Sicher weist der Werdegang von Dejan Joveljic gewisse Gemeinsamkeiten mit dem von Luka Jovic auf. Bevor letzterer über SL Benfica und Eintracht Frankfurt bei Real Madrid landete, lernte der Serbe bei Roter Stern Belgrad das Fußballspielen und avancierte mit 16 Jahren zum jüngsten Torschützen der serbischen Ligageschichte. In diesem Alter wechselte auch der heute 19-jährige Joveljic zu Roter Stern, wenngleich seine erste Bude „erst“ mit 18 glückte. Dafür schnürte er am 5. Mai 2018 gegen Spartak Subotica gleich einen Doppelpack.
Trainer beim Gegner damals wie heute: Vladimir Gacinovic. Ein Name, bei dem Eintracht-Fans gleich hellhörig werden. Tatsächlich handelt es sich dabei um den Vater von Mijat Gacinovic, seit 2015 in Diensten der Eintracht und vor seinem fünften Spieljahr für den hessischen Traditionsverein. Ein Zeitraum, der mindestens auch für Joveljic vorgesehen ist, den die Verantwortlichen mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2024 ausstatteten. „Dejan ist ein sehr guter Mittelstürmer, der aber auch über eine gewisse Variabilität verfügt und über die Flügel kommen kann“, ließ Sportvorstand Fredi Bobic nach der Verpflichtung verlautbaren und distanzierte sich damit automatisch von Vergleichen mit dessen stürmischen Landsmann, der entweder in der Sturm- oder teilweise als hängende Spitze in Erscheinung trat.
Teenie mit Killerinstinkt
Der etwas schlaksiger und weniger bullige Joveljic ähnelt auf den ersten Blick also eher dem Spielertypus eines Branimir Hrgota, der die Adler verlassen wird. Unabhängig davon, dass beide bosnische Wurzeln besitzen. Joveljic entstammt nämlich der in der nordöstlichen Republika Srpska gelegenen Grenzstadt Bijeljina – wie wiederum sein berühmter Vorgänger.
Es scheint, als fördere dessen Pflaster einen besonderen Killerinstinkt zutage, denn auch Joveljic sagen Experten gnadenlose Abschlussqualitäten nach. Diese stellte der 1,82-Meter-Teenie in der abgelaufenen Saison zuhauf unter Beweis, traf in 24 Pflichtspielen, darunter zwei in der UEFA Champions League, für die Profis elf Mal, zudem drei Mal in vier Partien der UEFA Youth League und hatte damit großen Anteil an seinem zweiten Meistertitel nach 2018.
Der langjährige Juniorennationalspieler, der seit der U16 für Serbien im Einsatz ist, ist sich folglich nicht zu schade, trotz seiner fußballerischen Frühreife im „Unterbau“ seinen Mann zu stehen. Am Sonntag beginnt in Italien die U21-EM, Joveljic steht selbstredend im Aufgebot der serbischen Nationalmannschaft, ehe das Abenteuer Bundesliga wartet. Dort weiß er mit Gacinovic, Filip Kostic und Marijan Cavar nicht zuletzt drei serbisch-bosnische Ansprechpartner um sich, was einer raschen Integration sicher nicht abträglich ist. Entsprechend betont Bobic: „Natürlich ist er noch jung und wird lernen müssen. Aber wir sind sehr optimistisch, dass ihm die Eingewöhnung leicht fällt.“