20.07.2022
Team

„Vier Flaschen in 120 Minuten“

Makoto Hasebe erklärt, wie er mit der Hitze umgeht, wie er den Leistungsstand des Teams einschätzt und warum er gegen die Rangers keinen Elfmeter geschossen hat.

Makoto Hasebe über...

...die Vorbereitung: Ich habe in den vergangenen Wochen gemerkt, dass wir unsere Stärken behalten haben und uns mit unseren Neuzugängen noch verbessern werden. Sie bringen viel mit. Wir haben mehr Konkurrenzkampf, lernen viel von Oliver [Glasner; Anm. d. Red.]. Taktisch hat er uns viel beigebracht. Er hat eine klare Idee, wir setzen alles gemeinsam um und steigern die Intensität. Das hat in der vergangenen Saison schon sehr gut funktioniert. Nun wollen wir das Niveau weiter verbessern. Ich habe ein sehr gutes Gefühl.

...die heiße Trainingswoche: Ich bin so fit, ich könnte am Nachmittag direkt noch einmal trainieren (schmunzelt). Nein, es ist schon anstrengend, aber das brauchen wir in der Vorbereitung. In den vergangenen Tagen gab es zwar viel Hitze. Aber in Japan ist es noch wärmer, von daher bin ich es gewohnt. Dort ist die Luftfeuchtigkeit auch viel höher. Zuletzt habe ich drei oder vier Flaschen Wasser in 120 Minuten getrunken, das ist mehr als normal.

...seine Rolle in der Mannschaft: Nehmen wir ein Beispiel: Hinti hatte in der vergangenen Hinrunde eine schwierige Zeit. Da habe ich ihn besser gemacht, indem ich es auf dem Platz vorgemacht und ihn hochgezogen habe. Die anderen Jungs werden das auch brauchen. Wir reden miteinander, zum Beispiel wie wir uns bei eigenem Spielaufbau verhalten. Unsere Stärke ist es, uns selbst als Mannschaft besser zu machen.

Ich sage jetzt, es ist mein letztes Jahr – aber das kann sich vielleicht wieder ändern...

Makoto Hasebe

...Almamy Toure: Almamy möchte ich ein Kompliment aussprechen. Er hat momentan viel Selbstvertrauen und zeigt im Training wie im Spiel seine Qualitäten. Vor vier oder fünf Monaten saß er noch auf der Tribüne, jetzt sieht die Situation für ihn ganz anders aus. Er erhält von mir ein Sonderlob.

...das Elfmeterschießen gegen den Rangers FC: Der Trainer hat mich gefragt, ob ich schießen wollte. Ich sagte zu ihm. „Natürlich!“ Daichi stand neben mir, da meinte der Trainer: „Nur einer von euch kann schießen, wir haben schon vier.“ Daichi wollte unbedingt schießen, deshalb habe ich ihm gesagt, dass er das machen soll, Hauptsache wir gewinnen. Ich hätte natürlich auch getroffen (lacht).

...die Möglichkeit, ältester Feldspieler der Eintracht-Historie zu werden: Es spielt für mich keine Rolle, ob ich Rekordspieler der Eintracht werden könnte. Natürlich bin ich stolz, mit 38 Jahren noch in der Bundesliga zu spielen. Aber für mich es ist es wichtig, Einsatzminuten zu bekommen. Der Rest ist zweitrangig.

Zwischen den zwei Trainingseinheiten am Mittwoch steht Makoto Hasebe den Journalisten Rede und Antwort.

...seine Trainerscheine: Den B-Schein habe ich geschafft. Jetzt muss ich weitersehen, denn in dieser Saison möchte ich mich voll auf den Fußball konzentrieren. Parallel fahre ich oft an den Riederwald, um beim Training zuzuschauen. Von Oliver kann ich auch viel lernen.

...seine Ziele für die neue Saison: Für mich ist es etwas Besonderes, in der Champions League zu spielen. Ich habe vor vier Jahren gesagt, dass es mein Traum ist, mit der Eintracht in diesem Wettbewerb vertreten zu sein. Nun haben wir das geschafft. Ich habe es in der eigenen Hand, meine Qualität auf dem Platz zu zeigen. Ich hoffe, meine Chancen zu bekommen.

...seine Zukunft: Ich habe in den vergangenen fünf Jahren immer gesagt, dass es am Ende der Saison reicht. Am Ende habe ich noch ein Jahr drangehängt. Ich sage jetzt, es ist mein letztes Jahr – aber das kann sich vielleicht wieder ändern (lacht)...