01.09.2021
Team

Von den Besten gelernt

Das Talent von Sam Lammers wird schon früh erkannt. Bei der PSV Eindhoven helfen ihm niederländische Legenden zu den nächsten Karriereschritten.

Die Riege niederländischer Weltklassestürmer ist lang: Marco van Basten, Robin van Persie, Ruud van Nistelrooy. Letzterer ist seit dieser Saison Trainer der zweiten Mannschaft von der PSV Eindhoven, zuvor war er vor allem in der Jugendarbeit des Klubs aktiv. So auch in der Saison 2016/17, als er als Stürmertrainer sein Wissen und vor allem seine Erfahrungen an eine neue Stürmergeneration weitergab. Einer seiner damaligen Schüler: Sam Lammers.

Der 1,91 Meter große Lammers war da schon für die Reserve der PSV aktiv und ließ mit 17 Toren in 31 Spielen aufhorchen. Grund genug für den damaligen Trainer der ersten Mannschaft, Philip Cocu, dem jungen Sturmtalent eine Chance zu geben. Cocu, selbst unter anderem für den FC Barcelona aktiv, imponierte schon damals die Arbeitsweise von Lammers: „Ich habe ihm zu seinem Debüt in der ersten Mannschaft nicht nur wegen seiner Tore verholfen, sondern auch wegen der Art und Weise, wie er bei Jong PSV arbeitet und unter Beweis stellt, dass er sich immer weiterentwickeln und verbessern will.“ In seiner ersten Profisaison kam er vor allem zu Kurzeinsätzen, in fünf Spielen traf er zwei Mal.

Sam Lammers in seinem neuen Zuhause, dem Deutsche Bank Park.

Trotz des guten Rufs, den Lammers bei Trainer und Verantwortlichen genoss, kam er in der darauffolgenden Saison auf nicht mehr als sieben Einsätze – zu groß war die Konkurrenz im Sturmzentrum. Da ein junger Spieler wie er Spielpraxis benötigte, machte eine Leihe Sinn. Es ging zum SC Heerenveen. Dort startete er in der Eredivisie komplett durch, in 31 Ligaspielen traf Lammers 16 Mal, im Pokal netzte der großgewachsene Stürmer in vier Partien drei Mal. Sein ehemaliger Jugendcoach Twan Scheepers wusste schon damals, dass sich Lammers auf lange Sicht durchsetzen sollte: „Sam hat den Vorteil, beidfüßig zu sein und auf engen Räumen klarzukommen. Er ist begierig darauf, immer zu lernen, und will den ganzen Tag nur Fußball spielen.“

Als gestandener Profi kam Lammers zurück nach Eindhoven, eine Knieoperation zwang ihn allerdings zu einer längeren Pause. Gerade als er sich im Frühjahr 2020 zurück in die erste Elf gekämpft hatte, wurde die Saison in den Niederlanden Corona-bedingt abgebrochen. Die kurze Phase hatte offenbar dennoch genügt, damit sich Atalanta Bergamo von den Anlagen des Stürmers überzeugen ließ und Lammers zur vergangenen Saison verpflichtete. Bei der Champions-League-Mannschaft reihte sich der Sturmtank mit Duvan Zapata, Josip Ilicic sowie Luis Muriel in eine illustre Angriffsreihe ein. Bei den Lombarden feierte er sein Debüt in der Königsklasse und erzielte in der Serie A in 15 Begegnungen zwei Treffer.

Mit seinen 1,91 Metern ist Sam Lammers auch in der Luft sehr gefährlich.

Nun schlägt die neue Nummer neun am Main ein neues Kapitel auf. Der 24-Jährige ist überzeugt, dass der Schritt zur Eintracht der Richtige ist: „Frankfurt ist ein wirklich großer Klub. Ich bin sehr froh, dass es am letzten Tag funktioniert hat und bin sehr glücklich darüber hier zu sein.“ Das sind wir auch. Gude, Sam!