Es ist nicht allzu lange her, da hatte man an Rhein und Main gleichermaßen Grund zu feiern: Das gilt für den Mai diesen Jahres, als die Fortuna als Zweitligameister den Aufstieg klar machte und die Eintracht den Pokal nach 30 Jahren wieder nach Hessen holte. Ein paar Jahre zuvor konnte die beiden Klubs schon einmal hier wie dort die Sektkorken knallen lassen, nämlich am Ende der Saison 2011/12. Damals stieg die SGE und die Fortuna gemeinsam in die höchste deutsche Spielklasse auf, wobei Düsseldorf den Umweg über die Relegation nehmen musste. Bis heute sind die Düsseldorfer übrigens der letzte Zweitligist, der den Showdown um die Bundesliga für sich entscheiden konnte.
Ein alter Bekannter sagt „Gude!“
Die vorherige Spielzeit in Liga 2 war unterdessen lange ein Kopf-an-Kopf Rennen und beide Duelle um den Aufstieg endeten mit 1:1. In der Bundesliga hingegen, wo es bisher zu 44 Duellen kam, fällt die Statistik klar zu Gunsten der Adlerträger aus (22 Siege, zwölf Remis, zehn Niederlagen). Dabei endete die letzte Partie im Stadtwald am 32. Spieltag der Saison 2012/13 mit 3:1 für die SGE. Überhaupt ist Frankfurt ein denkbar schlechtes Pflaster für die Fortunen, die bisher erst ein einziges Bundesligaspiel bei der Eintracht gewinnen konnten.
Eintracht Frankfurt gegen Fortuna Düsseldorf, das bedeutet auch die Rückkehr von Friedhelm Funkel an seine alte Wirkungsstätte. Insgesamt fünf Jahre verbrachte der heutige Fortuna-Trainer bei unserer SGE und saß dabei bei 194 Partien auf der Bank der Adler - bei keinem anderen Klub stand er länger in der Verantwortung, nicht mal bei seiner alten Liebe in Uerdingen, wo er vor seinem Amt als Cheftrainer als Spieler und Kapitän Pokalsieger wurde - bis heute eine der größten Sensationen in der Geschichte des Wettbewerbs.
Apropos Pokal: Funkel war auch der letzte Eintracht-Trainer vor Niko Kovac, der die Hessen ins Endspiel nach Berlin führte. Das war 2006, damals verloren die Adlerträger denkbar knapp mit 0:1 gegen den FC Bayern München. Davon abgesehen steht Friedhelm Funkel auch für Aufschwung. An der Seite von Heribert Bruchhagen schaffte er direkt im ersten Jahr den Wiederaufstieg ins Oberhaus und hielt die Frankfurter in den folgenden vier Jahren stets in der Bundesliga. Aufstieg ist generell eine Art Spezialität des 64-jährigen Fußballlehrers, denn in diesem Sommer realisierte er diesen zum bereits sechsten Mal - einmalig im deutschen Fußball.