16.05.2020
Bundesliga

Vieles Kopfsache

Im ersten Bundesligaspiel nach der Zwangspause ist in doppelter Hinsicht Köpfchen gefragt.

Eintracht Frankfurt mit gilt mit zehn Kopfballtreffern als die in dieser Hinsicht zweitgefährlichste Mannschaft der Bundesliga.

Wetter
Bei leicht bewölktem Himmel liegen die Temperaturen am Samstagabend bei angenehmen bis zu 17 Grad – optimale Spielbedingungen.

Maskottchen
Seit 1998 ist Fohlen Jünter das Maskottchen von Borussia Mönchengladbach. Der Hintergrund: In den 1970er Jahren wurde die Elf vom Niederrhein aufgrund des geringen Durchschnittsalters der Mannschaft und ihrer unbekümmerten und offensiven Spielweise „die Fohlenelf“ genannt. Günther Netzer, seinerzeit die zentrale Figur im Gladbacher Mittelfeld, gilt als Namensgeber für das Maskottchen.

Sperren
Alle Akteure sind spielberechtigt. Aufseiten der Gäste gehen Breel Embolo, Patrick Herrmann, Tony Jantschke und Lars Stindl vorbelastet in die Partie. Dagegen ist Florian Neuhaus nach abgesessener Gelbsperre wieder spielberechtigt. Im Frankfurter Lager wären Dominik Kohr und Goncalo Paciencia bei der nächsten Gelben Karte gesperrt.

Verletzungen
Der Einsatz des Portugiesen Paciencia (Muskelverletzung) ist jedoch ebenso ausgeschlossen wie der von Marco Russ (Fersenverletzung). Alle anderen Adlerträger sind fit.

Die Borussia hat bis auf Weiteres die Ausfälle von Denis Zakaria (Knieoperation) und Fabian Johnson (muskuläre Probleme) zu beklagen. Christoph Kramer und Lars Stindl stehen erst seit Anfang dieser Woche wieder im Mannschaftstraining – für sie kommt ein Startelfeinsatz wohl zu früh.

Wiedersehen
Adi Hütter trifft mit Marco Rose und Denis Zakaria auf zwei alte Bekannte. Der Trainer der Borussen coachte in der Saison 2014/15 die U16 von Salzburg, während der Österreicher die Profis zum nationalen Double führte. Zakaria spielte unter Hütters Leitung von 2015 bis 2017 beim BSC Young Boys.

David Abraham und Gladbachs Torwart Yann Sommer gewannen 2011 und 2012 mit dem FC Basel die Schweizer Meisterschaft, 2012 kam der Cup dazu.

Djibril Sow verbrachte zwischen 2015 und 2017 zwei Jahre in Mönchengladbach und gab bei der Borussia sein Bundesligadebüt. In der Rückrunde 2015/16 spielte auch Martin Hinteregger ein halbes Jahr lang für die Fohlen und pflegt immer noch so manchen Kontakt aus jener Zeit.

Schiedsrichter
Felix Zwayer aus Berlin leitete bisher 28 Partien mit Eintracht-Beteiligung, zuletzt das DFB-Pokal Viertelfinale gegen Werder Bremen im März (2:0). Auch beim Pokalsieg 2018 war der gelernte Immobilienkaufmann an der Pfeife. Insgesamt liest sich die Bilanz bei je elf Siegen und Niederlagen ausgeglichen, wenngleich in seinen bisherigen Aufeinandertreffen zwischen der SGE und BMG bei je einer Niederlage und Punkteteilung die heutigen Gäste die Oberhand behielten. Dem 38-Jährigen assistieren Thorsten Schiffner und Marco Achmüller. Vierter Offizieller ist Markus Schmidt, als Videoassistent fungiert Günter Perl.

Serien
Einzig gegen Werder Bremen gelangen den Adlern in der Bundesliga mehr Siege (35) als gegen Borussia Mönchengladbach (34). Trotzdem warten die Hessen nun seit drei Partien auf einen Sieg gegen die Fohlen.

