17.09.2018
International

Vorjahresfinalist zum Auftakt - EL-Vorschau auf Marseille

Die Rückkehr nach Europa: Die Eintracht kehrt nach fünfjähriger Abstinenz zurück auf das internationale Parkett. Im ersten Spiel der UEFA Europa League wartet ein Finalist der Vorsaison.

Dank des Erfolges im DFB-Pokal darf unsere Mannschaft, die am Ende der Bundesligasaison 2017/18 auf Tabellenplatz Acht einlief, in dieser Spielzeit an der UEFA Europa League teilnehmen. Die zugeloste Gruppe mit den beiden Topmannschaften Olympique Marseille und Lazio Rom sowie Apollon Limassol aus Zypern ist dabei gleichermaßen anspruchsvoll wie attraktiv. Am ersten Spieltag bekommt es das Team von Cheftrainer Adi Hütter dabei direkt mit dem Vorjahresfinalisten aus dem Süden Frankreichs zu tun, dessen Kader mit Stars wie Dimitri Payet, Luiz Gustavo, Florian Thauvin, Kevin Strootman und Adil Rami gespickt ist. 

OM nicht für alle Adlerträger Neuland

Obwohl unsere Eintracht zum allerersten Mal überhaupt auf Olympique Marseille trifft, ist die Mannschaft von Rudi Garcia dennoch für manchen Frankfurter keine Unbekannte. Allen voran ist natürlich Kevin Trapp zu nennen: Die Leihgabe von Paris Saint-Germain kennt den Favoriten der Gruppe H wohl mit Abstand am besten, schließlich gehört „Le Classique“ zwischen Paris und Marseille zu den heißesten und traditionsreichsten Duellen im französischen Vereinsfußball. Hinzu kommen mit Gelson Fernandes (mit Stade Rennes) und Simon Falette (mit dem FC Metz) zwei weitere Spieler aus dem Aufgebot von Adi Hütter, die bereits Erfahrungen mit dem Star-Ensemble von der Cote d’Azur gesammelt haben. 

Neulinge und Veteranen

Aus dem Kader von 2013/14 sind heute nur noch zwei Spieler dabei, die die Eintracht schon einmal auf der europäischen Bühne präsentiert haben, nämlich Marco Russ und Rückkehrer Kevin Trapp. Dabei konnte sich Urgestein Russ damals sogar in die Torschützenliste eintragen, denn der Hanauer traf gleich im ersten Gruppenspiel gegen Bordeaux und zwang außerdem Portos Alex Sandro in der K.O.-Phase zu einem Eigentor, das zum 2:2-Ausgleich beim Auswärtsspiel am Douro führte. 

Zu den Spielern von damals kommen weitere Adlerträger, die im Trikot anderer Klubs internationale Erfahrungen sammeln konnten. Dabei ist Johnny de Guzman sicher der „Europa-Veteran“ im Dress der SGE, schließlich spielte der Niederländer bereits mit vier seiner ehemaligen Klubs europäisch (Neapel, Swansea, Villareal, Feyenoord). Auch Makoto Hasebe (für Wolfsburg), Jetro Willems (PSV Eindhoven) und Taleb Tawatha (Maccabi Haifa) konnten sich bereits ihre Sporen verdienen und dabei mehrfach sowohl in der UEFA Europa League als auch der Champions League präsentieren. Last but not least konnten darüber hinaus Ante Rebic, Carlos Salcedo (beide für den AC Florenz), Nicolai Müller (Mainz 05), Goncalo Paciencia (FC Porto) und Luka Jovic (Benfica Lissabon, Roter Stern Belgrad) in der Vergangenheit bereits rein schnuppern in den Zauber des Europapokals. 

Topspiel vor leeren Rängen

So spannend die sportliche Aufgabe und so attraktiv der Gegner auch sein mag, von der Atmosphäre her wird es ein ungewöhnlicher Start in den Wettbewerb. Denn OM muss nach verschiedenen Vorkommnissen sein erstes Heimspiel vor leeren Rängen absolvieren. Das ist zum einen bitter, da das Stade Velodrome zu den schönsten uns stimmungsvollsten Arenen in ganz Europa zählt, diesmal aber leer bleibt. Richtig schade ist dieser Umstand aber für die reisefreudigen Fans unserer SGE, denn eine „hessische Völkerwanderung“ wie 2013, als 12.000 Eintrachtfans nach Bordeaux pilgerten, muss diesmal ausfallen. Unsere Mannschaft wird also ohne den 12. Mann in ihrem Topspiel gegen Olympique bestehen müssen, aber trotzdem nicht weniger motiviert sein, mit einer Überraschung in die Europa League-Spielzeit zu starten. 

Zum Spiel

Anstoß: Donnerstag, 20. September, 18.55 Uhr, 1. Spieltag der UEFA Europa League 2018/19
Stadion: Stade Velodrom, Marseille