22.04.2025
Bundesliga

Vorschau: Keine Rechenspiele

Nicht nach links, nicht nach rechts: Die Eintracht schaut nur auf sich. Vier Spieltage vor Schluss gastiert Tabellennachbar Leipzig am Main. Zu holen gab es für die Sachsen dort bislang wenig.

Ausgangssituation

„Wenn man dort oben steht, will man da auch nicht mehr weg – wir werden am Samstag alles geben“, sagte Nathaniel Brown im Nachgang an den 30. Spieltag, der für die Eintracht ein 0:0-Unentschieden auswärts gegen den FC Augsburg bereit hielt. „Vielleicht ist dieser eine Punkt am Ende entscheidend“, so Hugo Larsson. Die Ausgangslage: Mit 52 Punkten auf der Habenseite steht Frankfurt auf Tabellenplatz drei, zu Gast am Samstag, 26. April, im Deutsche Bank Park ist der direkte Tabellennachbar Leipzig, seinerseits mit 49 Zählern auf dem Konto. Der Blick auf die Statistik zeigt: In Vergangenheit landeten 90 Prozent der Teams, die nach 30 Partien mindestens 52 Punkte verbucht hatten, unter den Top Vier des Klassements. Anpfiff ist des Tospiels ist um 18.30 Uhr, Sky und EintrachtFM übertragen live.

„Die Spiele werden weniger, es geht in der Tabelle sehr eng zu. Wir sprechen nicht so viel darüber, was passieren könnte und was nicht; wir gehen jedes Spiel für sich an und wollen gewinnen“, sagt Kapitän Kevin Trapp, will aber nichts von einem Rechenschieber in der Kabine hören: „Nicht viel rechnen, sondern einfach das machen, was wir können – diese jugendliche Gelassenheit, die wir in der Mannschaft haben, tut uns ganz gut.“

Frankfurts Torhüter, der gegen Augsburg nach längerer Verletzungspause sein Comeback feierte, hielt am Ostersonntag die Null und sammelte damit seine 59. Weiße Weste in Diensten von Eintracht Frankfurt in der Bundesliga. Kurzum, alleiniger Vereinsrekord nach Spielen ohne Gegentor im Oberhaus vor Dr. Peter Kunter. Wenn der Kasten sauber bleibt: Drei der vergangenen vier Bundesligapartien bestritten die Adlerträger ohne Gegentreffer, zwei davon zu Hause – drei Heimsiege in Serie ohne gegnerisches Tor gab es letztmals Anfang 2023. Apropos Deutsche Bank Park: Insgesamt holte Frankfurt in der laufenden Saison bereits 30 Punkte im eigenen Stadion – mehr waren es zuletzt 2020/21 nach 15 Heimspielen (33).

Rückblick

Dort, im Stadtwald, stieg für Leipzig bislang nicht eine einzige Siegesfeier: Insgesamt neun Aufeinandertreffen hielten vier SGE-Erfolge sowie fünf Unentschieden parat. Im Herzen von Europa bissen die Sachsen bislang auf Granit, eine für sie einmalige Serie im Profifußball. 

Aber: In der laufenden Saison musste sich Frankfurt in zwei Pflichtspielen gegen Leipzig geschlagen geben. Klar, jeweils auswärts. Sowohl im DFB-Pokal (0:3) als auch im Hinrundenspiel wenige Tage später (1:2) hatten die Adler das Nachsehen. 

Löw auf dem Trainerstuhl

Ende Dezember 2024 noch nicht auf Leipzigs Trainerstuhl saß Zsolt Löw, seit dem 30. März zeichnet der 45-jährige Ungar verantwortlich für die Auftritte des derzeit Tabellenvierten. Für Löw, der in seinen ersten drei Ligaspielen zwei Siege und ein Remis holte und DFB-Pokalhalbfinale auswärts dem VfB Stuttgart unterlag, war es eine Rückkehr nach Leipzig: Zwischen 2015 und 2018 arbeitete der ehemalige Verteidiger (unter anderem für Cottbus, Rostock, Hoffenheim und Mainz) als Co-Trainer von Ralf Rangnick und Ralph Hasenhüttl. Im Sommer 2018 zog es ihn dann zu Paris Saint-Germain, wo er in den ersten Sommerwochen auch mit Kevin Trapp auf dem Trainingsplatz stand.

Es folgten Aufgaben als Assistenzcoach beim Chelsea FC sowie beim FC Bayern München, wie in Paris jeweils unter Thomas Tuchel. Randnotiz: An der Säbener Straße folgte Löw gemeinsam mit seinem Chef Tuchel nahtlos auf das Trainerteam von Julian Nagelsmann, zu dem auch Dino Toppmöller gehörte.

Übrigens: Als Spieler gab es für Löw im Frankfurter Stadtwald einst nichts zu holen, zu Buche stehen Niederlagen mit Energie Cottbus (1:3, 2004/05) und dem 1. FSV Mainz 05 (0:2, 2009/10). Aber wie gesagt: Keine Rechenspiele.