27.10.2023
Bundesliga

Vorschau: 365 Tage danach

Genau ein Jahr nach der letzten Ligaheimniederlage empfängt Frankfurt wieder Dortmund. Die Eintracht wie die Borussia treten mit Rückenwind an.

Ausgangslage

Mit dem 6:0-Erfolg über den HJK Helsinki in der UEFA Europa Conference League hat Eintracht Frankfurt weiteres Selbstbewusstsein getankt. Jedes der vergangenen drei Pflichtspiele gewannen die Hessen – 2:0 gegen Heidenheim, 3:1 gegen Hoffenheim und nun das halbe Dutzend gegen den finnischen Rekordmeister.

Cheftrainer Dino Toppmöller erklärt: „Das Spiel wollten wir nutzen, um Anlauf für den Sonntag zu nehmen. Wir wollten das Spiel nicht nur gewinnen, sondern auch das Publikum emotionalisieren.“ Denn: „Die Zuschauer spielen am Sonntag eine enorm wichtige Rolle. Mit ihnen im Rücken wollen wir das Spiel gegen Dortmund gewinnen.“ Anstoß im Deutsche Bank Park ist um 15.30 Uhr, DAZN überträgt live und exklusiv.

Für Toppmöller ist es „das perfekte Spiel, um zu sehen, wie weit wir in unserer Entwicklung sind.“ Denn mit den Schwarz-Gelben ist ein Gegner im Adlerhorst zu Besuch, der seit sechs Pflichtspielen ungeschlagen ist. In der Bundesliga gewann Dortmund die vergangenen fünf Spiele, in der UEFA Champions League besiegte die Truppe von Edin Terzic Newcastle im St. James‘ Park mit 1:0.

Rückblick: „Offene Rechnung“

Am Sonntag ist es exakt 365 Tage her, dass Eintracht Frankfurt ein Heimspiel in der Fußballbundesliga verlor. Seit nunmehr 14 Partien vor heimischer Kulisse sind die Adlerträger im deutschen Oberhaus ungeschlagen. Letztmals ohne Punkte in den eigenen vier Wänden blieben die Hessen am 29. Oktober 2022 – gegen Borussia Dortmund.

Julian Brandt brachte die Gäste nach 21 Minuten in Führung, Daichi Kamada glich fünf Minuten später aus. Bevor Jude Bellingham das entscheidende 1:2 erzielte, ging Jesper Lindström nach einem Schubser im Strafraum zu Boden und fiel mit beiden Armen auf den Ball. Die Entscheidung, Handspiel statt Foulelfmeter zu ahnden, räumte selbst der Unparteiische Sascha Stegemann als Fehler ein. Auch ohne dieses Streitthema wäre mehr drin gewesen: Zeitweise rund zwei Drittel Ballbesitz verbuchte der Gastgeber gegen den Favoriten, der im Rückrundenspiel im April die Muskeln spielen ließ und mit 4:0 die Oberhand behielt. Entsprechend spricht nicht nur SGE-Coach Toppmöller von „einer offenen Rechnung“.

Früher Borusse, heute Adler

Mario Götze trifft auf seinen Ex-Klub, für den er insgesamt 158 Bundesligapartien absolvierte. Zwei Mal holte er mit den Schwarz-Gelben den DFB-Pokal und genauso oft die Meisterschale. In den vergangenen zwei Bundesligaspielen fehlte der Mittelfeldmann im System der Hessen – gegen Heidenheim aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre, gegen Hoffenheim, weil er zum zweiten Mal Vater geworden ist.

Auch Ansgar Knauff spielte von 2016 bis 2022 für den BVB und trifft somit auf seinen Ausbildungsverein. In den letzten beiden Bundesligaspielen der Eintracht gegen Heidenheim und Hoffenheim traf er, erstmals überhaupt in zwei Partien in Folge.

Chaibi im Kommen

Das Heimspiel in der Europa Conference League gegen den HJK Helsinki war Farès Chaibis Pflichtspiel Nummer acht für Eintracht Frankfurt. Mit den Eckstoßvorlagen für Robin Koch (27.) und Tuta (45. + 3) markierte der 20-Jährige wettbewerbsübergreifend Torvorlage Nummer vier und fünf.

Bereits im Bundesligaspiel gegen die TSG Hoffenheim assistierte der algerische Nationalspieler doppelt, sein erstes Tor bereitete er gegen den Aberdeen FC vor, ebenfalls von der Eckfahne aus. Der BVB liegt bei allen Qualitäten übrigens mit fünf Gegentoren nach ruhenden Bällen dahingehend ligaweit auf Platz 13. Erstmal für den Hinterkopf.