17.02.2024
Bundesliga

„Unangenehm, gegen uns zu spielen“

Dino Toppmöller nennt die Marschroute gegen Freiburg, berichtet von vielen Gesprächen, umreißt die Lehren aus dem Spiel in Belgien und attestiert dem Gegner eine stabile Saison.

Dino Toppmöller über ...

.. die Herangehensweise: Wir wollen an die sehr guten ersten 35 Minuten aus dem Spiel in Brüssel anknüpfen und versuchen, das über 90 Minuten durchzuziehen. Das müssen wir als Gruppe gemeinsam hinbekommen. Wir hatten in dieser Phase eine gute Synchronität in der Defensive, gute Umschaltmomente, gute Momente zwischen den Linien und hinter den Ketten. Freiburg spielt einen sehr intensiven Fußball und hat am Donnerstag in der Europa League ein sehr gutes Spiel gemacht. Es wird eine schwierige Aufgabe.

… das Personal: Hugo Larsson ist nach wie vor verletzt, Robin Koch gesperrt. Wie gewohnt gibt es kleinere Wehwehchen nach einem Spiel unter der Woche, der Abstand zwischen den Spielen ist relativ kurz. Makoto Hasebe ist immer ein Startelfkandidat, bei Hrvoje Smolcic ist es ähnlich – wir können auf beide setzen. Éric Junior Dina Ebimbe hatte eine leichte Verletzung, hat deshalb das Spiel gegen Bochum verpasst und war kein Startelfkandidat für Saint-Gilloise. Wir müssen sehen, wie er sich heute bei uns und auch den Medizinern präsentiert – bei muskulären Dingen ist immer ein Tick mehr Vorsicht angesagt, wir wollen nicht unbedingt ins Risiko gehen. Bei Sasa Kalajdzic müssen wir schauen, wie er das Spiel am Donnerstag körperlich verkraftet hat.

Die gesamte Pressekonferenz zum Nachhören

… Schlüsse aus dem Spiel in Brüssel: Wir haben nach dem Spiel in Brüssel viel miteinander gesprochen, auch am Samstag werden wir noch viele Gespräche führen – mit einzelnen Spielern sowie auch mit kleineren Gruppen. Wir fragen nach dem Blickwinkel der Spieler auf dem Platz, denn wir sehen es von außerhalb und später im Video. Weil aber der Blickwinkel ein anderer ist, gibt es da eventuell andere Wahrnehmungen. Diese Erkenntnisse ziehen wir raus, in diesem Fall war die Sichtweise deckungsgleich. Wir müssen die Synchronität im Defensivverhalten beibehalten, daran arbeiten wir auch heute im Training noch einmal. Im Spielaufbau unter Druck müssen wir einfache Lösungen finden und nicht in den Druck spielen. Das waren für mich die zwei Hauptthemen. Wir müssen eine gute Kompaktheit finden und auch nach Gegentoren oder Situationen, die im Spiel passieren können, stabil bleiben.

… den nächsten Gegner SC Freiburg: Freiburg spielt eine stabile Saison, sie machen immer richtig gute Arbeit. Gegen einen sehr guten französischen Erstligisten haben sie am Donnerstag ein gutes Ergebnis erzielt. Wie Christian Streich fordert, wollen sie stets über Einsatz, Wille und Kampfbereitschaft ins Spiel finden. Nach vorne haben sie richtig gute Abläufe, sind gefühlt seit Jahren eingespielt und verstärken sich immer punktuell. Für jeden Bundesligisten ist es unangenehm, gegen Freiburg zu spielen. Aber es ist auch unangenehm, gegen uns zu spielen. Das müssen wir auf den Platz bekommen.

… die Tabellensituation: Wir konzentrieren uns allein darauf, eine gute Leistung zu bringen. Wir denken nicht in irgendwelchen Szenarien à la „Was wäre wenn“. Wir sind total fokussiert auf die nächste Aufgabe und das, was auf uns zukommt.

… das Mindset der Spieler: Grundsätzlich ist die Erwartungshaltung an uns hoch, aber genau das zeigt uns auch, dass viele da draußen und im Verein etwas Besonderes in uns als Team sehen – das sollte Ansporn sein. Wir wollen unser Ding machen, unser Spiel spielen und als Gruppe daran arbeiten, unseren Erwartungen gerecht zu werden. In erster Linie müssen wir die Basics auf den Platz bringen, dann hat jeder Spieler seine To-dos auf seiner Position und muss zudem seine Qualität für das Team einbringen. Wenn wir diese drei Dinge schaffen, haben wir gute Voraussetzungen für ein gutes Spiel.

… die Entwicklung: Wir hatten nicht so viel Trainingszeit, zudem war immer mal der eine oder andere weg. Gegen Saint-Gilloise konnten wir gefühlt erstmals auf die komplette Gruppe zurückgreifen, wenn man den Ausfall von Hugo Larsson ausklammert. Wir müssen die Spieler nun schnellstmöglich in ihren Rhythmus bekommen, sodass die Abläufe passen und sie sich aneinander gewöhnen. Dann wird es funktionieren, ich bin sehr zuversichtlich. Wir wissen, woran es gelegen hat, daran arbeiten wir. Aber auch in dem Wissen, dass da ein Gegner ist, der seine Qualitäten hat. Wir müssen uns erst einmal mit allen Kräften wehren, dann in unser Spiel und die Momente kommen, die uns stark machen.