Vorschau: Die Eintracht im Endspiel

Nach dem Saisonherzschlagfinale in der Bundesliga gegen den SC Freiburg ist für die Adlerträger noch nicht Schluss. Die Eintracht steht vor dem Höhepunkt dieser Spielzeit: das DFB-Pokalfinale! Ab Freitag heißt es für die Mannschaft: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“ Einen Tag später steht die SGE zum dritten Mal in den vergangenen sechs Jahren und zum insgesamt neunten Mal im Endspiel um den DFB-Pokal. Seit Gründung der Bundesliga ist dieses Kunststück lediglich dem FC Bayern München häufiger gelungen (23 Mal). Der Gegner in diesem Jahr kommt aus Leipzig und ist gleichzeitig der Titelverteidiger. Anstoß am Samstag, 3. Juni, ist um 20 Uhr im Berliner Olympiastadion.

„Wir sind, ich bin noch nicht fertig“, lautete die klare Devise von Oliver Glasner nach dem 34. Bundesligaspieltag. In der Bundeshauptstadt soll „die Kirsche auf die Torte“ kommen, wie es Vorstandssprecher Axel Hellmann formulierte.

Die gute Stimmung rund um die Eintracht köchelt seit dem vergangenen Wochenende bereits, sicherte Éric Junior Dina Ebimbe der Eintracht mit seinem Last-Minute-Treffer doch den dritten Einzug ins internationale Geschäft in Folge. Die Hessen werden kommende Saison somit in den Play-offs der UEFA Europa Conference League vertreten sein – mindestens! Ein möglicher Pokalsieg würde die direkte Teilnahme an der UEFA Europa League sichern.

Aus diesem Grund sind sich die Verantwortlichen einig, dass die im Deutsche Bank Park freigesetzte Energie nun gebündelt und für den letzten Kraftakt genutzt werden soll. „Stimmungsmäßig gibt dir der Tag Raketenantrieb“, sagte Hellmann nach dem Freiburg-Spiel. Sportvorstand Markus Krösche pflichtete ihm bei: „Wir können jetzt mit einem positiven Gefühl nach Berlin fahren. Mit dieser Moral und dieser Einstellung haben wir auch dort eine Chance.“

Die wieder entfachte Euphorie ist gleichzeitig in der Mannschaft zu spüren. „Ab Dienstag gilt der volle Fokus dem Pokalfinale. Darauf bereiten wir uns bestmöglich vor, um den Pokal nach Hause zu holen. Wir sind eine Mannschaft, die solche Spiele kann und Trophäen holen kann“, beschwört Dina Ebimbe den Teamgeist.

Um den Pott zurück ins Herz von Europa zu holen, muss die Eintracht mit Leipzig eine der formstärksten Mannschaften der vergangenen Monate überwinden. Seit Marco Rose im Herbst den Trainerposten in Sachsen übernommen hat, holte kein Team im Oberhaus mehr Punkte als Leipzig. Durch acht Siege in den vergangenen neun Partien, darunter der 5:1-Auswärtserfolg in Freiburg im Pokalhalbfinale, sowie den Einzug in die UEFA Champions League, wird Frankfurts Kontrahent mit ähnlich viel Selbstvertrauen wie die Adlerträger nach Berlin reisen.

„Das Finale wird voller Emotionen und Zweikämpfe sein. Am Ende des Tages wird das Team gewinnen, das am härtesten kämpft“, ist sich Youngster Paxten Aaronson der Schwierigkeit der Aufgabe bewusst. Sow zählt folglich auch auf die gewohnt stimmungsvolle Unterstützung der Fans: „Wir können die Saison krönen. Wir wissen aber um die Stärke von Leipzig. Deshalb hoffen wir, dass uns viele zahlreich unterstützen werden, damit wir die Energie von den Rängen auf den Platz bringen können“, so der Schweizer.

Einer, der den Unterschied für die Hessen machen kann, jagt im Endspiel zudem einen Vereinsrekord: Randal Kolo Muani hat in dieser Pokalsaison bereits sechs Tore beigesteuert, genauso wie Cha Bum-kun in der Spielzeit 1980/81. Ein weiterer Treffer würde ihn zum besten Frankfurter Schützen in einer Pokalspielzeit machen und gleichzeitig die Chancen auf seinen ersten Titel im Trikot mit dem Adler auf der Brust steigern.

Wer am Ende im Stenogramm zu lesen sein wird, bleibt erstmal abzuwarten. An der kollektiven Überzeugung bestand bereits am Samstag für niemanden ein Zweifel, der das Transparent in der Nordwestkurve wahrnahm: „Krallt euch den Pokal!“

Forza SGE!

Ihr wisst Bescheid.