18.09.2023
Europapokal

Vorschau: „Tolle Herausforderung“ und mögliches Omen

Wie vor 44 Jahren startet die Eintracht gegen den Aberdeen FC in den Europapokal. 1979/80 stand am Ende ein Titel. Die Schotten zogen 1983 nach. Im Herbst 2023 denken die Adler erstmal im Drei-Tages-Rhythmus.

Ausgangslage

Eintracht Frankfurt ist mit einem 1:1 beim VfL Bochum aus der Länderspielpause zurückgekehrt. Damit sind die Adlerträger seit dem Dienstantritt von Dino Toppmöller und wettbewerbsübergreifend sieben Spielen ungeschlagen. Fortan geht es Schlag auf Schlag. Ingesamt sechs Begegnungen in drei Wochen liegen zwischen der vergangenen und der nächsten Länderspielpause. Weiter im Takt und gleichzeitig mit dem nächsten Kapitel der Vereinsgeschichte geht‘s am Donnerstagabend im allerersten Gruppenspiel in der UEFA Europa Conference League. Anstoß gegen den Aberdeen FC ist um 18.45 Uhr, RTL+ und EintrachtFM senden live.

Während Frankfurt nach dem späten Ausgleich im Play-off-Hinspiel bei Levski Sofia das Rückspiel vor heimischer Kulisse dank Treffern des eingewechselten Jessic Ngankam und Ellyes Skhiri 2:0 gewann, weist der AFC einen anderen Weg in den 2021 ins Leben gerufenenen Wettbewerb auf. Aberdeen scheiterte in den Play-off-Partien zur UEFA Europa League mit 2:2 und 1:3 an BK Häcken und nimmt dadurch eine Ebene tiefer teil.

In der schottischen Premier League liegen die Dons nach drei Niederlagen und zwei Unentschieden mit zwei Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Das Auswärtsspiel am Samstag beim Heart of Midlothian FC endete 0:2. Randnotiz: Auch die Hearts standen kurz davor, in die Gruppenphase der UECL einzuziehen, schieden aber gegen den PAOK FC – just Kontrahent in Gruppe G neben dem HJK Helsinki – aus.

Rückblick

Erste Runde Europapokal und der Gegner heißt Aberdeen: Dem einen oder anderen wird es noch vertraut vorkommen. Denn am 19. September 1979, nahezu vor genau 44 Jahren, traf die Eintracht schon einmal zum Auftakt des UEFA-Pokals auf die Dons. Cha Bum-kun netzte beim 1:1 im Hinspiel, Bernd Hölzenbein sorgte im Rückspiel am 3. Oktober mit dem goldenen Treffer für das Weiterkommen der Adlerträger. Später konnten sie sich schließlich in den Finalspielen gegen Borussia Mönchengladbach zum Sieger des Wettbewerbs krönen ...

Die Spuren des Sir Alex Ferguson

Sir Alex Ferguson gilt als eine der größten Trainerikonen im Profifußball. Bei Manchester United schuf er sich sein Denkmal, gewann als Manager 13 Mal die englische Premier League und zwei Mal die UEFA Champions League. Ehe der heute 81-Jährige bei den Red Devils anheuerte und dort über 26 Jahre im Amt blieb, führte er den schottischen Kultklub Aberdeen FC in seine bedeutsamste Ära. Unter Fergusons Leitung zwischen 1978 und 1986 errangen die Rot-Weißen je drei Meisterschaften und Pokalsiege; hinzu kam 1983 der der Triumph im Europapokal der Pokalsieger über Real Madrid – der bis heute größte Erfolg in der Vereinshistorie.

Schon jetzt historisch

UEFA-Pokal, Europapokal der Pokalsieger, Europapokal der Landesmeister, Europa League, in der vergangenen Saison Champions League und nun Europa Conference League. Eintracht Frankfurt schreibt mit der Teilnahme an der Endrunde der UECL einmal mehr Geschichte: Als erstes deutsches Team qualifizierten sich die Hessen für alle sechs großen Europapokalwettbewerbe. Erstmals seit Anfang der 1990er Jahre spielen die Adlerträger das dritte Mal in Folge international.

Entsprechend sieht Toppmöller „für den ganzen Verein eine tolle Herausforderung, den Wettbewerb anzunehmen und zum ersten Mal dabei zu sein“. Der Chefcoach sieht grundsätzliche „Gegner, die absolut unseren Respekt verdienen. Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass wir favorisiert sind“.

Sportvorstand Markus Krösche schlägt in dieselbe Kerbe: „Wir sehen uns sportlich in der Lage, die Gruppenphase zu überstehen. Das ist unser Ziel!“