16.04.2021
Eintracht

„Vakanzen, aber kein Vakuum“

Vorstandssprecher Axel Hellmann zur aktuellen Situation, die Übergangsphase zur neuen Saison und das weiterhin stabile Fundament bei Eintracht Frankfurt.

Axel Hellmann über...

...die aktuelle Situation: Zunächst haben wir Klarheit, was die Abgänge in gewissen Führungspositionen anbelangt: Fredi Bobic, Adi Hütter und Bruno Hübner. Letzterer war bekanntlich schon länger geplant. Das hat insgesamt den Vorteil, dass wir sehr klar in die Umsetzung unserer Personalvorstellungen gehen können, die sich daraus ergeben. Zuallererst ist dies Angelegenheit des Aufsichtsrats und dessen Vorsitzenden [Philip Holzer; Anm. d. Red.], einen neuen Sportvorstand zu bestellen. Sobald das geregelt ist, geht es darum, sich mit der Trainerfrage zu beschäftigen und allen weiteren Personalien, die sich dem anschließen. Ich glaube und weiß, dass der Prozess sowohl bei Philip Holzer als auch seinen Kollegen in guten Händen ist.

...Stabilität: Wir hatten natürlich ein paar bewegte Tage und ich kann verstehen, dass die Fans und Menschen über die eine oder andere Entscheidung enttäuscht sind. Aber ich sage auch: Wir bei Eintracht Frankfurt kennen Veränderungen, die hat es in der Vergangenheit immer gegeben. Es ging immer weiter, wir haben immer einen Schritt nach vorne gemacht. Deswegen gibt es überhaupt keinen Anlass, pessimistisch in die Zukunft zu sehen. An der Qualität und Zielsetzung des Vereins ändert sich nichts. Die Situation muss sich daher nicht zwangsläufig verschlechtern. Wir haben ein klares Bild für uns, wie es weitergeht. Es ist nicht so, dass wir 20 neue Leute brauchen. Denn wir haben eine Mannschaft mit teilweise langfristig laufenden Verträgen und ein Team hinter dem Team, das uns erhalten bleibt. Hier herrscht eine größtmögliche Stabilität. Grundsätzlich gibt es keinen Verlust an Wissen, keinen Verlust der Handlungsfähigkeit und keinen Verlust der Sprechfähigkeit.

Grundsätzlich gibt es keinen Verlust an Wissen, keinen Verlust der Handlungsfähigkeit und keinen Verlust der Sprechfähigkeit.

Vorstandssprecher Axel Hellmann

...die weiteren Planungen: Man muss das in drei Bereiche unterteilen. Der erste betrifft alles, was auf der Zielgeraden der Saison in und um die Mannschaft stattfindet. Dahingehend habe ich überhaupt keinen Zweifel. Alle wissen, dass wir eine historische Chance haben. Das gilt genauso für die Vita jedes Einzelnen. Sie können mit Eintracht Frankfurt eine der größten Leistungen vollbringen: Die Champions League zu erreichen. Das wäre für den Verein gefühlt wie eine Deutsche Meisterschaft. Das gilt auch für Bruno, dessen Zeit plangemäß endet, und insbesondere für Fredi. Alle Arbeitsthemen im Vorstand werden mit Volldampf und der Aufmerksamkeit betreut, wie es bisher der Fall war. Alle sind ehrgeizige Charaktere. Wir befinden uns im wichtigsten Teil der Saison.

...die Übergangsphase: Hier kommt vor allem Ben Manga als Leiter Profifußball und Oliver Frankenbach [Finanzvorstand; Anm. d. Red.] eine entscheidende Bedeutung zu. Oli übernimmt gemeinsam mit Fredi – der alle Vorgänge top managt, sich total reinhängt und keinerlei Anstalten macht, mit den Gedanken in Berlin zu sein – alle Vorgänge, führt diese fort, ist in alle Themen involviert. Das Besondere ist, dass Ben alle Szenarien detailliert vorbereitet hat, die am Ende eintreten können: Von der Champions über die Europa bis zur Conference League und im ungünstigsten Fall gar kein internationaler Wettbewerb ist theoretisch alles möglich. Wir haben für alle Szenarien Vorstellungen, beispielsweise hinsichtlich möglicher Zugänge. Alles ist top vorbereitet. Ben als Leiter Profifußball hat aus meiner und unserer Sicht für alle Szenarien hervorragende Lösungen auf dem Zettel.

Ben als Leiter Profifußball hat aus meiner und unserer Sicht für alle Szenarien hervorragende Lösungen auf dem Zettel.

Vorstandssprecher Axel Hellmann

...die Neubesetzung der offenen Posten: Die dritte Phase beginnt, sobald der Sportvorstand feststeht. Dieser wird über den Trainer und den Technischen Direktor entscheiden sowie alle Vorgänge übernehmen. Er kriegt die Kaderplanung auf den Tisch und weiß im Idealfall schon, wo wir uns sportlich bewegen werden. Zuvor wird es keine Entscheidung über den Sportvorstand hinweg geben. Die neue Person wird unsere volle Rückendeckung haben. Mir ist überhaupt nicht Angst und Bange, dass ein Vakuum entsteht. Denn: Wir haben Vakanzen, aber kein Vakuum.

...Herausforderungen im Hintergrund: Abhängig vom zusätzlichen Wettbewerb müssten wir auch neue Organisationsformen aufbauen. Gerade die Champions League würde uns administrativ nochmal vor besondere Herausforderungen stellen. Wir können dahingehend alles aufs Gleis setzen. Darüber hinaus geht es für uns um weitere Details, die nicht mit der Kaderplanung zusammenhängen, wie die Vorbereitung des Umzugs ins neue ProfiCamp.