01.12.2020
Training

„Von Beginn an total wachsam sein“

Union abgehakt, Dortmund im Blick. Hübner, Zimmermann und Körbel sprechen während und nach dem ersten Training dieser Woche, Amin Younes macht Fortschritte.

Mangelnden Einsatz müssen sich die Adlerträger wahrlich nicht vorwerfen. Als das erste Mannschaftstraining dieser Woche beendet war, versammelten sich nochmal Danny da Costa, Dominik Kohr, Filip Kostic, Ajdin Hrustic, André Silva, Djibril Sow und Amin Younes zu einer nachträglichen Extraschicht. Den Anfang hatten etwa zwei Stunden zuvor wie üblich die Torhüter um Torwarttrainer Jan Zimmermann gemacht, die sich zur Freude aller zunächst in der Gesellschaft von Ehrengast Karl-Heinz Körbel befanden, der an seinem 66. Geburtstag im Deutsche Bank Park vorbeischaute, sich einen Überblick verschaffte und EintrachtTV Rede und Antwort stand.

Doppelsechser als Ehrengast

Das Geburtstagskind, selbst 1994 fünf und 1995/96 saisonübergreifend 42 Mal als Cheftrainer in Pflichtspielen für Frankfurt an der Seitenlinie, zeigte sich begeistert und dankbar zugleich für die unverhoffte Möglichkeit, „seit März das erste Training sehen zu können. Mein Herz blutet wie das aller Fans, die Mannschaft nicht im Stadion sehen zu können“, bekannte der Bundesliga-Rekordspieler und ließ augenzwinkernd wissen, „die Jungs etwas unter Druck setzen“ zu wollen. „Ich hoffe, dass sie am Samstag das Gesicht zeigen, das uns in den vergangenen Jahren so stark gemacht hat. Ich bin weiter der Überzeugung, dass wir jeden Gegner schlagen können. Eine Anfangsphase wie in Berlin gehört zum Fußball dazu. Schade nur, wenn es einen selbst betrifft. Ich weiß, dass eine Mannschaft gegen Gegner wie den BVB automatisch fokussierter auftritt. Deswegen rechne ich mit einem guten und erfolgreichen Spiel.“

In dieselbe Kerbe schlug Bruno Hübner, während der Sportdirektor auf Platz 4 reichlich Passformen und ein ausgiebiges Trainingsspiel verfolgte: „Der Trainer hat die richtigen Worte gefunden“, gewährte er Eindrücke aus der vorhergehenden Analyse und sprach gewissermaßen im Namen Adi Hütters: „Wir müssen gegen Dortmund von Beginn an total wachsam sein. Das ist ein Schwerpunkt, den der Trainer in dieser Woche setzt.“

Wir müssen gegen Dortmund von Beginn an total wachsam sein. Das ist ein Schwerpunkt, den der Trainer in dieser Woche setzt.

Sportdirektor Bruno Hübner

Unter den spielfreudigen Feldspielern, unter denen einzig neben dem langzeitverletzten Ragnar Ache, dem noch unter Quarantäne stehenden Aymen Barkok und dem angeschlagenen Marijan Cavar fehlten, mischte wie in der Vorwoche auch Amin Younes mit. „Wir freuen uns, dass Amin gut trainiert und für Samstag eine Option ist. Ihn nach längerer Pause und nicht in Vollbesitz seiner Kräfte in den Kader zu nehmen, wäre in Berlin auch den anderen Spielern gegenüber nicht fair gewesen“, erläuterte Hübner die Überlegungen des Trainerteams.

Ebenso wenig zu verbergen hatten die Frankfurter Profis. Dass der Trainingsplatz umzäunt war, war allenfalls der Tatsache geschuldet, dass der über Nacht eingetretene Schneefall nach einer Rasenheizung verlangte. Nichtsdestotrotz übertrug EintrachtTV die Vormittagseinheit in der zweiten Woche in Folge live und bekam im Anschluss Jan Zimmermann vor die Kamera. Auch der Torwarttrainer berichtete von einer „sachlichen Analyse, aus der wir viele Dinge für die kommenden Wochen mitnehmen können. Angesprochen auf das Kräftemessen mit Dortmund wünscht der Torwarttrainer Kevin Trapp und Kollegen in erster Linie „viel Spaß! Wir freuen uns auf die Herausforderung. Die ersten sechs Minuten gegen Berlin sind abgehakt. Kevin soll und wird seine Selbstüberzeugung und Gier wieder auf den Platz bringen.“ Allein, dass der Keeper in der Hauptstadt die Ruhe bewahrt habe, habe sich gewinnbringend auf das Team ausgewirkt. Überhaupt glaube Zimmermann nicht, „dass die nächsten Spiele schwerer oder leichter als bei Union werden. Eigentlich ganz simpel. Natürlich würden wir uns wünschen, nach längerer Zeit zu Null zu spielen. Aber wenn wir gegen diese Offensive 3:2 gewinnen, bin ich auch zufrieden.“ In diesem Sinne.