13.05.2025
Bundesliga

Vorschau: Finale in Freiburg

Drei Klubs, zwei Plätze, ein direktes Duell um die Königsklasse. Der Showdown steigt am Samstagnachmittag im Schwarzwald.

Ausgangssituation

Wettlauf um die Königsklasse, mit Bayern München und Bayer Leverkusen haben bisher zwei Teilnehmer am Tisch der Champions Platz genommen. Um die letzten beiden Stühle kreisen vor dem letzten Spieltag tabellarisch aufsteigend Borussia Dortmund, der SC Freiburg und Eintracht Frankfurt. Die zwei letztgenannten trennen zwei Zähler und 22 Tore zugunsten der Hessen, die trotz zwei zuletzt vergebener Matchbälle und kurzfristiger Enttäuschung tabellarisch in der Poleposition liegen.

Insofern von Tristesse oder Trübsal keine Spur unterm Adlerdach. Die historische Gelegenheit, sich erstmals über eine Ligaplatzierung für die Hauptrunde der europäischen Elite zu qualifizieren, lebt nicht unbegründet. Denn die Hessen reisen so oder so im Wissen um eine außergewöhnliche Bilanz in den Schwarzwald. Seit Spieltag neun haben sich die Adler in den Top Vier eingenistet, seit dem 27. Spieltag steht Rang drei zu Buche. Sollte diese Position am Ende Bestand haben, wäre es das erfolgreichste Abschneiden seit über 30 Jahren.

Eintracht Frankfurt steht vor einer historischen Chance: Mit einem Sieg am kommenden Samstag könnte der Klub zum ersten Mal über die Bundesliga den Einzug in die Champions League schaffen – bislang gelang das aufgrund des Europa-League-Triumphs 2022. Zudem wäre Platz drei gleichbedeutend mit dem besten Bundesligaabschluss seit 1993.

Entsprechend ordnete Kevin Trapp am Sonntagabend die Ausgangslage ein und forderte mit Blick auf die letzte Trainingswoche den „Fokus auf Freiburg“ ein. Denn „es ist ja nicht so, dass wir etwas verloren haben, sondern wir haben es immer noch in der eigenen Hand. Es ist ein absolutes Endspiel in Freiburg. Ich habe das Gefühl, dass wir in dieser Saison schon sehr viel erreicht und uns verbessert haben und immer noch am Wachsen sind.“

Frankfurter Offensivgewalt bleibt Trumpf

Auch Markus Krösche lässt sich die Zuversicht nicht nehmen: „Wir haben eine gute Mannschaft und in dieser Saison viele knappe Spiele gewonnen. Das ist wieder ein Knackspiel. Jetzt geht es darum, eine Leistung abzurufen wie in den letzten Wochen auch und das Spiel zu gewinnen. Wir müssen einfach ganz normal unseren Fußball spielen.“ Gleichzeitig fordert der Sportvorstand, „in Verteidigungsaktionen nicht mit so viel Risiko und nach vorne zielstrebiger zu spielen“. Die Zahlen bestätigen die einträchtige Ausgangsposition der Stärke: 80 erspielte Großchancen sind die meisten hinter dem FC Bayern. Deshalb ist Krösche überzeugt: „Wir werden unsere Möglichkeiten bekommen. Freiburg muss gewinnen.“ Vorteilsauslegung Frankfurt: 13 Tore und 54 Schüsse nach Kontern stellen ligaweit das Nonplusultra.

Freiburg im Flow

Trotz alledem liegt es auf der Hand, dass der Gastgeber seinerseits Selbstvertrauen für sich beanspruchen darf, wie 13 von 15 Punkten aus den vergangenen fünf Partien belegen. Kuriosität am Rande: Würden sich die Greifen als 16. Bundesligist aller Zeiten für die Champions League qualifizieren, wäre das erstens internationaler Rekord unter den vertretenen Ligen und gegebenenfalls einhergehend mit einer negativen Tordifferenz. Denn: Ein Abschneiden in der Bundesliga unter den Top Vier mit mehr kassierten als erzielten Toren gab es noch nie.

Rückblick: Endspiel vor zwei Jahren

Daran hätte indirekt auch die Eintrach ihren Anteil, die zum Hinrundenende zu Hause 4:1 gegen den SC Freiburg gewann. Endspielcharakter wie am Samstag hatte auch das Duell im Deutsche Bank Park vor zwei Jahren, als die SGE in der Nachspielzeit den 2:1-Siegtreffer erzielte und immerhin das Conference-League-Ticket löste. Freiburg wiederum musste seine Hoffnungen auf die Champions League begraben und blieb Fünfter.

Freiburg muss, Frankfurt will gewinnen

Auch weil sich etwas Ähnliches aus Sicht der Badener, vor allem, wenn Dortmund daheim gegen Kiel punktet, nicht wiederholen soll, betont Dino Toppmöller: „Der maximale Druck ist bei Freiburg, denn sie müssen gewinnen.“ An der eigenen so oft von Erfolg gekrönten Herangehensweise ändert das für den Eintracht-Chefcoach nichts: „Wir bleiben ganz normal in unseren Abläufen. Wir haben uns natürlich vorgenommen, den letzten Schritt früher zu gehen. Jetzt müssen wir das in Freiburg tun.“ In diesem Sinne: Showdown im Schwarzwald.