Kopf an Kopf gingen die Eintracht und der FC Augsburg in diesen vierten Spieltag der Fußballbundesliga. Beide Vereine hatten nach drei Spieltagen jeweils vier Punkte gesammelt und natürlich sollten es nach der Partie einer, am besten sogar drei mehr sein. Dafür hieß es zum einen, den gefährlichen Isländer Alfred Finnbogason aus dem Spiel zu nehmen, der am vergangenen Wochenende gegen Köln noch einen Dreierpack geschnürt hat. Außerdem wollte man das blitzschnelle Umschaltspiel der Gäste verhindern.
Dabei mithelfen konnte wieder Makoto Hasebe, der in Gladbach noch gefehlt hatte. Er kam für Gelson Fernandes in die Partie und nahm dessen Position im zentralen Mittelfeld ein, während ganz hinten wie in der Vorwoche das Trio Abraham, Falette, Salcedo auflief. Davon abgesehen blieb die Frankfurter Elf unverändert, Niko Kovac vertraute also auch auf das physisch starke Sturmduo Haller / Boateng. Beim FCA gab es unterdessen zwei Neuerungen, so setzte Manuel Baum auf Jonathan Schmid auf dem linken offensiven Flügel sowie den südkoreanischen Spielmacher Koo auf der Zehner-Position.
1. Halbzeit: Gästeführung durch Max aus spitzem Winkel
In der dritten Minute hatten die Fuggerstädter gleich ihre erste Chance: Erst ging es mit Opare schnell über die rechte Seite, bei der folgenden Hereingabe trat Abraham über den Ball und ermöglichte dadurch den ersten Schussversuch von Finnbogason, den der Argentinier jedoch auch selbst abblocken konnte. Da der Nachschuss von Schmid über das Tor ging, musste Hradecky noch nicht eingreifen. Im Gegensatz zu Marvin Hitz, der in der 8. Minute den ersten Frankfurter Abschluss durch Gacinovic parieren musste. Wenige Minuten später machte dann die Eintracht das Spiel schnell und konterte über Hasebe und de Guzman, der den Ball auf Chandler spielte, dessen Hereingabe von rechts Haller fand, der mit seinem Schuss jedoch an einem Abwehrspieler hängen blieb. Die SGE erhöhte in der Folge ihre Spielanteile, musste jedoch stets aufmerksam bleiben, um der Deckung der Gäste zu entkommen, die ihrerseits früh störten und auf Tempogegenstöße lauerten. Ihre Führung erzielten die Augsburger jedoch auf andere Art und Weise: Nachdem Heller in der Nähe der rechten Eckfahne einen Freistoß gegen Falette gezogen hatte, trat Philipp Max diesen scharf vor das Gehäuse der Hessen, wo der Ball an Freund und Feind vorbei im langen Eck einschlug.
Der FCA macht es der SGE schwer
Beinahe hätte die Kovac-Elf nur drei Minuten später geantwortet, doch Haller konnte die Kopfballablage von Boateng nicht mehr erreichen, die somit knapp neben das Tor ging. Die Eintracht war jetzt aber merklich um den Ausgleich bemüht und hatte durch Kopfbälle von Abraham und Falette gute Chancen auf einen Treffer. Auch danach blieben die Adlerträger engagiert, taten sich gegen inzwischen merklich tiefer stehende Augsburger aber schwer. Zumindest nach einem direkten Freistoß aus gut 30 Metern von Willems wurde es noch einmal gefährlich für das Gehäuse des FCA, doch Marvin Hitz war auf dem Posten. So sollte es dann auch bis zur Pause bleiben, denn zum einen fanden die letzten Pässe zu selten ihr Ziel, zum anderen gelang es der Mannschaft kaum, auf den Flügeln hinter die Abwehr zu gelangen.
2. Halbzeit: Die Eintracht erhöht den Druck
Zur Pause reagierte Niko Kovac und brachte mit Ante Rebic frische Kräfte für den Flügel, im Gegenzug blieb mit Salcedo ein Defensivakteur in der Kabine. Dadurch veränderte sich auch das System der Hessen: Hinten versuchte man es jetzt mit einer Viererkette, um im Mittelfeld mehr Anspielstationen zu haben. Was auch Wirkung zeigte, denn die Eintracht präsentierte sich engagiert, wollte den Ausgleich und erhöhte den Druck auf die Augsburger Hintermannschaft noch einmal im Vergleich zur ersten Hälfte. Was vorerst fehlte, waren die klaren Torchancen. Zumindest bis zur 58. Minute, da versuchte es de Guzman mal von der Strafraumkante nach kurzem Zuspiel von Hasebe, doch der Schuss ging knapp über das Tor. Nur zwei Minuten später ging es über den agilen Gacinovic, der in der Mitte Haller in Szene setzte, der jedoch nach guter Annahme den Ball nicht richtig traf und somit neben den Kasten setzte.
Caiuby trifft per Traumtor, Jovic antwortet
Die bayrischen Schwaben traten währenddessen offensiv so gut wie gar nicht mehr in Erscheinung und hatten alle Hände voll zu tun, um den Laden defensiv zusammen zu halten. Einzig Koo hatte noch eine gute Gelegenheit, setzte seinen Flachschuss aber knapp neben das Tor von Lukas Hradecky (67.). Mittlerweile hatte Kovac mit Jovic für Gacinovic einen weiteren Stürmer gebracht und offensiv alles auf eine Karte gesetzt, was sich erst einmal nicht in weiteren Torchancen niederschlug. Stattdessen erzielte der ebenfalls eingewechselte Caiuby das 2:0 für Augsburg mit einem sehenswerten Sonntagsschuss aus der Distanz, der sich hinter Hradecky unter die Latte senkte. Im Gegenzug fast der Anschlusstreffer der SGE, doch mit einem Wahnsinnsreflex verhinderte Hitz den Treffer durch Jovic. Dieser traf dafür nach der direkt darauf folgenden Ecke per Kopf und brachte die Eintracht zurück ins Spiel.
Schlussoffensive wird nicht belohnt
Jetzt bekamen die Hessen die „zweite Luft“ und warfen noch einmal alles nach vorne. Die Mannschaft wollte den Ausgleich und drängte die Gäste weit zurück an den eigenen Strafraum. Die Partie wurde jetzt noch einmal richtig aufregend und spannend und die Eintracht kam zu weiteren Chancen, etwa durch Rebic, der geblockt wurde und Chandler, der knapp verzog. Bereits in der Nachspielzeit dann eine weitere richtig gute Gelegenheit: de Guzman nahm einen Ball am Rande des 16ers mit vollem Risiko direkt, der von einem Abwehrspieler sogar noch abgefälscht wurde und Hitz zu einer weiteren guten Parade zwang. Inzwischen war es ein astreines Powerplay der SGE geworden, die noch einmal auf den Ausgleich drückte, am Ende aber nicht mehr das nötige Quentchen Glück hatte, um doch noch einen verdienten Punkt im Stadtwald zu behalten.
So spielte die Eintracht:
Hradecky - Abraham, Falette, Salcedo (46. Rebic) - Chandler, Willems (78. Tawatha) - Hasebe, de Guzman, Gacinovic (67. Jovic) - Haller, Boateng
Tore:
0:1 Max (20.)
0:2 Caiuby (77.)
1:2 Jovic (79.)