19.09.2024
Bundesliga

„Viele Tasten auf dem Klavier“

Dino Toppmöller spürt viel Selbstvertrauen, erwartet mit Borussia Mönchengladbach jedoch eine harte Nuss. Er spricht über die Personallage, die Herangehensweise, Torhüter und Stürmer.

Dino Toppmöller über ...

... die Ausgangslage: Wir gehen mit großem Selbstvertrauen in die Partie und sehen uns in der Favoritenrolle. Es wird aber eine schwierige Aufgabe, Gladbach hat sich unter anderem mit Kleindienst und Stöger gut verstärkt. Es sagt bei Stöger viel darüber aus, dass er mit 31 Jahren erstmals in die Nationalmannschaft berufen wurde. Das ist eine hohe Auszeichnung für ihn persönlich. Kleindienst hat im vergangenen Jahr eindrucksvoll bewiesen, dass er ein guter Bundesligastürmer ist. Es wird darum gehen, eine gute Box-Verteidigung zu haben, aber auch vorsichtig mit den Spielern aus der zweiten Reihe mit gutem Abschluss zu sein. Wir sollten daher versuchen, den Gegner einen Tick weiter als zuletzt von unserem Tor wegzuhalten. Das wird eine harte Nuss, aber wir sind bereit und freuen uns auf das Spiel.

... die Ansetzung am Samstagabend: Es ist immer eine interessante Paarung, wenn Eintracht Frankfurt gegen Borussia Mönchengladbach spielt. Dass wir nach dem Spiel gegen Dortmund nun schon das zweite TV-Topspiel bestreiten, zeigt auch den Stellenwert, den sich der Verein und wir uns in den vergangenen Jahren erarbeitet haben. Jeder freut sich auf dieses Spiel, wir haben ein gutes Gefühl und wollen in den Flow kommen. Wir wissen aber auch, dass wir dafür viel investieren müssen. Heimspiel, Flutlichtatmosphäre – da sollte von Anfang an der Fuß auf dem Gaspedal sein.

... das Personal: Oscar Højlund fehlt noch etwas länger. Kevin Trapp steht ebenfalls nicht zur Verfügung. Mario Götze hatte es zu Wochenbeginn an den Adduktoren, jetzt laboriert er an einem Infekt. Es steht Spitz auf Knopf. Junior Dina Ebimbe hat diese Woche einen ordentlichen Eindruck gemacht und wird in den nächsten Spielen seine Minuten bekommen, das gilt auch für Mo Dahoud. Ich kann aber nicht versprechen, dass es am Samstag schon so weit ist. Bei Tuta sind wir zuversichtlich, dass er am Samstag spielen kann, sind aber auch vorbereitet, falls es nicht so kommt [Tuta wird zeitnah Vater – Anm. d. Red.].

... den Ausfall von Kevin Trapp: Natürlich ist es nicht gut, wenn der Kapitän ausfällt. Wir sind aber zuversichtlich, dass es nicht allzu lang dauern wird. Wichtig ist, dass er alles dafür tut, schnellstmöglich zurückzukommen. Das macht er. Er wird vor dem Spiel mit Sicherheit auch in der Kabine sein, weil er als Kapitän in solchen Situationen ein wichtiger Spieler ist und einen guten Einfluss auf die Jungs haben kann. Robin Koch wird die Mannschaft als Kapitän auf den Platz führen.

... Kaua Santos: Er hatte eine normale Trainingswoche. Wir haben vollstes Vertrauen in ihn. Er hat seine ersten Schritte gemacht, aber die richtigen Reifeprüfungen warten erst noch auf ihn.

Die komplette Pressekonferenz zum Nachhören

... Hugo Ekitiké und Omar Marmoush: Das Gute ist, dass beide viele Tasten auf dem Klavier bespielen können. Wir haben insgesamt als Team bisher gut funktioniert. Das ist letztlich der Schlüssel. 

... Igor Matanovic: Man muss insgesamt seine Situation berücksichtigen und wie schnell alles gegangen ist. Er hat eine sehr gute Vorbereitung gespielt, war drauf und dran, in der Startelf zu stehen, macht seine ersten Bundesligaminuten und wurde für die A-Nationalmannschaft Kroatiens berufen. Das sind für ihn alles emotionale Highlights. Wir werden viel Freude und Spaß an ihm haben. Er ist sehr wissbegierig, legt eine gewisse Demut an den Tag und gibt Gas.

... den Last-Minute-Heimsieg gegen Gladbach in der vergangenen Saison: Es war mit Sicherheit unser emotionales Highlight im vergangenen Jahr. Es ist außergewöhnlich, dass du in der Nachspielzeit zwei Tore schießt und das Spiel dadurch drehst. Mit dem Publikum im Rücken war das eine super Sache, damit konnten wir in die Winterpause gehen. Die Voraussetzungen sind jetzt aber komplett andere. Wir befinden uns am Anfang der Saison. Ich weiß, dass gerade Euphorie aufkommt und möchte auch gar nicht auf die Bremse drücken. Aber wir sollten wissen, dass wir uns in jedem Spiel wieder von neu auf alles hart erarbeiten müssen.

... die Co-Trainer Xaver Zembrod und Jan Fießer: Ich sehe mich als Teamplayer und bin froh, dass wir mit den beiden die perfekte Lösung finden konnten. Xaver hatte als Mensch und Trainer einen großen Einfluss auf mich. Er ist sehr beliebt, hat einen guten Draht zu den Jungs, ein gutes Gespür und eine gute Idee vom Fußball. Mit Jan haben wir Power dazubekommen. Er ist ein junger aufstrebender Trainer, der gerade die Pro-Lizenz absolviert. Die Mischung ist fast perfekt, da sind wir auf seinem guten Weg. Das hilft für die Entwicklung der vielen jungen Spieler.