„Die Strukturen hier gefallen mir sehr gut, ich stoße zu einem jungen Team mit einem neuen Sportvorstand und Trainer. Ich möchte gerne ein Teil dieses neuen Abschnitts sein“, verriet Jesper Lindström bei seiner offiziellen Vorstellung. Mit seiner Torgefahr sowie Flexibilität passt der offensive Mittelfeldakteur ideal zu der Spielphilosophie und den Vorstellungen von Markus Krösche und Oliver Glasner. Der 21-Jährige unterschrieb bei der Eintracht einen Fünfjahresvertrag bis Juni 2026 – ein Zeichen für die Langfristigkeit und das Zukunftsdenken beider Parteien. „Jesper verleiht uns weitere Möglichkeiten und mehr Variabilität“, freut sich entsprechend Sportvorstand Krösche.
Lindström stammt aus dem Nachwuchs des dänischen Klubs Bröndby IF und bestritt im November 2018 im Pokal sein erstes Profispiel. Nach seinem Erstligadebüt im Juli 2019 gelang dem Mittelfeldtalent in der Spielzeit 2020/21 der endgültige Durchbruch. In der dänischen Superliga kam er auf 22 Einsätze, in der Endrunde um die Meisterschaft auf sieben weitere. Nur in einer jener Partien stand er nicht in der Startelf. Mit insgesamt zehn Toren und elf Vorlagen hatte der Däne dabei großen Anteil am ersten Meistertitel der Gelb-Blauen seit 2005. Neben seiner gewohnten Zehnerposition ist der in Taastrup geborene Lindström in der Offensive flexibel einsetzbar. Sowohl als zweite oder hängende Spitze als auch als Linksaußen stand er bereits für Bröndby IF auf dem Platz. „Grundsätzlich spiele ich gerne im vorderen Bereich, kann aber auch über die Flügel kommen. Ich habe einen guten Schuss aus der Distanz und zeige im Strafraum gerne mein Kombinationsspiel“, beschreibt der Däne seine Vorzüge.
In 65 Profispielen für den dänischen Meister erzielte Lindström 15 Treffer und bereitete 15 weitere Tore vor. Zudem bestritt der offensive Mittelfeldspieler drei Partien für die U19- und acht für die U21-Nationalmannschaft seines Heimatlandes. Jüngst stand er im Aufgebot der Dänen für die UEFA-U21-Europameisterschaft. Seinen letzten von acht Einsätzen für die älteste U-Mannschaft seines Landes, für die er zwei Tore erzielte, verzeichnete er bei der Viertelfinalniederlage nach Elfmeterschießen gegen Deutschland. Im November 2020 debütierte Lindström beim 2:0 gegen Schweden für die A-Nationalmannschaft. „Jesper bringt unheimlich viel mit für unser Spiel und wird uns mit seinen Qualitäten sicher weiterhelfen können. Er ist sehr schnell und hat in Dänemark gezeigt, dass er ein enormes Potential hat“, zeigt sich Markus Krösche angetan vom Sommerneuzugang der Eintracht.
Schnell, trickreich, flexibel
Sein Potential konnte Lindström bereits in seinen ersten beiden Testspieleinsätzen unter Beweis stellen und beeindruckte mit seiner Leistung sogar den ein oder anderen Mannschaftskollegen. „Jesper ist ein super Junge, ein sehr schlauer und dribbelstarker Spieler. Er hat einen super Fuß und ist definitiv eine Bereicherung für unsere Mannschaft. Er spielt frech auf, arbeitet aber auch gegen den Ball“, fand Erik Durm nach dem Debüt des Neuzugangs gegen den SV Sandhausen nur lobende Worte. Im zweiten Spiel gegen den FC Gießen gelang dem Mittelfeldakteur der erste Treffer als Adlerträger, mit zwei weiteren Torbeteiligungen war er einer der Aktivposten in der zweiten Halbzeit. Als seine Vorbilder nennt der 21-Jährige mit Steven Gerrard und Neymar zwei völlig unterschiedliche Spielertypen – allerdings auch aus unterschiedlichen Gründen: Ersterer beeindruckt den Dänen mit seinen Leader-Qualitäten, Neymar überzeugt ihn hingegen mit seiner Technik.
Lust auf mehr
An seinen Ambitionen lässt der Allrounder keinen Zweifel. „Ich hoffe, dass Oliver Glasner mich aufstellt und ich gleich einige Spiele absolvieren kann, um mich von Beginn an in den Vordergrund zu spielen“, erklärte er bei seiner Vorstellung Mitte Juli. Dass er dafür an gewissen Stellschrauben drehen muss, ist dem Newcomer gleichwohl bewusst. An seinem Gewicht von 66 Kilogramm bei einer Größe von 1,82 Metern möchte Lindström noch arbeiten: „Mein Ziel ist, etwas an Gewicht zuzulegen, damit ich mich in den Zweikämpfen besser durchsetzen kann. Ich bin sehr schnell, möchte aber etwas zunehmen, um mir den Gegner noch besser vom Leib zu halten. Darüber habe ich auch schon mit dem Trainer gesprochen.“
Lindström hat sich schnell in der Mainmetropole eingelebt, sowohl auf als auch neben dem Platz. Abseits seiner persönlichen Ziele ist eine bestimmte Vorfreude besonders groß. „Beeindruckt hat mich schon vor Jahren, dass die Fans von Eintracht Frankfurt bei Auswärtsspielen – besonders auf europäischer Ebene – so stark vertreten sind und viele Fans die Mannschaft vor Ort unterstützen. Das weckt die Lust, europäisch zu spielen, zusätzlich“, so Lindström. Die Vorfreude beruht bereits nach den ersten wenigen Eindrücken auf Gegenseitigkeit.