Tony kommt, schreibt, trifft

Bei der 15. und damit letzten Station der Eintracht-Kampagne zur Unterstützung der Amateurvereine erlebten rund 1200 Zuschauer den Eintracht-Tag mit dem krönenden Abschluss, dem Spiel zwischen der Ü35 des gastgebenden VfR und der Traditionsmannschaft um Karl-Heinz Körbel. Mit dabei war erstmals im Tradi-Dress Tony Yeboah, der vom Publikum mit besonders viel Applaus bedacht wurde. Seine Autogramme waren heiß begehrt, Eintrachts Edelfan Kutten-Paule war dafür sogar extra aus Wiesbaden angereist. „Eine Tankfüllung für Tony, das war es mir wert“, sagt er, während Yeboah per Elfmeter traf.

Der Torschützenkönig aus den Jahren 1993 und 1994, extra aus Ghana angereist, sagte: „Beim Elfmeter dachte ich, den muss ich reinmachen, weil die Fans ein Tor sehen wollen“. Es war das 2:0 für die Eintracht, nachdem der wie immer laufstarke Ervin Skela früh in der Partie mit einem herrlichen 20-Meter-Schuss ins linke Kreuzeck eröffnet hatte. Körbel freute sich über seinen Tradidebütanten Yeboah: „Ich bin wirklich froh, dass Tony gekommen ist. Das ist außergewöhnlich. Er hat mir vorhin in der Kabine schon gesagt, dass ich ihm für nächstes Jahr den Plan schicken soll. Er würde gerne wiederkommen.“ Für den 56-Jährigen war der Deutschland-Aufenthalt nur kurz, die Eintracht-Zeit aber länger. Beim Auswärtsspiel in Tottenham gehörte Yeboah zur Frankfurter Reisegruppe.

Für den VfR Volkmarsen war der Eintracht-Tag mit Fußballschuleneinheit, Eventfläche und Tradispiel unterdessen eine außergewöhnliche Geschichte. Marcel Becker, der die Bewerbung initiiert hatte, meinte: „Die Jungs von der Traditionself hier zu Gast, das ist einfach der Hammer. Man kennt sie noch von der Zeit, als man Kind war.“ Im VfR-Tor stand Klaus Teppe, der sich mit einigen Paraden auszeichnen und dafür den Applaus des heimischen Publikums genießen konnte. „Diese Spieler hier live zu erleben, das ist genial. Mo Idrissou war sehr beeindruckend. Ich habe ihn heute Vormittag schon erlebt, als er mit unseren Kids gekickt hat“, sagte Teppe, der bis zur Halbzeit noch Uwe Müllers Kopfball zum 0:3 hinnehmen musste.

In der Pause schwor Volkmarsens Alte-Herren-Spielertrainer David Michels seine Mannschaft nochmal ein und machte ihr Mut, einen Treffer zu erzielen. Viktor Gossmann zum 1:3 sowie Lars Fintler und Benjamin Gottmann (2:9, 3:9) gelang es, Jürgen Hoffelner im Eintracht-Kasten zu überwinden. Michels bilanzierte: „Ich denke wir konnten unsere geplanten Nadelstiche gut umsetzen. Wir haben den Zuschauern in der zweiten Halbzeit viele Highlights geboten. So eine Kulisse ist auch überragend. Tolles Wetter, toller Fußball, alles hat gepasst. Es war eine sehr schöne Veranstaltung.“ Derweil trugen sich für die Adlerträger sieben verschiedene Torschützen ein, dazu gehörten alle Jubilare: Uwe Müller bei seinem 225., Frank Gerster bei seinem 125. und Ervin Skela bei seinem 75. Einsatz.

Körbel, mit der Fußballschule bei 13 und der Tradi bei elf Stationen in ganz Hessen involviert und Ideengeber der Kampagne, bilanzierte nach dem ersten Jahr „Eintracht in der Region“: „Eine absolute Erfolgsgeschichte, es war überall schön.“ Rund 30.000 Zuschauer kamen zu den elf Tradi- sowie jeweils zwei Männer- und Frauenspielen zwischen Lorsch und Volkmarsen sowie Bad Camberg und Eiterfeld.