„Der fliegende Zahnarzt“ stand bei Eintracht Frankfurt von 1965 bis 1976 im Tor, was nicht selbstverständlich war. Der gebürtige Berliner, mit 1,76 Meter Körpergröße kein Torwart mit Gardemaß, war auch ein talentierter Handballspieler. In der Saison 1958/59 ging er als Fußballer für Eintracht Wetzlar als Mittelstürmer auf Torejagd. Auch wenn Bundestrainer Helmut Schön ihm riet, Stürmer zu bleiben, entschied sich Kunter für das Tor. Als Keeper hatte er bereits 1958 in Länderspielen der Deutschen Jugendauswahl mitgewirkt.
Doktor und Stammtorwart
Peter Kunter konzentrierte sich nie nur auf den Fußball. Sein Studium, zunächst Germanistik und Sport, später Zahnmedizin, finanzierte er in Freiburg als Torhüter des Freiburger FC, für den er zwischen 1961 und 1965 133 Zweitligapartien absolvierte. 1965 wechselte er zur Eintracht – und an die Goethe-Universität. Als er am 8. Dezember 1969 an der Goethe-Universität seinen Doktortitel erhielt, war er längst Stammtorhüter der SGE.
Zahnarztpraxis 1972 in Frankfurt eröffnet
1972 eröffnete Kunter seine erste Zahnarztpraxis in der Löwengasse 48 in Frankfurt. 1974 gewann Peter Kunter mit der Eintracht in Düsseldorf den DFB-Pokal gegen den Hamburger SV, ein Jahr später saß er bei der Titelverteidigung gegen den MSV Duisburg auf der Bank. Insgesamt absolvierte er 287 Pflichtspiele für die Hessen und war jahrelang Rekordtorhüter der Eintracht bezogen auf Bundesligabegegnungen. Erst im Mai 2023 übertraf Kevin Trapp die 234 Einsätze Kunters. 1976 scheiterte er mit der Eintracht im Halbfinale des Europapokals der Pokalsieger nur knapp an West Ham United.
Vizepräsident der Eintracht
Nach seiner aktiven Karriere arbeitete er in seiner Wahlheimat Urberach weiter als Zahnarzt. Seine Praxis in Bornheim wurde 1982 geschlossen. Der Eintracht blieb er aber stets verbunden. Von 1977 bis 1979 war Dr. Peter Kunter Vizepräsident des Vereins.
Die Eintracht verliert mit Dr. Peter Kunter einen treuen Wegbegleiter und einen wichtigen Repräsentanten des Vereins. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.