19.02.2024
Europapokal

Vorschau: Kampf ums Achtelfinale

Alles-oder-nichts-Spiel im Stadtwald, die Eintracht empfängt Union Saint-Gilloise. Europapokalrückspiele am Main wecken positive Erinnerungen. Marmoush sagt: „Vorfreude ist unnormal groß“.

Ausgangslage: „Die oder wir“

„Es ist ein K.-o.-Spiel, do or die – entweder die oder wir“, sagte Cheftrainer Dino Toppmöller im Vorfeld des Hinspiels der Knockout Round Play-offs in der UEFA Europa Conference League gegen die Royale Union Saint-Gilloise. Ausgeglichen mit 2:2 endete das erste Aufeinandertreffen im Lotto Park in Anderlecht. Im Rückspiel am Donnerstag im Frankfurter Stadtwald heißt es nun: Es muss und wird einen Sieger geben. Ob nach regulären 90 Minuten, Verlängerung oder Elfmeterschießen, obliegt den Kontrahenten aus Deutschland und Belgien.

Seine Vorfreude auf das Spiel gegen die Brüsseler sei, so Omar Marmoush, „unnormal groß“. Flutlicht, Europapokal, Frankfurt – der Ägypter hat Bock: „Wenn du mir Stutzen, Fans und ein Stadion gibst, könnte ich direkt spielen. Ich freue mich riesig auf das Spiel. Es ist ein entscheidendes Spiel, dafür leben wir – wir mögen sowas!“

Ansgar Knauff, Doppelpacker am vergangenen Bundesligaspieltag beim 3:3 gegen den SC Freiburg, schlägt verbal in eine ähnliche Kerbe: „Wir wollen unbedingt in die nächste Runde.“ Drei Treffer erzielte indes auch Union Saint-Gilloise. Bei der Generalprobe gegen Schlusslicht KV Kortrijk, den Ex-Klub von Tuta, stand in der Jupiler Pro League ein 3:1 zu Buche.

Apropos treffen: Saint-Gilloise erzielte in der laufenden Europapokalsaison noch kein Auswärtstor. In der Gruppenphase der UEFA Europa League verlor der belgische Spitzenreiter beim Liverpool FC mit 0:2 sowie beim Linzer ASK mit 0:3 und trennte sich torlos vom FC Toulouse. Indes jubelte Frankfurt in der laufenden Saison in acht der bislang neun UECL-Partien. Ausnahmsweise nicht klingelte es im bedeutungslosen letzten Gruppenspiel beim Aberdeen FC. 

Ganz untyisch, zumindest mit Blick auf die Statistiken, kam die Punkteteilung im Hinspiel nicht, denn: Union Saint-Gilloise ist seit drei Europapokalspielen gegen deutsche Mannschaften ohne Sieg, die Eintracht blieb auch im fünften K.-o.-Duell mit einem belgischen Vertreter sieglos.

Rückblick: Festung im Stadtwald

Europapokalrückspiele im Frankfurter Stadtwald haben es in schöner Regelmäßigkeit in sich. Mit einem Blick auf die vergangenen Jahre lässt sich sagen: aus Adlersicht oft erfolgreich. Etwa im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League 2018/19: In der Runde der letzten 32 traf die Eintracht auf FC Shakhtar Donesk; das Hinspiel endete 2:2, das Rückspiel gewannen die Adlerträger mit 4:1. Eine Spielzeit später, in den Play-offs um den Einzug in die Gruppenphase der Europa League gegen den Racing Club Strasbourg, bot sich ein ähnliches Bild: Im Hinspiel noch mit 0:1 verloren, machte Frankfurt das Resultat im Rückspiel durch ein 3:0 wett. Gegen Real Betis zog Frankfurt 2022 in letzter Minute der Verlängerung ins Viertelfinale der Europa League ein. Im Halbfinale trafen die Hessen später auf West Ham United und lösten durch ein 1:0 das Endspielticket für Sevilla.

Und damit der Sprung in die laufende Runde. 1:1 endete das Hinspiel gegen PFC Levski Sofia in der finalen Qualifikationsrunde für die Teilnahme an der Europa Conference League. Im Stadtwald ließ die Eintracht vor den eigenen Fans ein 2:0 folgen.

Blitzstarter und Chaibi

Wenn es ums Toreschießen geht, hebt die Eintracht in der UEFA Europa Conference League nicht selten in den ersten 30 Minuten den Finger. In der Spielzeit 2023/24 verzeichnen die Adlerträger nunmehr sieben Torerfolge in der ersten halben Stunde – Topwert im laufenden Wettbewerb. Auch beide Treffer im Hinspiel gegen Royale Union Saint-Gilloise fügten sich in besagtes Zeitfenster.

Frankfurter Treffer in der Europa Conference League: Farès Chaibi ist in fünf seiner sechs UECL-Partien direkt an einem Tor beteiligt. Fünf Assists lassen ihn nicht nur als alleinigen Topvorlagengeber des Wettbewerbs darstehen; addiert mit seinen Treffern gegen Saint-Gilloise und den Helsinki sammelte der Algerier insgesamt sieben Scorerpunkte. Ein Bestwert, den der Sommerneuzugang mit seinen Kollegen gerne noch ein paar Runden in die Höhe schrauben möchte.