Rückblick
Seit Olaf Janßen im Februar 2021 das Zepter in Köln übernommen hat, ist der Namenszusatz Viktoria immer öfter Programm. Die in ihrer damals zweiten Drittligasaison gegen den Abstieg spielenden Rheinländer holten unter dem ehemaligen Frankfurter Aufstiegsspieler und Klassenerhaltsheld sieben Rückrundensiege und gewannen auch den Mittelrheinpokal.
Der Landescup ist seitdem fest in den Händen des 2010 ins Leben gerufenen Fusionsvereins von der rechten Rheinseite – und damit automatisch die Teilnahme am DFB-Pokal.
2021 quälte sich die TSG Hoffenheim im Sportpark Höhenberg in die Verlängerung und behielt dort mit 3:2 die Oberhand. Im vergangenen Jahr war ebenfalls in der Ersten Hauptrunde Schluss – gegen den haushohen Favoriten FC Bayern, der mit dem damaligen Co-Trainer Dino Toppmöller im RheinEnergieSTADION mit 5:0 gewann.
Nicht so anno 2023 gegen den SV Werder Bremen. Köln setzte sich im August dank des Doppelpacks von David Philipp und des goldenen Treffers von Donny Bogicevic in der vierten Minute der Nachspielzeit mit 3:2 gegen den Bundesligisten durch und steht somit erstmals seit 2015 in der Zweiten Hauptrunde des wichtigsten deutschen Pokalwettbewerbs. Damals übrigens hieß der 2:1 besiegte Gegner Union Berlin, nächster Bundesligagegner der Eintracht.
Ausgangslage
Die Hessen können nicht nur auf einen reibungslosen Pokalstart, 7:0 bei Lok Leipzig, sondern im Oktober auch auf vier ungeschlagene Pflichtspiele am Stück zurückblicken. Tabellenplatz sieben in der deutschen Beletage steht ein sechster Rang des FCK in der Dritten Liga gegenüber.
Samstag bezwang Köln den TSV 1860 München in der Nachspielzeit mit 2:1. Am Mittwoch zuvor hielt sich der Titelverteidiger im Landespokal bei TuS Mondorf mit 4:0 schadlos. Im heimischen Sportpark Höhenberg steht neben dem Coup gegen Werder außerdem die Ligabilanz von vier Dreiern und drei Remis zu Buche.
Neuauflage vom 1. August 1975
Den Heimvorteil hatte der Vorgängerverein SC Viktoria Köln am 1. August 1975 nicht. Es ist so gesehen das bislang erste und letzte Aufeinandertreffen in dieser Konstellation. Im damaligen Waldstadion überflügelten die Adler die Nullvierer, ihrerseits wie diesmal Drittligist, nach je zwei Toren von Hölzenbein und Grabowski sowie von Körbel und Lorenz mit 6:0. Für die Viktoria bedeutet es die bis heute höchste Niederlage in diesem Wettbewerb.
Wo Toppmöller trumpfen kann
Was gegen diesen Gegner gefordert ist, weiß Toppmöller, wie eingangs erwähnt, aus eigener Erfahrung. Weswegen der seit Sommer als Chefcoach in Diensten der Eintracht stehende Fußballlehrer auf der Pressekonferenz am Montag „keine Schulterklopfer“ für das 3:3 gegen Dortmund wollte, sondern mahnte: „Wir wissen, dass die Viktoria richtig gute Spieler in ihren Reihen hat und viel Qualität auf den Platz bringt. Wir müssen von der ersten Minute an hellwach und konzentriert sein.“
Eine gewinnbringende Umsetzung in Form des Achtelfinaleinzugs vorausgesetzt würde sich der 42-Jährige als erster SGE-Chefcoach seit Niko Kovac 2016/17 in seinen ersten zwei Pokalpartien durchsetzen. Bezogen auf 90 Minuten gelang dies letztmals als Trainerneuling Michael Skibbe 2009/10.