten wir natürlich besser absichern und dann ist das Foul unglücklich. Die zweite Halbzeit war besser, wir haben mehr Zweikämpfe und Bälle gewonnen und hatten mehr Offensivaktionen. Wir haben Selbstvertrauen und sind damit zurückgekommen. Nach dem 1:2 durch Ellyes hatten wir eine breitere Brust und Chancen auf Sieg. Dann ist die Energie wieder da. Alle haben sich reingeworfen, das war für die Mannschaft sehr wichtig. Wir sind in einer sehr guten Phase und haben uns sehr gut entwickelt. Robins Ausfall müssen wir als Gruppe auffangen und das werden wir auch machen!

Ellyes Skhiri: Es war schwierig für uns nach dem 0:2 Rückstand. Nach der Pause ging es dann besser, wir haben mit guter Mentalität gespielt und unsere Qualität öfter gezeigt. Am Ende ist es ein guter Punkt, der uns weiterhilft. In der Länderspielpause kann das Team weiter arbeiten für den Endspurt der Hinrunde. Wir müssen immer kämpfen und wissen, dass wir immer zurückkommen können. Das 2:2 war letztlich verdient und mit etwas Glück drehen wir die Partie sogar komplett.

Ole Werner (Trainer SV Werder Bremen): In der ersten Halbzeit haben wir es sehr gut gemacht, die Räume gut besetzt, hatten eine gute Staffelung, die besseren Ansätze und gehen verdient in Führung. Diese bauen wir aus durch einen Angriff, in dem wir viel sehen, was wir uns vorgenommen hatten. Danach konnten wir die Staffelung und Ordnung nicht mehr aufrecht erhalten. Stück für Stück wurden wir hinten reingedrängt. Eine Mannschaft mit der Qualität der Eintracht weiß das für sich zu nutzen. Hinten raus hatten wir drei gute Chancen. Dabei müssen wir klarer zum Abschluss kommen, gerade bei dem Drei-auf-zwei-Konter. Insgesamt ist es nach der Statistik und den gezeigten Leistungen ein gerechtes Remis. Nach einer 2:0-Führung bist du aber mit einem Punkt nicht vollends zufrieden.