Ausgangssituation
Als einziger Bundesligist hat Borussia Mönchengladbach während der am Montag zu Ende gegangenen Wintertransferperiode die Füße still gehalten und auf Neuzugänge verzichtet, dafür die Eigengewächse Noah Pesch und Niklas Swider zu Profis befördert, am vergangen Freitag den Vertrag mit Geschäftsführer Sport Roland Virkus vorzeitig verlängert und am Sonntag mit Nürnbergs Jens Castrop den zweiten Transfer für die kommende Saison nach Kopenhagens Kevin Diks präsentiert.
Ruhige Fahrwasser und Perspektiven, die gleichermaßen für die gegenwärtige sportliche Situation gelten. Zuletzt siegten die Fohlen zum zweiten Mal in dieser Saison zum zweiten Mal in Serie, was in den zweieinhalb Jahren zuvor nicht ein Mal gelang; zumal das jüngste 2:1 beim VfB Stuttgart den ersten Dreier gegen einen diesjährigen Europapokalteilnehmer bedeutete. Zwar verlor die Elf vom Niederrhein die ersten drei Duelle nach dem Jahreswechsel allesamt, darunter allerdings die Aufeinandertreffen mit den Spitzenteams FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen.
Zwei Kontrahenten, mit denen es Eintracht Frankfurt in den nächsten vier Wochen noch zu tun bekommen wird – zuvor steht für die Hessen vor dem Heimspiel gegen Holstein Kiel als nächstes die Reise nach Mönchengladbach an. Der Anpfiff ertönt um 18.30 Uhr, Sky und EintrachtFM übertragen live. Nach sieben Partien innerhalb von drei Wochen also vier Begegnungen in einem Monat, ergo: vier volle Trainingswochen. Davor am Montag und Dienstag „zwei Tage zum Durchschnaufen“, die das Trainerteam um Chefcoach Dino Toppmöller seinen Schützlingen gewährte.
Um sodann wieder durchzustarten, wie Sportdirektor Timmo Hardung nach dem 1:1 am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg bei EintrachtTV die Sinne schärfte: „Ein bisschen weniger Strapazen, trotzdem sind das keine Freilose. Es hilft in manchen Themen, wenn du diese Reisen, diese Spiele, diese mentalen Belastungen nicht hast. Nichtsdestotrotz musst du dich unter der Woche vorbereiten, die Wochenenden in der Bundesliga fordern so oder so deine volle Aufmerksamkeit, Passion, Leidenschaft und alles, was du hast. Deshalb ist es von Vorteil. Trotzdem wird es im Februar kein Selbstläufer.“
Der Ehrgeiz ist zweifelsohne gekitzelt, wie Nnamdi Collins, eigentlich auf den Ausfall von Robin Koch angesprochen, ausführte: „Verantwortung zu übernehmen macht für mich überhaupt nichts aus. Ich will Spiele gewinnen. Wir haben die letzten drei nicht gewonnen. Das ärgert uns natürlich. Robin ist ein mega wichtiger Spieler. Trotzdem haben wir alle denselben Anspruch. Deshalb gilt für mich, wenn ich auch dem Feld stehe, 100 Prozent zu geben, um die Spiele zu gewinnen.“
Rückblick
Das gelingt den Adlern 2024/25 so gut wie letztmals 1992/93 im deutschen Oberhaus, als umgerechnet auf die Drei-Punkte-Regel nach 20 Spieltagen 39 Zähler zu Buche standen, anno 2025 sind es 38. Auch Gladbach blickt auf eine überdurchschnittliche Zwischenbilanz, 30 Punkte übertraf die Borussia zu diesem Zeitpunkt letztmals 2020/21.
Wie dem VfL beizukommen ist, zeigte Frankfurt in der laufenden Spielzeit sowohl in der Hinrunde als auch in der Zweiten Hauptrunde des DFB-Pokals, als die SGE im Deutsche Bank Park mit 2:0 und 2:1 die Oberhand behielt.
Historisch kreuzten die Traditionsvereine in der deutschen Beletage insgesamt 101 Mal die Klingen, 38 Mal setzte sich die Eintracht durch, 33 Mal Mönchengladbach. Zudem holten die Adler in den vergangenen sieben Bundesligavergleichen mindestens einen Punkt gegen Schwarz-Weiß-Grün. Der letzte Erfolg des Gastgebers datiert vom April 2021, als Mönchengladbach 4:0 gewann.
Borussia im Wandel
Umgekehrt ist das Team von Gerardo Seoane, der 2023 das Ruder am Niederrhein übernahm, in einem Aspekt nicht wieder zu erkennen. Gab die Mannschaft des 46-jährigen Schweizers in dessen Premierenjahr 31 Zähler nach eigener Führung ab, liest sich die Ausbeute in der laufenden Runde fast beängstigend: Neun Partien, neun zwischenzeitliche Führungen, 27 Punkte – mehr geht nicht.
Sieben Jahre alte Referenz
In diesem Sinne hat Eintracht Frankfurts Deadline-Day-Transfer Michy Batshuayi dem einen oder anderen neuen Kollegen etwas voraus. Als der belgische Stürmer am 18. Februar 2018 im Borussenduell mit Dortmund im BORUSSIA-PARK antrat, setzte sich Schwarz-Gelb mit 1:0 durch. Batshuayi stand in der Startelf, hinter ihm zog Mario Götze die Fäden, in der Schlussphase brachte der eingewechselte Mo Dahoud den Dreier gegen seinen Ex-Klub über die Ziellinie. Also dann!