Dabei kommt es der in der Vorsaison mit anderthalb Beinen in der Oberliga gestandenen höchsten Ausbildungsmannschaft zugute, sich weder von Rückschlägen beirren, noch sich von Erfolgen zum Schweben verleiten zu lassen. „Wir konzentrieren uns auf die Gegenwart und blicken in die Zukunft“, gibt Cheftrainer Tomislav Stipic fast gebetsmühlenartig vor. Der kroatische Fußballlehrer leitet mit Miroslav Petric seit dieser Saison die Geschicke der ersten Mannschaft hinter den Profis und versteht es als seine oberste Aufgabe, so viele Eigengewächse wie möglich an die Bundesliga heranzuführen.
Nach einem holprigen Start, schon der Auftakt bei der fast unerklärlichen 1:2-Niederlage in Freiburg hätte entspannter verlaufen können, gelang am fünften Spieltag der erste Sieg, als Patrice Kabuya, einer von drei Jungprofis im Kader, in der 95. Minute das 2:1 erzielte. War der Knoten einmal geplatzt, die Frische zurück und eine Hierarchie erkennbar, ließen die Adlerträger in den nächsten drei Partien sieben weitere Zähler folgen und kassierten dabei nur einen Gegentreffer.
Verletzungswelle baut sich auf…
Umso überraschender wirkte dann Ende Oktober die 2:4-Niederlage beim Karlsruher SC, wo die Riederwälder ihren Aufwärtstrend eigentlich bestätigten, gewohnt dominant und aggressiv auftraten, zweimal führten, aber in puncto Chancenverwertung das Nachsehen hatten. Erschwerend kam hinzu, dass neben dem Doppelgegenschlag in der Schlussphase nacheinander drei Leistungsträger verletzt den Platz verlassen mussten, von denen Kapitän Nils Stendera (Leistenprobleme) bis heute ausfällt.
Immerhin standen die anderen beiden, Innenverteidiger Laurin Stich und Antriebsfeder Patrick Finger, wieder zur Verfügung, doch die Szenarien sollten sich wiederholen. Beim kampfesmutigen 0:0 gegen die TSG Hoffenheim erwischte es die Außenverteidiger Nils Orywol und David Siebert sowie Mittelfeldallrounder Sahverdi Cetin. Vom seit Wochen ausfallenden Neuzugang und Dribbelkünstler Abdulkerim Cakar ganz zu schweigen.
…aber Mannschaft bricht nicht ein
Das Nachbarschaftsduell am vergangenen Samstag mit dem 1. FSV Mainz 05 wirkte wie ein Verstärker dessen, als schon vor der Pause Lizenzspieler Cetin und Vladimiros Safaridis runter mussten und es nach dem Seitenwechsel auch für Juniorennationalspieler Finger und den unlängst aus der U17 beförderten Innenverteidiger Felix Irorere nicht lange weiter ging. Da die Gäste bereits in den Anfangssekunden den 0:1-Endstand hergestellt und für die erste Frankfurter Heimniederlage gesorgt hatten, war der Aufwind der Vorwochen endgültig abgeflaut.
Zumindest ergebnistechnisch. Denn an einem besteht für Trainer Stipic kein Zweifel: „Die Mannschaft ist intakt. Das erkennt man sofort daran, wie die Jungs nach den Ausfällen immer gegenseitig füreinander in die Bresche springen.“ Insofern kommt die Länderspielpause vielleicht gerade zur rechten Zeit, um zwei Wochen zusammen neue Kräfte zu bündeln, Vergangenes abzuhaken und sich auf die Dinge zu fokussieren, die sich beeinflussen lassen. Denn letzten Endes steht der Nachwuchs für nichts anderes als die Zukunft.