Ausgangslage
Drei Wochen nach dem Jahres-Finish 2024 meldet sich die Bundesliga aus der Winterpause zurück. Eintracht Frankfurt ist im vorletzten Match der Hinrunde 2024/25 am Samstag ab 15.30 Uhr beim FC St. Pauli gefordert. Die Hessen blicken auf dem Papier auf fünf sieglose Pflichtspiele am Stück und gleichzeitig auf Platz drei der deutschen Beletage. Verlass war in den bisherigen 15 Ligabegegnungen auf die eigene Treffsicherheit, 35 Tore sind die drittmeisten im Fußballoberhaus und fast dreimal so viele wie der Aufsteiger von der Elbe bisher verbuchte. Zwölf Hamburger Buden sind die bisher wenigsten aller Erstligisten. Gerade im heimischen Millerntor-Stadion knirscht es angesichts drei Törchen – alle beim 3:1 im Nordgipfel gegen Holstein Kiel. Dem gegenüber wiederum stehen neun Gegentreffer in sieben Heimpartien. Ein Ausrufezeichen setzte St. Pauli am 15. Spieltag mit dem 1:0-Auswärtssieg gegen den VfB Stuttgart.
Nichtsdestotrotz blieb der derzeit 14. in der ersten Woche des Wintertransferfensters nicht untätig und verpflichtete drei neue Spieler, die bislang meisten aller Klubs. Aus Paide in Estland kam Angreifer Abdoulie Ceesay, zudem leihweise der Flügelstürmer Noah Weißhaupt vom SC Freiburg und für das defensive Mittelfeld aus New York der US-Amerikaner James Sands. Bei der SGE kehrte derweil Jens Petter Hauge nach seiner Leihe zum FK Bodø/Glimt ins Herzen von Europa zurück.
Seit Mitte Dezember ist dagegen Tuta wegen einer Muskelverletzung noch außen vor. Zudem haben die Hessen am Sonntag nicht nur den 120-minütigen Test bei Mainz 05 mit 1:3 verloren, sondern auch Jean-Mattéo Bahoya, der eine Nasenbeinfraktion erlitten und sich am Dienstag einer erfolgreich verlaufenen Operation unterzogen hatte. Der 19-Jährige wird voraussichtlich zeitnah ins Mannschaftstraining zurückkehren.
Rückblick
Weitaus länger dauerte die Rückkehr der Kiezkicker in die Bundesliga. Als Neuling stiegen die Hansestädter 2010/11 direkt wieder ab und behaupteten sich seither in Liga zwei. Entsprechend liegen die letzten Aufeinandertreffen in der Liga gut 14 Jahre zurück, als die Adler sowohl das Heimspiel mit 2:1 als auch das Gastspiel mit 3:1 für sich entschieden. Danach trafen beide in der Zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals aufeinander, am 30. Oktober 2019 setzte sich Rot-Schwarz-Weiß am Millerntor mit 2:1 durch.
Blessin weiß, wie’s geht
Etwas frischer, wenn auch ungleich freudiger sind die Erinnerungen an zwei Duelle mit Alexander Blessin, der im Sommer die Nachfolge des nach Brighton & Hove Albion gewechselten Aufstiegstrainers Fabian Hürzeler antrat. Bis zur Vorsaison leitete Blessin die Geschicke bei Royale Union Saint-Gilloise und feierte im Februar 2024 in den Knockout Round Play-offs der UEFA Europa Conference League den Einzug ins Achtelfinale – durch ein 2:2 und 2:1 gegen: Eintracht Frankfurt. Noch früher konnte sich Arthur Theate ein Bild von Blessin machen, der unter dem gebürtigen Stuttgarter 2020 beim KV Oostende den Durchbruch im belgischen Profifußball packte und seither durchstartete.
Kaltstart auf Hessisch
Durchstarten ist auch das Stichwort für das erste Pflichtspiel 2025. Denn Eintracht Frankfurt hat in den vergangenen sieben Jahren fünf der Bundesligarestarts gewonnen.
Das erste Bundesligaduell zwischen den beiden Traditionsvereinen fand übrigens in der Saison 1977/78 statt, bei welchem unter anderem Bernd Hölzenbein und Jürgen Grabowski zu einem 5:2-Sieg der Adlerträger beitrugen.
Thema Effizienz
Auf derlei Omen verlässt sich im Stadtwald freilich niemand. Während auch St. Pauli seinen Test in Braunschweig mit 1:2 verlor, formulierte Cheftrainer Dino Toppmöller am Mainzer Bruchweg die ersten Schlüsse mit Blick auf die eigenen Geschicke: „Wir haben viele Dinge gut gemacht. Was uns gefehlt hat, war Effizienz, um Tore zu schießen. Wir spielen uns die Situationen heraus und müssen dann einfach auch dazu kommen, die Tore zu machen.“ Sportdirektor Timmo Hardung ergänzte: „Das Thema Effizienz ist eines und müssen wir in die Woche mitnehmen.“
In diesem Sinne: Mit neuem Schwung und vollem Fokus vom Main an die Elbe.