Vorschau: Alles auf Anfang

Wenn am kommenden Sonntag der Ball wieder rollt, sind 71 Tage seit dem bisher letzten Frankfurter Auftritt im DFB-Pokal vergangen – damals Leipzig, diesmal Leipzig. Am 13. August startet die Eintracht mit ihrem ersten Pflichtspiel in die Saison 2023/24, um 15.30 Uhr heißt der Gegner in der Ersten Hauptrunde des DFB-Pokals 1. FC Lokomotive Leipzig. Die Partie im Bruno-Plache-Stadion im Südosten Leipzigs gegen den Regionalligisten soll für die Hessen der erste Schritt in Richtung Rückkehr nach Berlin sein.

Neu an der Seitenlinie in Frankfurt ist Cheftrainer Dino Toppmöller, der sein Team in den vergangenen Wochen bestmöglich auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet hat. Der 42-Jährige freut sich auf seine Pflichtspielpremiere als Eintracht-Coach. Er sieht bei seiner Mannschaft zwar „immer noch Raum für Verbesserung“, zieht aber ein positives Fazit der vergangenen intensiven Trainingswochen inklusive mehrerer Testspiele.

„Wir sind etwas schleppend in die Vorbereitung reingekommen, aber wenn man sieht, wie wir in den letzten beiden Spielen nochmal einen extremen Schritt nach vorne gemacht haben, können wir darauf aufbauen“, sagte er nach der jüngsten Partie gegen Nottingham Forest. Gerade aus diesem letzten Härtetest könne er „viele positive Dinge mitnehmen“, so der Chefcoach.

Neuzugang Robin Koch zeigt sich ähnlich optimistisch. „Wichtig ist, dass wir uns mit so einer Performance noch einmal gut vorbereitet haben auf den Start und die nächsten Wochen“, erklärte der Verteidiger, für den es in der abschließenden Trainingswoche vor dem Pflichtspielauftakt noch um „die letzten Feinheiten“ geht.

Diese kommen am Wochenende auf den Prüfstand. Mit den Sachsen wartet ein durchaus ambitionierter Viertligist auf die Eintracht. Seit Almedin Civa das Team im Sommer 2020 als Trainer übernommen hat, landete Leipzig in der Regionalliga Nordost am Saisonende stets unter den Top Sechs. In der vergangenen Saison sprang Rang vier heraus.

Der Start in die laufende Saison geriet dagegen wechselhaft. Nach einem Auftaktsieg gegen die VSG Altglienicke folgte zuletzt eine 2:3-Niederlage nach 2:0-Führung beim ZFC Meuselwitz. Im DFB-Pokal trat der Traditionsklub seit seiner Neugründung nach der Insolvenz 2004 bislang ein Mal an. 2021 war nach einer 0:3-Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen in der Ersten Hauptrunde Schluss.

Fluch und Segen im DFB-Pokal eng beisammen

Dass im Pokal Fluch und Segen sehr nah beieinanderliegen, weiß auch die Eintracht. Die Adlerträger scheiterten in den vergangenen sieben Spielzeiten drei Mal in den ersten beiden Runden, zuletzt 2021 beim SV Waldhof Mannheim. Dem Gegenüber stehen im besagten Zeitraum vier Teilnahmen am Halbfinale und drei Endspiele. Die SGE zählt damit zu den erfolgreichsten Teams der jüngeren Pokalvergangenheit.

Damit diese Saison das Pendel erneut zugunsten Frankfurts ausschlägt, möchte Toppmöller in Leipzig die Aspekte umgesetzt sehen, die er bereits gegen Nottingham positiv hervorhob: aggressives Pressing, stabiles Defensivverhalten und das Herausspielen vieler Torraumszenen.

Offensiv könnten insbesondere zwei Akteure im Eintracht-Dress ihren Erfolgslauf aus der vergangenen Saison fortsetzen: Randal Kolo Muani avancierte mit sechs Treffern zum Torschützenkönig im Pokal und stellte gleichzeitig den Vereinsrekord für die meisten Cup-Tore in einer Saison ein; Mario Götze gelangen dazu fünf Assists – kein Spieler konnte seit Beginn der detaillierten Datenerfassung 2008/09 mehr Tore auflegen als er.

Die Vorbereitung neigt sich dem Ende entgegen, der Ernstfall rückt nächer. 71 Tage nach Berlin heißt es am Sonntag: Alles wieder auf Null.