Bevor die Frankfurter Fußballprofis am Dienstagvormittag in die Helligkeit treten durften, bat das Trainerteam um Adi Hütter erstmal in die Dunkelkammer, um das vergangene Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen zu beleuchten. Videoanalyse war angesagt. Eigentlich wie immer vor der ersten Einheit jeder Trainingswoche, doch mit dem Unterschied, dass es erstmals in diesem Jahr eine Bundesliganiederlage aufzuarbeiten galt. Was auch Kevin Trapp als wichtig erachtet, wenngleich der Torhüter bemerkte, dass sich er und die Kollegen der Ursachen des 1:2 in Bremen bereits unmittelbar nach dem Schlusspfiff bewusst waren: „Der Cheftrainer musste uns nicht viel mitgeben. Wir wussten genau, was wir falsch gemacht haben. Natürlich ist es nicht schön, das nochmal zu sehen, aber wir mussten das machen, weil es auch gravierende Dinge waren.“
Konkrete Einblicke gewährte Sportdirektor Bruno Hübner gegenüber EintrachtTV, während die Adlerträger über die Rasenplätze am Deutsche Bank Park flitzten: „Uns hat ein Stück weit die Gier gefehlt. Die ersten 25 Minuten waren in Ordnung. Dann hat es Bremen geschafft, uns auf ihr Niveau zu ziehen und wir haben einfach nicht mehr gut Fußball gespielt. Wir hatten keine Lösungen gegen einen tief stehenden Gegner.“
Vorsichtsmaßnahme: Rode trainiert individuell
Entsprechend schnell lag der Schwerpunkt wieder auf zahlreichen Spielformen mitsamt einem umfangreichen Abschlussmatch, bei denen bis auf Sebastian Rode alle Akteure mitwirkten. „Alle sind fit und trainieren. Seppl Rode haben wir rausgenommen, weil er in Bremen einen Schlag auf den Knöchel bekommen hat. Ich denke, dass er bis Samstag wiederhergestellt ist und wir aus dem Vollen schöpfen können“, ergänzte Hübner.
Nicht nur körperlich befinden sich die Hessen unverändert gut in Schuss, auch die mentalen Reserven sind nach zuletzt drei freien Tagen längst nicht aufgebraucht. „Nach drei Tagen braucht der Körper ein bisschen, um reinzukommen. Aber es macht Spaß mit der Truppe. Man merkt, dass jeder fokussiert ist“, so Trapp, dem die kleine Pause trotzdem nicht ungelegen kam: „Ich habe fast zwei Tage das Handy weggelegt, um runterzukommen. So ein Spiel ärgert einen natürlich, weil wir nicht das, was uns starkmacht, abgerufen haben: Zweikampfstärke, Passsicherheit.“ Nichtsdestotrotz beteuert der 200-malige Adlerträger: „Die eine Niederlage wird uns nicht umwerfen. Das Spiel ist abgehakt. Jetzt haben wir den vollen Fokus auf Stuttgart!“