Seit 403 Minuten ohne Gegentor
Gegen keinen anderen aktuellen Bundesligisten haben die Adlerträger eine so lange Serie von Spielen ohne Niederlage wie gegen die Hamburger. In den letzten zehn Ligapartien gab es fünf Siege und fünf Remis. Damit ist die Eintracht seit ihrem Wiederaufstieg in die Bundesliga 2012 gegen die "Rothosen" unbesiegt. In den letzten vier Bundesligaspielen gegen die SGE hat der HSV nicht einmal ein Tor erzielt und ist gegen die Hessen nunmehr seit 403 Minuten torlos. Der letzte Erfolg der Hamburger datiert vom 21. Januar 2011. Damals gab es einen 1:0-Heimsieg durch ein Tor von Mladen Petric.
In ihrer langen Bundesligahistorie feierte die Eintracht nur in Bremen und Mönchengladbach mehr Auswärtssiege als bei den Hamburgern (elf). In den vergangenen acht Gastspielen im Volksparkstadion kassierten die Adlerträger nie mehr als ein Gegentor. Einzig beim HSV spielte die SGE schon elf Mal zu null.
Heimstarker HSV vs. Auswärtsmacht SGE
Zwar sind die Hamburger mit 15 Zählern auf Platz 15 punktgleich mit dem SC Freiburg auf dem Relegationsplatz. Dennoch zeigt sich das Team von Trainer Markus Gisdol derzeit vor allem in der Defensive stabilisiert. In den vergangenen drei Ligaspielen kassierte der HSV kein Gegentor und ist in dieser Zeit mit einem Sieg und zwei Remis ungeschlagen. Beim 0:0 gegen den VfL Wolfsburg zuletzt musste Schlussmann Christian Mathenia keinen Torschuss des Gegners abwehren. Überhaupt ließ die HSV-Defensive in dem Spiel nur zwei Torschüsse zu. Dazu holten die Hansestädter in dieser Runde zwei Drittel ihrer Punkte vor heimischer kulisse (elf von 15).
Doch die "Auswärtsmacht" Eintracht, die in der Auswärtstabelle mit 15 Punkten Platz 2 belegt, will die gute Serie der Hamburger am Dienstagabend durchbrechen. Wie gut die Schützlinge von Cheftrainer Niko Kovac derzeit drauf sind, zeigten sie am vergangenen Samstagnachmittag gegen den FC Bayern München: Die Adlerträger ließen gegen den deutschen Meister und Tabellenführer nur fünf Torschüsse zu. Das hatte eine Bundesligamannschaft zuletzt vor sechseinhalb Jahren geschafft (Bayer Leverkusen im April 2011). Zum ersten Mal in dieser Saison hatte ein Team zudem mehr Spielanteile als die Bayern (51:49 Prozent Ballbesitz). Nach der Pause hatten die Münchner keine Torchance mehr und gaben nur einen Schuss aus der Distanz ab, und der wurde abgeblockt.
Besondere Erinnerungen für Niko Kovac
Für Niko Kovac ist das Duell mit dem Hamburger SV ein ganz besonderes: Nicht nur, dass der Eintracht-Coach am Samstag im Volksparkstadion seine insgesamt 300. Bundesligapartie als Spieler (241 Spiele) und Trainer (bisher 58 Partien) absolviert; in Hamburg war er zwischen 1999 und 2001 auch selbst sehr erfolgreich aktiv. In 55 Bundesligaspielen schoss Kovac zwölf Tore (neun Assists) und traf unter anderem auch beim legendären 4:4 des HSV in der UEFA Champions League gegen Juventus Turin im September 2000. Co-Trainer bei den Hamburgern war damals übrigens der heutige Kovac-Assistenztrainer Armin Reutershahn, der insgesamt sieben Jahre für den HSV tätig war.
Ein Wiedersehen gibt es in Hamburg auch mit Heribert Bruchhagen, der zwischen 2003 und 2016 Vorstandsvorsitzender der Eintracht war. Heute ist er in gleicher Funktion für den HSV tätig. Zudem trifft Luca Waldschmidt auf seinen alten Verein. Der 21-jährige Offensivspieler spielte von 2010 bis 2016 in der Jugend für die SGE und machte auch seine ersten 15 Bundesligapartien für die Eintracht. Im Mai 2017 schoss er den HSV mit seinem 2:1-Siegtreffer gegen Wolfsburg am letzten Spieltag zum viel umjubelten Klassenerhalt.
Zum Spiel
- Anstoß: Dienstag, 12. Dezember 2017, 20.30 Uhr, 16. Spieltag 2017/18
- Stadion: Volksparkstadion, Hamburg