08.07.2021
Team

Von wegen „blanco“

Ein unbeschriebenes – weißes – Blatt, wie sich der Name interpretieren ließe, ist Fabio Blanco Gómez trotz seiner 17 Jahre keineswegs. Aus guten Gründen.

Mit seinem Wechsel zur Eintracht wagt Fabio Blanco Gómez einen großen Schritt. Der erst 17-jährige Offensivspieler, der seinen Platz vornehmlich auf der rechten Außenbahn hat, verlässt seine Heimat Spanien und möchte in Frankfurt zeigen, was in ihm steckt. „Die Eintracht hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt und in der kommenden Saison sind aufgrund der Qualifikation für den internationalen Wettbewerb viele Spiele zu spielen. Ich möchte mich in Frankfurt weiterentwickeln und diese Schritte fernab meiner Heimat auch im persönlichen Bereich vollziehen“, erklärte Blanco Gómez bei seiner offiziellen Vorstellung im Mai.

Iberer unter sich: Der Portugiese Goncalo Paciencia mit dem Spanier Fabio Blanco Gómez.

Bei der Eintracht unterschrieb der Flügelspieler einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023 inklusive einer Verlängerungsoption. Der im andalusischen Almeria geborene Youngster wurde beim spanischen Traditionsklub Valencia CF ausgebildet und spielte zuletzt für dessen U19. Dabei zog Blanco Gómez im vergangenen Jahr die Aufmerksamkeit mehrerer europäischer Spitzenvereine auf sich – und entschied sich letztlich auch aufgrund der guten Perspektive für einen Wechsel in die Mainmetropole. „Seine technischen Fertigkeiten sind außergewöhnlich, seine Art Fußball zu spielen und Situationen im Spiel zu antizipieren herausragend“, schwärmt Ben Manga, Direktor Profifußball bei Eintracht Frankfurt, und nimmt zugleich jeglichen Druck von dem Teenager: „Dennoch braucht auch ein junges Toptalent die Möglichkeit, sich zu entwickeln und zu entfalten. Diese Zeit bekommt Fabio bei uns.“

In prominenter Gesellschaft

In der Heimat kommen wiederkehrend Vergleiche mit Ferran Torres auf, der wie das 1,79 Meter große und 71 Kilogramm wiegende Offensivjuwel aus der Jugend des Valencia CF stammt und die Fledermäuse 2020 in Richtung Manchester City verließ. Der spanische Journalist Salva Gomis vergleicht Blanco Gómez jedoch eher mit Leipzigs Dani Olmo: „Er ist ein Rechtsaußen. Aber er klebt nicht an der Außenlinie, sondern ihn zieht es immer wieder nach innen.“ Der Frankfurter Neuzugang kam bislang jeweils drei Mal für die spanische U15- und U16-Nationalmannschaft zum Einsatz und erzielte dabei je einen Treffer.

Immer für ein Tänzchen gut: Fabio Blanco Gómez im Trainingsspiel mit dem knapp 20 Jahre älteren Makoto Hasebe.

Abseits des Fußballs zieht der 17-Jährige auch optisch die Aufmerksamkeit auf sich. Beim Trainingsauftakt der SGE am 1. Juli stach er mit seiner wallenden, lockigen Haarpracht heraus. Dass er seine neuen Mitspieler schnell beeindrucken konnte, lag allerdings weniger an der Frisur. „Er ist aktiv und will zeigen, was er kann. Ich finde es gut, wenn du mit 17 aufs Feld kommst und frech aufspielst“, bemerkte beispielsweise Teamkollege Christopher Lenz.

Für die U19 spielberechtigt, für die Profis eingeplant

Blanco Gómez wäre noch für die U19 der Eintracht spielberechtigt, soll ab Sommer aber vornehmlich für die Lizenzspieler zum Einsatz kommen. Cheftrainer Oliver Glasner freut sich über das neue Toptalent in seinem Team, weiß zugleich aber auch, dass der begnadete Techniker erst einmal ankommen muss. „Er ist noch sehr jung und muss sich an ein neues Land, eine neue Sprache und viele neue Gesichter und Trainingsmethoden gewöhnen. Wir geben ihm die Zeit, die er braucht, und werden ihn in allen Bereichen unterstützen. Wir schauen, wie schnell er Fuß fasst, aber setzen ihn keinesfalls unter Druck.“

Dass sich der Außenbahnspieler selbst der größte Motivator ist, war bereits bei den ersten Trainingseinheiten zu spüren. Ehrgeiz, Engagement und Einsatzfreude waren sofort unübersehbar. Bestätigen sich diese Ansätze, spricht vieles dafür, dass sich das gar nicht so unbeschriebene – weiße – Blatt Papier namens Blanco weiter füllen wird.