Vorschau: Alles auf Sieg

Eine lange Bundesligasaison, gespickt mit einigen Highlights, aber auch längeren Ergebnisflauten, neigt sich dem Ende. Ein letztes Mal rollt am kommenden Samstag, 27. Mai, ab 15.30 Uhr der Ball im Deutsche Bank Park. Zu Gast ist der SC Freiburg. Der 34. Spieltag verspricht, noch einmal heiß zu werden. Während die Breisgauer die Chance nutzen wollen, sich auf den letzten Drücker für die UEFA Champions League zu qualifizieren, besteht aus Frankfurter Sicht noch ein Funken Hoffnung, am VfL Wolfsburg vorbei auf Platz sieben zu springen und damit nächste Saison, je nach Ausgang des Pokalfinals, mindestens in der UEFA Europa Conference League vertreten zu sein.

Abhängige Ausgangslage

Durch das 2:2 am vergangenen Samstag auf Schalke steht fest: Grundvoraussetzung für das Erreichen eines internationalen Wettbewerbs über die Liga ist ein Sieg im letzten Heimspiel. „Wir müssen auf die Ergebnisse der anderen hoffen und unsere Hausaufgaben gegen Freiburg machen. Den Rest können wir nicht mehr beeinflussen“, ist sich Kapitän Sebastian Rode bewusst. Auch wenn die Ausgangslage nicht die vielversprechendste ist, haben die Adlerträger das Ziel nicht aus den Augen verloren.

„Wir wollen das letzte Heimspiel der Saison unbedingt gewinnen. Wir wissen nicht, wie die anderen spielen, es ist immer noch alles möglich“, sagt Djibril Sow und betont zudem die Wichtigkeit des Spiels für das anschließende Cup-Endspiel in Berlin: „Wir werden alles reinhauen, auch um uns dadurch gut für das Pokalfinale vorzubereiten. Denn da brauchst du volles Selbstvertrauen.“

Apropos Selbstvertrauen: Mit diesem werden die Gäste aus Baden nach Hessen reisen, denn durch den vergangenen Sieg im Freitagsspiel gegen den VfL Wolfsburg stehen sie nun einzig durch das schlechtere Torverhältnis vom direkten Konkurrenten um die Königsklasse, dem 1. FC Union Berlin, getrennt. Beide Klubs wären nach Eintracht Frankfurt 2021/22 jeweils der 15. deutsche Teilnehmer der Champions League, keine andere Liga stellte bisher mehr verschiedene Vereine. „Wir wollen am letzten Spieltag natürlich gewinnen und dann schauen, für was es reicht“, sagte der Freiburger Maximilian Eggestein nach der Wolfsburg-Partie.

Badische Standard-Experten

Freiburg zeichnet sich in dieser Saison als defensivstarke Mannschaft aus. Mit 52 Prozent gewonnener Zweikämpfe belegen sie Platz drei in dieser Statistik. Trotz robuster Spielweise gehören sie zu den fairsten Teams der Liga. Nur der FC Bayern (45) sah bisher weniger Gelbe Karten als der Sportclub (58). Offensiv liegt die größte Stärke indes bei Standardsituationen. Die Schwarz-Weißen erzielen die meisten Tore nach einem ruhenden Ball (24) und die zweitmeisten nach Ecken (zehn). Die Hessen hingegen sind in solchen Situationen immer wieder anfällig, kassierten im Ligavergleich die drittmeisten Gegentreffer nach Standards (19). Auch beim 1:1 im Hinspiel fiel der Ausgleich für Freiburg im Nachgang einer Ecke.

Die Hessen sind entsprechend gewarnt und bereit für die vorletzte Aufgabe der Saison. „Unabhängig von der Situation wollen wir drei Punkte. Wir wissen, dass Freiburg um die Qualifikation für die Champions League kämpft. Es wird ein Kampf, ein Finale sein, gegen eine Mannschaft, die eine sehr gute Saison spielt“, sagt Tuta.

Besonderer Nachmittag für Kolo Muani und Trapp

Für einen Adlerträger könnte der Samstag die Abrundung einer historischen Saison werden. Stürmer Randal Kolo Muani ist mit 25 Torbeteiligungen der Topscorer in der Beletage. Verteidigt er seinen Vorsprung von vier Torbeteiligungen vor Bayerns Jamal Musiala, würde er sich zum ersten Frankfurter seit Beginn der detaillierten Datenerfassung 2004/05 krönen, der eine Bundesligasaison als Topscorer abschließt. Mit bislang 14 Saisontoren könnte er bei optimalem Verlauf zudem noch die Torjägerkanone in Angriff nehmen. Die Pole-Position besetzt hierbei derzeit Bremens Niclas Füllkrug, der zwei Buden mehr aufweist.

Einen historischen Schritt peilt indes auch Kevin Trapp an. Mit seinem 235. Auftritt in der Bundesliga würde er an Dr. Peter Kunter vorbeiziehen und sich zum alleinigen Rekordtorhüter in der Eintracht-Geschichte in diesem Wettbewerb machen. Am liebsten mit einem damit verbundenen kollektiven Erfolgserlebnis.