24.04.2024
Bundesliga

Vorschau: Mit frischem Auftrieb nach München

Vier Spieltage hält die Bundesliga noch bereit, am Samstag wartet der FC Bayern. Die Erinnerungen an das Hinrundenspektakel sind zwar noch präsent, doch es steht alles wieder auf null.

Ausgangslage

Der vergangene Freitagabend im Deutsche Bank Park hat Auftrieb gegeben für die noch vier ausstehenden Aufgaben, die auf die Eintracht warten. Durch das 3:1 gegen den FC Augsburg, eine wahre Achterbahnfahrt der Emotionen für die Adlerträger, festigte Frankfurt den sechsten Tabellenplatz und machte einen Schritt in Richtung Saisonziel: das internationale Geschäft. „Die Mannschaft lebt und wir wollen uns diesen sechsten Platz verdienen. Ich bin mir sicher, dass wir es schaffen und in viele glückliche Gesichter blicken werden, weil wir wissen, was es für die Region und Frankfurt bedeutet, international spielen zu dürfen“, sagte Torhüter Kevin Trapp im Anschluss an den Brustlöser im Stadtwald: „So, wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben: das ist Frankfurt. Dieses Spiel und die Art und Weise, wie wir gewonnen haben, darf und muss uns Selbstvertrauen geben.“

Am 31. Spieltag, an dem mit Leverkusen, München, Stuttgart, Leipzig, Dortmund und Frankfurt die Top Sechs der Bundesliga in drei direkten Duellen unter sich sind, reist die Eintracht in die Allianz Arena im Nordosten Münchens. Anstoß gegen den FC Bayern ist am Samstag, 27. April, um 15.30 Uhr.

Der Klub von der Säbener Straße belegt mit 66 Zählern Tabellenplatz zwei und ist mit dieser Punktausbeute nach 30 Spieltagen der drittbeste Tabellenzweite der Bundesliga in der Drei-Punkte-Ära. Bis dato 87 markierte Treffer in der Beletage sind ligaweit spitze, allerdings musste die Elf von Cheftrainer Thomas Tuchel auch schon 37 Gegentore hinnehmen – drei weniger als die Eintracht, Rang fünf.

„Es kommen jetzt zwei Topspiele, in München und dann zu Hause gegen den neuen Deutschen Meister Leverkusen. Nicht viele werden glauben, dass wir da etwas reißen können. Aber wir haben schon einmal gezeigt, dass wir in München bestehen können – und wir haben sie im Hinrundenspiel geschlagen“, sagt Eintrachts Kapitän Trapp und betont: „Es muss alles perfekt laufen, damit wir dort etwas holen können. Aber wir glauben daran.“

Rückblick

Einen solchen perfekten Abend erlebte die Eintracht am 9. Dezember 2023, als sie den FC Bayern mit 5:1 aus dem Deutsche Bank Park schickte und ihm damit die geteilt höchste Bundesliganiederlage in diesem Jahrtausend zufügte.

„Wir wissen, dass man einen sehr, sehr guten Tag braucht, um gegen die Bayern etwas zu holen – vor allem in München. Am Samstag ist komplett alles auf null, es ist ein neues Spiel. Wir werden dort hinfahren und alles probieren. Wir wollen ein gutes Spiel machen und die Energie aus der zweiten Halbzeit [gegen Augsburg; Anm. d. Red.] mitnehmen. Wir wollen eng, kompakt und gut zusammenarbeiten und dann schauen, was möglich ist“, sagt Philipp Max mit dem Blick zurück und voraus.

Durch die Tore am 14. Spieltag von Omar Marmoush, Hugo Larsson, Doppelpacker Éric Junior Dina Ebimbe, Ansgar Knauff und zwischenzeitlich Joshua Kimmich war vor etwas mehr als vier Monaten bereits nach 60 Minuten der Endstand hergestellt – für die Bayern waren es die frühesten fünf Gegentore in einer Partie im Oberhaus seit dem Jahr 1975. Wer war es damals? Die Eintracht selbst, als Wenzel, Nickel, Grabowski, Hölzenbein und Neuberger beim 6:0-Heimsieg innerhalb der ersten 45 Minuten fünfmal trafen. Randnotiz: Zum 6:0 traf später Bernd Nickel per direkt verwandeltem Eckstoß.

Übrigens, und damit zurück in die Gegenwart: Unter allen aktuellen Bundesligateams ist nur die Eintracht aktuell seit zwei Gastspielen im Oberhaus beim FC Bayern unbesiegt. Aus den letzten sechs Bundesligaduellen mit den Rot-Weißen verbuchten die Adler immerhin drei Siege und ein Remis.

Kanes Scorer-Landkarte

Apropos Bundesligateams: Hier hat Bayerns Stürmer Harry Kane, aktuell bei 33 Saisontoren in der Liga, noch einen weißen Fleck auf seiner ganz persönlichen Bundesligalandkarte. Gegen 16 der 17 Ligagegner hatte der 30-jährige Brite in der laufenden Saison bei mindestens einem Tor seine Füße im Spiel, ob nun – meistens – als Schütze oder Vorlagengeber. Nur gegen die Eintracht noch nicht. Selbst genetzt hat Kane in den bisher 30 Saisonspielen gegen 15 der 17 Bundesligakontrahenten. Beide Statistiken müssen sich am Samstagnachmittag erst einmal nicht zwingend ändern.