27.03.2024
Bundesliga

Vorschau: Besuch aus Berlin

Das Hinspiel bei Union gewann Frankfurt mit Robustheit, Effizienz und einem Geniestreich. Das eiserne Bild hat sich unter Bjelica gebessert. Auch die Eintracht weiß um ihre Trümpfe.

Ausgangslage: Start ins Restprogramm

Langsam, aber sicher nähert sich die Eintracht dem Saisonendspurt. Nach der Länderspielpause, während der unter anderem die DFB-Elf am Dienstagabend die Niederlande im Deutsche Bank Park empfing, steht nun Woche für Woche die Bundesligapflicht auf der Agenda der Adlerträger. Angefangen mit zwei Heimspielen, „die wir unbedingt gewinnen wollen“, sagte Kevin Trapp nach der 1:3-Niederlage bei Borussia Dortmund am 26. Spieltag.

Zur Tabelle: Trotz keiner Punkte aus dem Kräftemessen mit dem BVB steht die Eintracht seit Jahresende 2023 unverändert auf dem sechsten Rang. 40 Punkte stehen vor den letzten acht Spielen zu Buche. Fünf Zähler Vorsprung auf den neuen direkten Verfolger FC Augsburg, ganze zwölf auf den kommenden Kontrahenten aus der Hauptstadt. Am Samstag, 30. März, 15.30 Uhr, gastiert der 1. FC Union Berlin im Deutsche Bank Park. Sky und EintrachtFM senden live aus dem Frankfurter Stadtwald.

Nach dem Erreichen des vierten Platzes in der Vorsaison und der einhergehenden Qualifikation für die Gruppenphase der UEFA Champions League hinkten die Eisernen ihren Erwartungen 2023/24 zunächst hinterher. Ohne Sieg verabschiedeten sich die Köpenicker aus der Königklasse, im DFB-Pokal war in der Runde der letzten 32 gegen den VfB Stuttgart Schluss und in der Bundesliga sprangen in der Hinrunde 14 Zähler heraus.

Zwischenzeitlich stand Union auf dem letzten Tabellenplatz, der längjährige Erfolgstrainer Urs Fischer nahm seinen Hut und Nenad Bjelica den Platz des Schweizers ein. Der Kroate kennt die Bundesliga noch als Aktiver. Sein Debüt im Oberhaus gab er Anfang 2001 mit 29 Jahren und fünf Monaten unter dem im Februar verstorbenen Andreas Brehme. Beim 0:0 gegen Wolfsburg stürmte vorne ein gewisser Miroslav Klose ­– und von der Bank kam Marco Toppmöller, der Cousin von Dino Toppmöller. Kann man wissen, muss man aber nicht.

Gegenwärtig relevant ist in jedem Fall, dass der 52-Jährige Union zurück in die Spur gebracht hat. Mit dem 2:1-Erfolg gegen den SV Werder Bremen vor der Länderspielpause holte Union nunmehr 14 Punkte in der Rückrunde und damit genauso viele wie in der ersten Halbserie. Dem gegenüber stehen in der Liga insgesamt neun Auswärtsniederlagen. Das ist Ligahöchstwert und Vereinsnegativrekord nach 13 Auftritten in der Fremde. Die Eintracht hingegen verlor ein einziges ihrer vergangenen 22 Bundesligaduelle vor heimischer Kulisse und ist unter Einbeziehung des DFB-Pokals seit vier Spielen als Gastgeber ohne Punktverlust gegen Union.

Rückblick: Doppelpack und Nacho-Premiere

Das Hinspiel im Stadion An der Alten Försterei gewann die Eintracht dank drei Treffern mit drei Schüssen auf das Tor von Frederik Rönnow mit 3:0. Omar Marmoush stellte die Weichen mit seinem Doppelpack in der Anfangsviertelstunde auf Sieg. Vor allem behaupteten sich die Hessen mit einer Zweikampfquote von 57 Prozent. Zum Vergleich: der Ligaschnitt der SGE liegt bei 49 Prozent. In Dortmund vor zwei Wochen standen wiederum am Ende 59 Prozent. Der in Berlin-Köpenick eingewechselte Ignacio Ferri Julià machte den Sack nach Doppelpass mit Mario Götze zu. Das erste Profitor des jungen Spaniers markierte gleichzeitig den Endstand der Partie.

Götze im Aufschwung

Zuletzt trat Götze sodann in zwei Ligapartien am Stück selbst als Torjäger in Erscheinung, was ihm in der Bundesliga letztmals im April 2019 für Borussia Dortmund gelungen war. Gegen die TSG Hoffenheim netzte und assistierte er, gegen Ex-Klub BVB besorgte die Nummer 27 die zwischenzeitliche Führung.

Jene drei direkten Torbeteiligungen sind eine mehr als in den ersten 21 Bundesligaspielen in der laufenden Saison. Die nun fünf Scorerpunkte in der Liga sind einer mehr als 2022/23, 28 Torschussvorlagen in der laufenden Spielzeit erreicht unterm Adlerdach einzig Omar Marmoush. Eben eine derer im November in Köpenick. Den Assist zum Endstand adelte Toppmöller hinterher als einen „dieser Momente, für die die Zuschauer ins Stadion kommen“. Am 30. März wieder im Herzen von Europa.