Ausgangslage
Als Markus Krösche am Montagnachmittag zu den Medien sprach, streifte der Sportvorstand auch die sportliche Situation bei Eintracht Frankfurt und hielt sich dahingehend vor allem kurz: „Für ein Fazit oder eine Prognose ist es zu früh. Nach zehn Spieltagen wissen wir vielleicht, wo wir stehen.“
Spieltag drei, der erste nach der Länderspielpause, führt die Adler am Freitagabend nach Leverkusen. Bayer 04 bildet zu diesem Zeitpunkt gewissermaßen den Gegenpol zur SGE, nicht allein den Ergebnissen nach. Während die Hessen mit sechs Zählern in die Bundesliga gestartet sind, blickt die Werkself auf ein 1:2 gegen Hoffenheim und ein 3:3 gegen Bremen; beide Klubs unterlagen derweil in umgekehrter Reihenfolge der Eintracht.
Daraus den dritten Streich zugunsten der Adler abzuleiten, wäre weit mehr als eine Milchmädchenrechnung, zumal die Eintracht die letzten zehn Rückreisen von der BayArena ohne Punkte im Gepäck antrat, dazu gab es eine Niederlage im DFB-Pokal.
Auf der anderen Seite ist Frankfurt nicht nur seit saisonübergreifend acht Ligapartien ungeschlagen, sondern auch im Gefüge gefestigt. Drei nennenswerten Abgängen stehen drei Verstärkungen gegenüber, wie Krösche zu Wochenbeginn aufzeigte: „Die Automatismen sind vorhanden, die Mannschaft und das Trainerteam kennen sich sehr gut. Die Spieler wissen, was Dino Toppmöller und das Trainerteam von ihnen verlangen.“
Und damit zum deutschen Doublegewinner 2024, der im Sommer eine Art Umbruch totale vollzog: 16 Namen stehen allein auf der Zugangsseite, dazu nach zwei Monaten der zweite Trainer nach dem um Xabi Alonso, der bei Real Madrid anheuerte. Erik ten Hag musste seinen Hut nehmen, Kasper Hjulmand kehrte über ein Jahrzehnt nach seinem Engagement beim 1. FSV Mainz 05 in die Bundesliga zurück.
Rückblick: Gefahr im Verzug
Der Umstand, auf einen runderneuerten Gegner zu treffen, der schnell nochmal die Resettaste gedrückt hat, kann für das Analyse- und Trainerteam erfahrungsgemäß Fluch und Segen zugleich sein. Auch wenn die Hessen sozusagen in eine Wundertüte greifen, scheint eine Sache garantiert. Tore, Tore, Tore. In 80 Aufeinandertreffen in Deutschlands Beletage stand nie ein 0:0 zu Buche.
Am meisten Gefahr gegen den jeweiligen Gegner verströmten dabei Patrik Schick mit fünf Toren gegen die SGE und Ritsu Doan mit drei Buden gegen Bayer 04. Einer, der das verhindern möchte, ist Michael Zetterer, der sich nach seinem Wechsel an den Main in Windeseile eingliederte, in den ersten zwei Wochen sofort im Spiel und an seinen einzigen beiden Gegentoren machtlos war.
Zetti weiß wie
Fehlt noch die erste weiße Weste. Eine solche wahrte der 30-Jährige unter anderem ausgerechnet in Leverkusen und ist den meisten seiner Vorderleuten mit einem Dreier am Rhein somit einen Schritt voraus. 2:0 gewann Werder bei Bayer, Zetterer zeigte vier Paraden. Zeitgleich feierte die Eintracht Geburtstag. Es war nämlich der 8. März 2025. Inwieweit der 12. September zum in Erinnerung schwelgen einlädt, entscheidet sich wie immer auf dem Platz.