15.12.2023
Bundesliga

Vorschau: Feuertaufe unterm Bayerkreuz

In Leverkusen begegnet die Eintracht der formstärksten Mannschaft Europas. Der letzte Sieg bei Bayer ist zehn Jahre her, Treffer scheinen vorprogrammiert. Im Fokus stehen auch die Keeper.

Ausgangslage

Der fußballerische Jahresabschluss gegen Borussia Mönchengladbach naht. Doch bevor die Adlerträger am kommenden Mittwoch das Kalenderjahr 2023 vor heimsicher Kulisse beenden, sind sie am Sonntag, 17. Dezember, um 17.30 Uhr auswärts bei Bayer 04 Leverkusen gefragt. 76 Mal trugen die Mannschaften das Duell in der Bundesliga aus. Nie endete es torlos. Rekord! Rein statistisch sind Tore also garantiert. Wie‘s am Ende wirklich läuft, können Fans live auf DAZN und EintrachtFM verfolgen.

Vor allem bei Berücksichtigung der aktuellen Torausbeute der Hessen. Seit dem siebten Spieltag der laufenden Bundesligaspielzeit traf die Eintracht in jeder Partie und erzielte dabei 20 Tore. Ligaweit netzte in diesem Zeitraum nur der FC Bayern häufiger. Standen die Münchner bis zum vergangenen Samstag noch ohne Liganiederlage da, bot die Eintracht dem Rekordmeister ordentlich Paroli. Mit 5:1 besiegte die SGE den FC Bayern im Deutsche Bank Park und festigte Platz sieben in der Tabelle. Vorneweg: Omar Marmoush brillierte, schoss ein Tor und sammelte zwei Vorlagen, wird aber aufgrund der fünften Gelben Karte beim Auswärtsspiel in der BayArena fehlen.

Der noch ungeschlagene Ligaprimus Leverkusen trennte sich am vergangenen Spieltag 1:1 vom VfB Stuttgart, baute den tabellarischen Vorsprung auf den FC Bayern um einen weiteren Zähler aus und grüßt vor dem Aufeinandertreffen mit der Frankfurter Eintracht weiterhin von der Tabellenspitze. Mit 36 gesammelten Punkten spielt die Elf von Chefcoach Xabi Alonso die geteilt beste Bundesligasaison der Klubgeschichte: Nur 2001/02 standen bei der Werkself nach 14 Spieltagen genauso viele Punkte zu Buche. Trainer damals war übrigens ein gewisser Klaus Toppmöller.

Rückblick

In welcher Weise sich Leverkusen unter Coach Xabi Alonso verwandelt hat, zeigt allein der Blick 14 Monate zurück. Frisch im Amt sah Leverkusen im dritten Spiel unter der Leitung des Basken beim 1:5 im Stadtwald kein Land. Kurz vor Weihnachten gilt Leverkusen aus allen Teams in den europäischen Top-Fünf-Ligen gemäß der vergangenen 20 Pflichtspiele als das Nonplusultra; nach hochgerechnet 54 Punkten vor Bayern München und Real Madrid – nebenbei zwei Ex-Klubs Alonsos.

So sehen Sieger aus – in Leverkusen letztmals am 15. Dezember 2013.

Weniger rosig sehen die Erinnerungen der Eintracht aus, wenn sie unterm Bayerkreuz aufschlugen. Auch wenn Dino Toppmöller „ja gerne einen Kollegen fragen“, würde, „aber es leider niemanden gibt, der es bisher geschafft hat“, wie der SGE-Trainer vor dem Hintergrund der bisherigen Unbesiegbarkeit in der Pressekonferenz am Freitag unkte, wird er möglicherweise im eigenen Lager fündig. Immerhin ist der letzte Sieg der Hessen in Leverkusen fast genau auf den Tag zehn Jahre her. Siegtorschütze seinerzeit: Marco Russ, mittlerweile Gegneranalyst im Herzen von Europa. 

Torhüter im Fokus

Großer Rückhalt in Leverkusen wie seinerzeit auch in Frankfurt: Lukas Hradecky.

Mit 16 Gegentreffern stellt Eintracht Frankfurt weiterhin die mit Stuttgart geteilt viertbeste Abwehr, Leverkusen mit zwölf Gegentreffern die stärkste Defensive der Liga. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die Torhüter beider Teams. Leverkusens Lukas Hradecky, der mit der Eintracht 2018 den DFB-Pokal gewann und 101 seiner 275 Bundesligaeinsätze für die Eintracht absolvierte, weist mit 79 Prozent die höchste Paradenquote eines Stammtorhüters in der laufenden Spielzeit auf. Kevin Trapp mit 71 Prozent die zweithöchste. Der deutsche Nationaltorhüter stand vor zehn Jahren beim letzten Coup in Leverkusen übrigens zwischen den Pfosten.

Faktor Boniface

Zielsicherer Sturmtank: Victor Boniface.

Beim Remis gegen den VfB Stuttgart gab Victor Boniface die Vorlage für den Ausgleichstreffer von Florian Wirtz. Es war die 14. direkte Torbeteiligung des Nigerianers in der laufenden Bundesligasaison. Seit detaillierter Datenerfassung 2004/05 waren nur drei Akteure in den persönlich ersten maximal 14 Bundesligaspielen an mehr Toren beteiligt: Diego (15), Erling Haaland (15) und Harry Kane (23).