Ausgangslage
Die Hinrunde ist mit der Wochenmitte beendet, Zeit, um gewissermaßen Halbzeitbilanz zu ziehen, bleibt aber nicht. Am allerwenigsten für Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund, die als erste Klubs am Freitagabend die Bundesligarückrunde 2024/25 einläuten. Anstoß ist um 20.30 Uhr im Deutsche Bank Park, DAZN und EintrachtFM übertragen live.
Deshalb die Momentaufnahme in Kürze: Während die Hessen mit 33 Punkten ihre beste Bundesligahalbserie seit Einführung der Drei-Punkte-Regel absolvierten, blickt Schwarz-Gelb auf die geringste Ausbeute nach 17 Spieltagen seit der Saison 2014/15, als im letzten Jahr unter Jürgen Klopp 15 Punkte auf dem Konto standen.
In der Gegenwart hat die SGE Rang drei behauptet, während der BVB nach dem ersatzgeschwächten 2:3 gegen Bayer 04 Leverkusen und der 2:4-Niederlage in Kiel mit 25 Zählern im Tabellenmittelfeld steht. Nichtsdestotrotz warnt Markus Krösche nach dem Spiel gegen Freiburg vor der grundsätzlichen Klasse des kommenden Kontrahenten: „Dortmund ist eine super Mannschaft, unabhängig davon, dass sie verloren haben. Es wird eine große Aufgabe am Freitag.“
Die Zahlen geben dem Sportvorstand recht. 88,3 Prozent Passquote ist der drittbeste, 59 Prozent Ballbesitz der zweithöchste Wert im deutschen Oberhaus. Entsprechend blickt auch Robin Koch vom einen zum nächsten „extrem wichtigen Spiel“, wie der Vizekapitän die Vergleiche mit Freiburg und Dortmund titulierte: „Gegen Dortmund ist es trotzdem immer etwas Besonderes und ein schweres Spiel. Es macht keinen Unterschied, wie sie [gegen Kiel; Anm. d. Red.] gespielt haben.“ Gleichzeitig macht der Frankfurter Vielspieler das einträchtige Selbstverständnis deutlich: „Es liegt mehr an uns als an Dortmund. Wir haben gegen Freiburg dominiert, aber auch Spiele wie in St. Pauli drin, wo wir nicht über 90 Minuten dominant waren. Wir sind noch nicht perfekt, aber wir arbeiten täglich daran.“
Rückblick
Die breite Brust lässt sich leicht begründen. Zum einen hat die Eintracht zu Hause in dieser Saison nicht mehr als das eine Spiel gegen Mainz verloren. Zum anderen stellen die Adler mit 40 Treffern die drittgefährlichste Offensive der deutschen Beletage. Beides kam beim 4:1 am Dienstag gegen den SC Freiburg einmal mehr zum Tragen. Und damit der direkte Brückenschlag nach Nordrhein-Westfalen. Denn die Adler trafen in jedem der vergangenen 16 Ligaspiele; die rühmliche Ausnahme bildete das Auftaktspiel in Dortmund, als die Borussia dank Doppelpacker Jamie Gittens mit 2:0 die Oberhand behielt.
Generell sind Duelle zwischen Frankfurt und Dortmund oft genug von Hochspannung und Emotionen geprägt, auch wenn die SGE von den vergangenen 17 Aufeinandertreffen einzig im April 2021 eines für sich entscheiden konnte. Der letzte Heimsieg über die Borussia gelang im November 2016, als sich Szabolcs Huszti und Haris Seferovic in die Torschützenliste eintrugen.
Fokus Freitag
Wie viel oder wenig auf Serien und Siegwahrscheinlichkeiten Verlass ist, erfuhren jüngst die Gäste am eigenen Leib. Galt Borussia Dortmund zuletzt als Experte schlechthin für Freitagabend-Matches, erlitt der Champions-League-Finalist des Vorjahres vergangene Woche die erste Niederlage nach zehn ungeschlagenen Begegnungen an diesem Wochentag.
Angeberwissen am Rande: In der SGEschichte kam es bisher fünf Mal vor, dass die Eintracht Dortmund an einem Freitag zu Gast hatte, ein Dreier stand beim ersten und bis heute letzten Mal vor über 55 Jahren zu Buche:
- 2:0 am 3. Oktober 1969
- 2:2 am 12. August 1983
- 3:4 am 22. September 1995
- 1:1 am 29. September 2000
- 1:1 am 25. April 2008
Blick nach vorne
Nnamdi Collins, bis zur U23 in der Dortmunder Jugend ausgebildet und seit Sommer 2023 ein Adlerträger, hat als Jahrgang 2004 wenn überhaupt das bisher letzte mitbekommen. So oder so blickt der 21-Jährige voller Elan auf das Duell: „Ich freue mich auf das Spiel am Freitag. Wir möchten wieder eine gute Leistung zeigen und für die Fans und uns das Spiel gewinnen.“
Neben Collins treffen außerdem Ansgar Knauff, Mario Götze und Mo Dahoud auf ihre Vergangenheit. Eine Zeitform, die angesichts der jüngsten Bestmarken bestenfalls als Vergleichswert dient am Main. Die Blicke gehen nach vorne: die Rückrunde beginnt.