Die Eintracht verlor zu Hause keines der vergangenen fünf Duelle mit einem Gegner aus den Top Fünf der Tabelle (zwei Siege, drei Remis) – zuletzt gewannen die Hessen am 19. Spieltag 2:0 gegen Leipzig.

Borussia Mönchengladbach traf in jedem der jüngsten sieben Bundesligaspiele, wartet aber auch seit acht Partien auf eine weiße Weste. Nur der FC Augsburg spielte länger nicht mehr zu null (neun Spiele).

Nach zuvor fünf sieglosen Bundesligagastspielen (zwei Remis, drei Niederlagen) feierte Borussia Mönchengladbach zuletzt zwei Auswärtssiege in Folge. Die Fohlen holten aus den ersten zwölf Begegnungen in der Fremde 20 Punkte – mehr gelangen zuletzt 1974/75 (22).

Historische Duellbilanz
Bei 91 Bundesligaduellen gingen die Adlerträger in 34 Partien als Gewinner vom Feld. In 31 Spielen hatten die Hessen das Nachsehen, 26 Vergleiche endeten unentschieden. Auch das Torverhältnis spricht mit 138:134 für die Hausherren, was einem Gesamttrefferschnitt von 2,99 entspricht.

Erstes Aufeinandertreffen in der Geschichte
Am 11. Dezember 1965 begegneten sich die beiden Vereine erstmals in einem Pflichtspiel. Die Eintracht siegte im Waldstadion vor 15.000 Zuschauern mit 3:1. Oskar Lotz traf zur Führung für die Adler, ehe Jürgen Grabowski nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich der Fohlen mit einem Doppelpack für den Sieg sorgte.

Toptorjäger gegen den gegnerischen Verein
Aus dem aktuellen Kader netzten Martin Hinteregger und Danny da Costa jeweils zwei Mal gegen die Borussia, letzterer dabei ausnahmslos in drei Spielen im Adlergewand. Bei der 2:4-Niederlage im Hinspiel im Oktober erzielten die Verteidiger beide Tore.

Nach 14 Duellen mit der Eintracht steht Gladbachs Raffael bei sechs Treffern und einem Assist – damit ist er im Schnitt in genau jeder zweiten Partie an einem Tor beteiligt.

Spektakulärer Vergleich 
Am sechsten Spieltag der Saison 1992/93 trennten sich die Borussia und die Eintracht in Mönchengladbach mit 3:3. Axel Kruse sorgte früh für die Frankfurter Führung, die Peter Nielsen per Elfmeter ausglich. Anthony Yeboah traf kurz vor und nach der Halbzeitpause zum zwischenzeitlichen 3:1, ehe Hans-Jörg Criens für die Fohlen den Anschluss herstellte. Erst in der 90. Spielminute erzielte Peter Wynhoff den 3:3-Enstand.

Kuriose Fakten
Nach zwölf Bundesligaheimspielen 2019/20 steht die Eintracht bei sechs Siegen, drei Remis, drei Niederlagen und einem Torverhältnis von 27:16. Das ist exakt dieselbe Zwischenbilanz wie in der vergangenen Saison. Überhaupt gelten 27 Heimtreffer als die beste Zwischenbilanz seit der Spielzeit 1992/93, als 28 Buden zu Buche standen.

Die Fohlen kassierten erst ein Gegentor in der Viertelstunde vor der Halbzeitpause – alle anderen Teams mindestens vier.

Einzig Köln (elf) erzielte mehr Kopfballtore als die Adler (zehn). Die Borussia wiederum kassierte 27 Prozent ihrer Gegentreffer per Kopf – anteiliger Ligahöchstwert mit Wolfsburg.

Die Eintracht (eins) und Mönchengladbach (zwei) erzielten die ligaweit wenigsten Tore von außerhalb des Strafraums.

Hier läuft die Bundesliga
Wie gewohnt wird die Begegnung zwischen Frankfurt und Mönchengladbach auf EintrachtFM zu hören sein. Außerdem überträgt Sky das Topspiel am Samstagabend live.