29.04.2025
Bundesliga

Vorschau: Der Vollendung nächster Teil

Die Eintracht bewegt sich drei Spieltage vor Schluss auf Kurs und in historischen Dimensionen. Doch ausgerechnet in Mainz hängen die Trauben erfahrungsgemäß hoch. Am Sonntag winken mehrere Vereinsrekorde.

Ausgangsituation

Am Samstagabend wurde das eigene Wohnzimmer zur Freilichtbühne: Eintracht Frankfurt feierte beim 4:0 gegen Leipzig den zweithöchsten Saisonsieg nach dem 7:2 gegen den VfL Bochum Anfang November. „Das war ein Statement-Sieg. Wir sind stolz drauf“, ordnete Cheftrainer Dino Toppmöller den Erfolg auf der Pressekonferenz ein. Auch Doppelpacker Ansgar Knauff zeigte sich nach dem Spiel zufrieden: „Wir werden alles daransetzen, die letzten Wochen erfolgreich zu gestalten. Die Ausgangslage ist gut.“

Konkret: Die Sachsen sind auf Rang fünf gerutscht und von den Hessen auf sechs Zähler distanziert. Auf dem ersten nicht für den internationalen Wettbewerb berechtigenden siebten Rang liegt derweil der kommende Kontrahent Mainz 05 acht Punkte hinter der SGE. An sechster Stelle und mit einem Zähler mehr als die Nullfünfer steht Borussia Dortmund. Anders und einfach gerechnet: Ein weiterer Dreier der Adlerträger und zumindest die Teilnahme an der UEFA Europa League ist auch rechnerisch unter Dach und Fach.

So kommt Frankfurt in die Champions League

Für die erfolgreiche Mission Königsklasse muss drei Runden vor Ultimo etwas mehr zusammenkommen.

Bei einer Niederlage …

  • … bleibt weiter alles offen.

Bei einem Unentschieden …

  • … darf Leipzig nicht punkten und der BVB nicht gewinnen.

Bei einem Sieg, wenn …

  • ... Leipzig nicht gewinnt oder
  • ... Freiburg verliert.

Mainz daheim und die Sechs-Prozent-Hürde

Wenn schon in der Wahrscheinlichkeitstheorie angelangt, sei vermerkt, dass für die Eintracht die rund halbstündigen Reisen zwischen Main und Rhein bislang selten mit ruhmreichen Ereignissen zusammenhingen. In 16 Bundesligagastspielen gelang ein Sieg am 9. Januar 2021. Dem gegenüber stehen sechs Niederlagen und neun Remis. Insgesamt beträgt die Auswärtssiegquote sechs Prozent, niedriger ist sie gegen keinen anderen aktuellen deutschen Erstligisten.

Der Gastgeber hat die vergangenen elf Ligabegegnungen in der MEWA ARENA nicht verloren – eingestellter Höchstwert seit 2009/10 unter Thomas Tuchel.

Historie hier, voller Fokus da

Gleichwohl verlaufen die Formkurven beider Konkurrenten derzeit gegenläufig. Mainz ist bei je drei Remis und Niederlagen seit sechs Partien sieglos. Im selben Zeitfenster heimste die Eintracht 13 Punkte ein und blieb zuletzt dreimal hintereinander ohne Gegentreffer.

Letzteres ist ebenso eingestellter Vereinsrekord wie die insgesamt 16 Dreier nach 31 Spieltagen. Für den Allzeitrekord würden noch zwei Dreier fehlen, die gegenwärtig nicht zuletzt mit dem ersten Abschneiden unter den Top Drei seit 1992/93 einherginge. Hätte, wäre, wenn – Cheftrainer Dino Toppmöller besinnt sich allein auf die eigenen Geschicke am Sonntagabend: „Voller Fokus auf das Spiel in Mainz, da haben wir noch eine Rechnung zu begleichen.“ Der Jahreskehraus in der Hinrunde ging mit 3:1 an den Regionalnachbar.

Eingestellte und nahende Rekorde

In besagtem Vergleich im Dezember erkältet nicht am Start, aber seit drei Wochen wieder voll im Saft steht Kevin Trapp. Der Kapitän hat durch die drei Weiße Westen mittlerweile nicht nur den Ligarekord von Dr. Peter Kunter geknackt, sondern mit 61 Partien ohne Gegentreffer auch den wettbewerbsübergreifenden Vereinsrekord eingestellt.

Um diesen zu brechen, muss der 34-Jährige etwa Jonathan Burkardt aufhalten, der mit 15 Saisontreffern seinerseits einen Mainzer Bundesligabestwert eingestellt hat, aber seit vier Spielen auf ein Erfolgserlebnis wartet.

Ekitiké vs. Burkardt – mit dem Unterschied im Kollektiv

Es ist den Zahlen nach ein Erklärungsansatz, warum Mainz zuletzt Federn ließ: kaum jemand vermag dann in die Bresche zu springen, zehn verschiedene Torschützen sind die wenigsten im deutschen Oberhaus. Zum Vergleich: Die Eintracht stellt mit Hugo Ekitiké ebenfalls einen 15 Mal in der Beletage zuverlässigen Torjäger – aber darüber hinaus 16 weitere Torschützen.

Einerlei: mit einer Großchancenverwertung von 46 und 45 Prozent zählen Mainz und Frankfurt zur Ligaelite wie deren Torhüter. Robin Zentner wehrte mit 71,7 Prozent anteilig die viertmeisten Schüsse ab, Trapp war mit 73,2 Prozent am dritthäufigsten zur Stelle. Freude beim Rückkehrer: ja. Zufriedenheit: teilweise. Denn: „The job’s not done!“, betonte die Nummer eins nach der Glanzleistung gegen Leipzig.