17.09.2021
Bundesliga

„Vieles gut, wenn auch nicht perfekt“

Zwischen Fenerbahce und Wolfsburg spricht Oliver Glasner über die Reise zum Spitzenreiter, gibt ein personelles Update und erklärt, warum bei ihm das Glas halbvoll ist.

Cheftrainer Oliver Glasner über...

...die Personalsituation: Wir haben zwei Fragenzeichen: Immer noch Chris Lenz und nach gestern Martin Hinteregger. Hier kann ich noch nichts Genaueres sagen. Die Schulter ist in Mitleidenschaft gezogen, er hat Schmerzen. Aber es ist auch durchaus möglich, dass er für Sonntag einsatzfähig ist. Wir werden beim Abschlusstraining am Samstag sehen, wie es beiden geht. Alle anderen Spieler sind soweit okay, aber natürlich noch müde. Trotz den üblichen kleineren Blessuren rechne ich damit, dass jeder Spieler einsatzfähig ist.

...seine Schlüsse aus dem Fenerbahce-Spiel: Wir lassen uns von Rückschlägen nicht rausbringen. Wir hatten einen schlechten Beginn mit dem frühen Rückstand und trotzdem haben die Spieler sich reingekämpft und nach vorne gespielt. Es läuft noch nicht alles rund, aber trotzdem vieles gut, wenn auch nicht perfekt.

...das Spiel beim VfL Wolfsburg: Wolfsburg spielt de facto mit einer im Vergleich zum Vorjahr unveränderten Mannschaft. Der VfL ist eingespielt und hat sich nochmal verstärkt. Wir müssen an eine fast perfekte Leistung kommen. Dafür müssen wir unsere unerzwungenen Fehler minimieren. Die Jungs machen das durch ihre Einstellung zwar oft wieder wett, aber das ist mit sehr viel Kraftaufwand verbunden. Gegen diese kompakte Defensive werden wir nicht allzu häufig alleine vor Koen Casteels stehen. Aber zwei, drei Mal wird das möglich sein, deshalb werden wir Effektivität benötigen. Wir haben wenig Zeit, die Regeneration steht im Vordergrund. Aber mein Trainerteam und ich kennen den VfL Wolfsburg und dessen Spielanlage. Wir sind vorbereitet. Es wird eine harte Nuss.

...das Warten auf den ersten Sieg: Der Einstieg war mit zwei Niederlagen schlecht. Jetzt haben wir vier sieglose und zugleich ungeschlagene Spiele hinter uns. Das Glas kann entweder halbvoll oder halbleer sein. Bei mir ist es immer halbvoll. Wir haben in den vergangenen vier Spielen nur drei Gegentreffer bekommen. Wir werden immer stabiler in unseren defensiven Abläufen. Von daher bereitet mir die Situation keine Kopfschmerzen. Ich hätte schlaflose Nächte, wenn ich merken würde, dass die Spieler nicht mitziehen oder ich kein Vertrauen in ihre Qualitäten hätte. Doch das ist alles nicht der Fall, deshalb geht es mir gut.

...die Rolle der Regeneration: Zwei Tage mehr Regeneration [Anm. d. Red.: Wolfsburg spielte am Dienstag in der Champions League] sind schon ein kleiner Vorteil für Wolfsburg. Auf der anderen Seite möchte ich mich damit nicht beschäftigen und schon vorab nach Ausreden suchen. Wenn ein Spieler müde ist oder sich nicht in der Lage fühlt, 100 Prozent abzurufen, haben wir viele andere Spieler, die dazu in der Lage sind. Wir haben einen großen Kader. Deshalb werden wir am Sonntag maximal 16 Spieler einsetzen, die alle topfit sind.