07.02.2024
Bundesliga

Vorschau: „100 Prozent auf dem Platz lassen“

Die Eintracht empfängt am Samstag einen der zweikampfstärksten Gegner der Bundesliga. Nach den Lehren aus Köln möchte Frankfurt gegen Bochum wieder über die Schmerzgrenze kommen.

Ausgangslage: „Schnell lernen“

Das Samstagabendspiel gegen den 1. FC Köln brachte der Eintracht die erste Niederlage in 2024 ein. Zwei Gegentore, zwei Platzverweise und null Punkte standen am Ende in Köln-Müngersdorf. „Wir sind nicht gewillt gewesen, alles in die Waagschale zu werfen. Köln war gefährlicher und zielstrebiger, deshalb haben wir verdient verloren“, so das Fazit von Sportdirektor Timmo Hardung, der das Ergebnis in einen größeren Kontext fasst: „Das erwartet dich Woche für Woche in der Bundesliga. Wir müssen da sein und 100 Prozent auf dem Platz lassen, sonst wird es gegen jeden Gegner in der Bundesliga schwer. Gegen Bochum wird uns wahrscheinlich Ähnliches erwarten.“

Sportvorstand Markus Krösche resümiert: „Wir müssen schnell lernen. Wir haben gegen Darmstadt eine 2:0-Führung verspielt, weil wir aufgehört haben, Fußball zu spielen. Gegen Mainz haben wir zwar gewonnen, aber das war auch nicht der Fußball, den wir spielen wollen. Wir müssen die Konsequenz nach vorne erhöhen sowie deutlicher und zielstrebiger nach vorne spielen.“

Nach der Auswärtsniederlage bei den Geißböcken belegt die Eintracht weiterhin mit 31 Punkten den sechsten Platz in der Fußballbundesliga. Der VfL Bochum, der am kommenden Samstag um 15.30 Uhr im Deutsche Bank Park gastiert, siedelt sich hingegen etwas weiter unten in der Tabelle an. 21 Zähler sammelte der Klub aus dem Pott bislang, das reicht für Rang 14 und derzeit sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge.

Im laufenden Kalenderjahr konnten die Westfalen einen Sieg einfahren, der es in sich hatte. Gegen den VfB Stuttgart gewann der VfL dank des Treffers von Matus Bero mit 1:0. Darauf folgte ein 1:3 gegen Borussia Dortmund sowie ein umkämpftes 1:1 gegen den FC Augsburg am vergangenen Wochenende.

Ein Blick auf die Statistik dürfte den Hessen aber Mut machen: Nur eines der vergangenen 19 Bundesligaheimspiele verlor die Eintracht, gegen kein anderes Team als Bochum spielte die SGE häufiger zu Null: 20 Mal. Umgekehrt gelang Bochum in Frankfurt in den vergangenen 18 Pflichtspielen ein einziger Dreier – ein 3:0 im April 2007.

Rückblick: Erster Punktgewinn an der Castroper seit 2011

Eintracht-Debüt im Hinrundenduell gegen den VfL Bochum: Farès Chaibi.

Die vorigen beiden Aufeinandertreffen zwischen der Eintracht und dem VfL endeten jeweils 1:1. Beim Auswärtsspiel am vierten Spieltag der laufenden Saison konnte die Eintracht mit dem Punktgewinn erstmals seit 2011 etwas Zählbares von der Castroper Straße mitnehmen. Niels Nkounkou und der inzwischen an den 1. FSV Mainz 05 verliehene Jessic Ngankam feierten dabei ihr Startelfdebüt für die Eintracht, Farès Chaibi kam bei seiner Einwechslung zu seiner Premiere als Adlerträger. Für die zwischenzeitliche Führung sorgte Éric Junior Dina Ebimbe, Kevin Stöger glich eine Viertelstunde vor Schluss per Strafstoß aus.

Immer mehr Optionen

Mit der Einwechslung von Jean-Mattéo Bahoya und Hugo Ekitiké gegen den 1. FC Köln kamen nun insgesamt 31 Akteure in der laufenden Spielzeit für die Hessen zum Einsatz – so viele wie seit der Saison 2000/01 nicht mehr. Damals waren es sogar 35. Historisch trugen nun 479 Akteure in der Bundesliga den Adler auf der Brust – Topwert! Bochum hingegen setzte 24 verschiedene Spieler in dieser Saison ein, einzig Heidenheim kommt auf weniger: 21.

Härtetest im wörtlichsten Sinne

Beim 1:1 gegen den FC Augsburg verspielte der VfL Bochum am vergangenen Spieltag seine Führung spät. FCA-Stürmer Ermedin Demirovic traf in der Nachspielzeit per Elfmeter zum Ausgleich. Seit der Bundesligarückkehr des VfL Bochum im Jahr 2021 war es der insgesamt 30. Strafstoß gegen den VfL – gegen kein anderes Team wurden in diesem Zeitraum mehr als 16 verhängt.

Überhaupt sucht Blau-Weiß sehr gerne den Körperkontakt. 275 Fouls sind die zweitmeisten in der deutschen Beletage, insgesamt 2075 gewonnene Zweikämpfe die allermeisten. Auf die Eintracht, so viel scheint sicher, wartet im wörtlichsten Sinne ein Härtetest vor heimischer Kulisse.