Ausgangslage: Anschluss möglich
Eintracht Frankfurt ist zurück auf der Siegerstraße. Auf das wichtige 2:1 beim FC Heidenheim, „ein dreckiger Sieg“, wie es Cheftrainer Dino Toppmöller formulierte, folgte ein überzeugendes 3:1 gegen die TSG Hoffenheim. Das Resultat zum Abschluss des Jubiläumswochenendes anlässlich des 125-jährigen Vereinsbestehens waren drei Punkte. Platz sechs behauptet, Vorsprung auf Rang sieben und acht auf sieben Zähler ausgebaut. Nach vorne beträgt der Rückstand auf Leipzig und Dortmund sechs beziehungsweise sieben Punkte.
„Es tat sehr gut, weil heute ein Tag war, an dem wir nicht nur mit dem Ergebnis, sondern auch mit dem Spiel zufrieden sein können“, war Ansgar Knauff nach dem zweiten Sieg in Folge erleichtert. „Es war das, was wir uns vorgenommen haben. Daran wollen wir jetzt anknüpfen.“ Die Marschroute für das Auswärtsspiel in Dortmund ist demnach klar, mit einem Sieg können die Hessen auf vier Punkte zum BVB aufschließen. Am Sonntag um 17.30 Uhr rollt der Ball, DAZN und EintrachtFM senden live.
Was die Adlerträger vor Ort erwartet, weiß Knauff bestens. Von 2018 bis 2022 spielte er für Dortmund, durchlief mehrere Jugendteams und kam für Schwarz-Gelb zu seinen ersten Einsätzen im Profibereich. Der 22-Jährige ist sich bewusst: „Das wird auf jeden Fall ein schwieriges Spiel. Aber wir haben es im Hinrundenspiel sehr gut gemacht. Wenn wir das auf den Platz bringen, was wir [gegen Hoffenheim, Anm. d. Red.] gut geschafft haben, dann haben wir gute Chancen, auch gegen Dortmund zu gewinnen.“ Timothy Chandler unterstreicht: „Wir müssen genau da weitermachen.“
Genau das möchte der Gastgeber nicht. Denn der BVB musste mit dem 2:3 gegen die TSG Hoffenheim beim vergangenen Heimauftritt die dritte Niederlage im SIGNAL IDUNA PARK 2023/24 hinnehmen. Zudem kassierte der BVB schon 18 Gegentore vor heimischer Kulisse. Nach zwölf Heimspielen einer Runde waren es mit 19 Gegentreffern letztmals 1981/82 mehr. Entgegen der Bilanz, dass die Eintracht mit dem 2:1 im April 2021 ein einziges der vergangenen zwölf Duelle im früheren Westfalenstadion für sich entschied, macht Robin Koch deutlich: „Wir fahren hin, um zu gewinnen!“
Rückblick: Fußballfest ohne Sieger
Das Fazit von Cheftrainer Dino Toppmöller nach dem wilden 3:3 im Hinrundenspiel sprach Bände: „Wir haben ein fantastisches Fußballspiel gesehen. Viele packende Duelle, viele Torchancen, Spannung bis zum Schluss.“ Nach 24 Minuten führte die Eintracht dank Omar Marmoushs Treffer per Handelfmeter und Abstauber mit 2:0 – als BVB-Ersatzkeeper Alexander Meyer den Ägypter von den Beinen holte, hätte es gar noch Strafstoß für die Hausherren geben können. Der blieb den Hausherren jedoch verwehrt.
Stattdessen stach Dortmund zu. Marcel Sabitzer verkürzte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, Youssoufa Moukoko glich aus. Im Gegenzug setzte Willian Pacho Farès Chaibi in Szene, der den Ball ins linke Toreck legte und der Eintracht die erneute Führung bescherte. Julian Brandt sorgte acht Minuten vor Schluss für den Endstand. Ein Fußballfest ohne Sieger im Deutsche Bank Park.
Faktor Götze
Beim 3:1 gegen die TSG Hoffenheim legte er einen Treffer auf und machte den Sack selbst zu. Es war das erste Mal seit Februar 2019, dass Mario Götze zwei Scorerpunkte in einem Spiel verbuchte – damals im Trikot des BVB, ebenfalls gegen Hoffenheim.
Der 31-Jährige hatte somit maßgeblichen Anteil an den letzten beiden Heimsiegen der SGE: Auch beim 1:0-Erfolg gegen Mainz Ende Januar steuerte Götze den entscheidenden Treffer bei. Entsprechend im Formhoch reist der Mittelfeldstratege nun zu dem Klub, mit dem er je zwei Meisterschaften und DFB-Pokale gewann.
Wachsam in der Schlussphase
In den vergangenen drei Bundesligaspielen des BVB traf einer immer: Donyell Malen. 22 der bisher erzielten 50 Treffer des BVB gehen auf das Konto von ihm und Niclas Füllkrug. Bis zur Winterpause trafen beide Offensivkräfte jeweils fünf Mal, im Kalenderjahr 2024 können Malen und Füllkrug je sechs Tore pro Kopf verbuchen.
Generell ist aber in allen Feldbereichen Gefahr im Verzug. 15 verschiedene Akteure netzten bisher für den Vizemeister. Das ist ebenso der drittbeste Wert im deutschen Fußballoberhaus wie die Quote von 16 Ecken pro Tor – acht Treffer fielen auf diese Weise. Letzteres blieb den Gästen in dieser Ligasaison überhaupt noch nicht vergönnt. In einer Statistik allerdings begegnen sich die Traditionsvereine auf Augenhöhe: je fünf Gegentreffer in der Schlussviertelstunde sind die drittwenigsten aller Klubs. Also: worauf warten – volle Kraft voraus!