15.05.2024
Bundesliga

Vorschau: Der letzte Tanz

Für die Eintracht zählt gegen Leipzig einzig und allein Platz sechs – und ein würdiger Abschied für Rode und Hasebe. Die Gäste sind seit Februar ungeschlagen, in Frankfurt aber sieglos.

Ausgangslage

Das Wichtigste direkt zu Beginn: Die Eintracht hat im Kampf um Platz sechs alles in der eigenen Hand – mit beiden Händen und, falls notwendig, auch Attilas Krallen wollen die Adlerträger diesen Rang am 34. Spieltag der Bundesligasaison 2023/24 festhalten. „Wir haben eine gute Ausgangssituation und ich hoffe, dass wir dann gegen Leipzig Platz sechs feiern können“, sagte Ansgar Knauff nach dem jüngsten 1:1 gegen Mönchengladbach, ärgerte sich zugleich aber auch darüber, den Sack nicht schon am Niederrhein zugemacht zu haben.

Die tabellarische Ausgangslage vor dem Duell mit Leipzig im Deutsche Bank Park am Samstag, 18. Mai, 15.30 Uhr, ist glockenklar: Mit einem Heimsieg – zu Hause ist die Eintracht gegen Leipzig bislang bei drei Siegen und vier Unentschieden ungeschlagen – oder mit einem Remis ist Frankfurt Platz sechs nicht mehr zu nehmen. Alles wäre gebongt.

Bei einer Niederlage gegen Leipzig käme es darauf an, was die TSG Hoffenheim, im Klassement je drei Punkte und Tore hinter Frankfurt, in Sinsheim gegen den FC Bayern München auf den Rasen bringt. Auch hinsichtlich der Tordifferenz: Aktuell haben die Hessen plus eins, der Verfolger aus dem Kraichgau minus zwei.

Unabhängig von all dem steht fest: Die Eintracht wird auch 2024/25 international spielen. Zum vierten Mal in Serie. Platz sieben und damit die Conference League – möglicherweise auch die Europa League – sind sicher. „Dennoch erwarte ich ehrlicherweise am letzten Spieltag eine überzeugende Leistung von uns und den klaren Willen, dieses Spiel für uns zu entscheiden“, fordert Sportvorstand Markus Krösche und unterstreicht: „Das haben unsere Fans – vor allem in der Kurve, die uns auch bei schlechteren Leistungen toll unterstützt haben – verdient. Unser Ziel ist, dass wir den sechsten Platz aus eigener Kraft schaffen. Wir wollen diese Saison des Umbruchs mit einer positiven Botschaft versehen, Sechster werden und mit einem Sieg die Saison beenden!“

Rückblick

15 Bundesligaduelle zwischen den beiden Klubs stehen zu Buche, je vier Siege auf beiden Seiten und sieben Remis brachten diese zu Tage. Acht Anläufe brauchten die Adlerträger im Oberhaus, um drei Punkte aus Leipzig zu entführen: Im Hinrundenspiel am 13. Januar dieses Jahres war es so weit, mit 1:0 setzte sich Frankfurt zum Jahresauftakt durch. Messerscharfes Zuspiel von Niels Nkounkou, überlegter Laufweg und Tor von Ansgar Knauff, ein stark aufgelegter Kevin Trapp, der acht Abschlüsse abwehrte, und eine Willensleistung der gesamten Mannschaft. In den 15 Aufeinandertreffen war es das erste Mal, dass sich das Auswärtsteam durchsetzte. Auch im DFB-Pokalachtelfinale 2020 entschied der Gastgeber vom Main das Match mit 3:1 für sich.

Kurios: Nach dem Aufeinandertreffen am 16. Spieltag war Leipzig, im Übrigen bei sieben Siegen und drei Unentschieden seit zehn Bundesligaspielen ungeschlagen, Tabellenvierter und die Eintracht Rangsechster. So gesehen alles wie gehabt. Während die Eintracht erst zum Saisonende Gewissheit über die Endplatzierung haben wird, so ist den Sachsen Platz vier nicht mehr zu nehmen. Damit landet das Team von Cheftrainer Marco Rose zum sechsten Mal in Folge in der Beletage unter den Top Vier und damit gleichbedeutend in der Königsklasse.

Rode und Hasebe: Das letzte Spiel

Am Samstag verlassen im Stadtwald zwei ganz Große die Bundesligabühne: Eintrachts Kapitän Sebastian Rode und Altmeister Makoto Hasebe. „Es sind zwei absolute Säulen der Eintracht, die bei uns weiterhin eine Rolle spielen werden und dem Klub langfristig erhalten bleiben. Vorbilder und echte Eintrachtler. Es wird sicherlich ein sehr emotionaler Moment“, ist Krösche überzeugt. 232 Bundesligaspiele bestritt der gebürtige Hesse Rode in seiner Laufbahn, davon 180 mit dem Adler auf der Brust. Hasebe, Frankfurts ewig junger Japaner, stand in 383 Partien im deutschen Oberhaus auf dem Rasen, 234 Mal für die Eintracht.

Funfact: Hasebe lief erstmals im Februar 2008, damals noch im Trikot des VfL Wolfsburg, in der Bundesliga auf – das war 15 Monate vor der Vereinsgründung des nächsten Gegners aus der Messestadt.

Etwas mehr als 16 Jahre nach Hasebes, etwas mehr als 13 Jahre nach Rodes Bundesligadebüt sowie exakt zwei Jahre nach dem Europa-League-Triumph sollen zum Abschluss drei Punkte her. „Wir wollen, dass sie nicht nur mit einem guten Gefühl, sondern auch mit dem sechsten Platz verabschiedet werden. Das haben sie verdient“, so Krösche. In diesem Sinne: Forza SGE!