18.02.2025
Bundesliga

Vorschau: Topspiel in München

Erster gegen Dritter, die Eintracht gastiert beim FC Bayern. Beide Teams sind in der Bundesliga in diesem Kalenderjahr noch ungeschlagen, die „Vorfreude ist groß“.

Ausgangssituation

„Schluss mit den Unentschieden“, schallte es vergangene Woche durch den Stadtwald. Gesagt, getan. Nach drei Remis in der Liga in Serie gegen Hoffenheim, Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach ließ die Eintracht einen 3:1-Heimerfolg gegen Holstein Kiel folgen. Mit 42 Punkten, die geteilt beste Saison seit Einfühung der Drei-Punkte-Regel, reist Frankfurt als Top-drei-Team zum Duell mit Spitzenreiter FC Bayern München. „Die Vorfreude ist groß, das wird ein super Spiel. Es ist immer sehr schwer, in München zu spielen: zum einen ein starker Gegner mit viel Qualität, zum anderen ein großes, schönes Stadion. Da werden wir versuchen, zu bestehen“, sagt Sportdirektor Timmo Hardung vor dem 108. Aufeinandertreffen beider Klubs im Oberhaus. 

Wenn am Sonntag, 23. Februar, um 17.30 Uhr in der Allianz Arena im Norden Münchens angepfiffen wird, so ist vorab gewiss: Das Wörtchen Bundesliganiederlage taucht im Sprachschatz 2025 der beiden Kontrahenten nicht auf, sowohl die Hessen als auch die Hausherren sind in diesem Kalenderjahr im Ligabetrieb noch ungeschlagen. Für die Eintracht bedeutet dies die längste Serie unter der Regie von Cheftrainer Dino Toppmöller.

Der FC Bayern spielt mit 55 Punkten nach 22 Partien seine beste Bundesligasaison seit sieben Jahren, in der Arena in München-Fröttmaning gaben die Roten zudem in der laufenden Runde erst zwei Punkte ab – ein 1:1 gegen Leverkusen. Apropos: Am vergangenen Wochenende stand im Topspiel gegen die Werkself erneut ein Unentschieden zu Buche, dank des 0:0 hat die Elf von Coach Vincent Kompany weiterhin acht Punkte Vorsprung auf den Rangzweiten aus dem Rheinland. Bevor es am Sonntag gegen die Eintracht geht, müssen die Münchner am Dienstagabend in der UEFA Champions League ran: Play-off-Rückspiel gegen den Celtic FC. Englische Woche an der Säbener Straße, volle Trainingswoche im Herzen von Europa.

„Wir wissen, dass wir eine absolute Topleistung brauchen. Aber wir haben in der Hinrunde gezeigt, dass wir die Waffen haben, um ihnen wehzutun. Vor allem im Umschaltspiel und natürlich mit Geschwindigkeit. Wir werden versuchen, den bestmöglichen Plan zu entwickeln und dann etwas mitzunehmen“, so Cheftrainer Dino Toppmöller.

Rückblick

Sechs Tore, pari pari je drei auf einer Seite, sahen die Zuschauer beim Hinrundenspiel Anfang Oktober im Deutsche Bank Park – ein wilder Ritt inklusive Last-Minute-Ausgleich für die Eintracht in der Nachspielzeit. Dabei gaben die Bayern zum bislang einzigen Mal in dieser Saison nach einer Führung noch Punkte ab. Von den bis dato 53 Bundesligagastspielen in München verbuchte die Eintracht vier Siege und sieben Unentschieden, 42 Erfolge wanderten indes auf das Konto der Münchner – Rekord, in der Ligahistorie feierte kein anderer Verein gegen einen Gegner so viele Heimsiege.

Letztmals in der bayerischen Landeshauptstadt wurden die Hessen am 31. Spieltag 2023/24 vorstellig, mit 2:1 setzten sich die Hausherren knapp durch.

Jung und torgefährlich

In die Torschützenliste trug sich an jenem Nachmittag im April Hugo Ekitiké ein. Da der Franzose auch beim 3:3 im Stadtwald traf, war er in seinen ersten beiden Duellen mit dem FC Bayern erfolgreich – was zu folgender Notiz führt: In diesem Jahrtausend gelang es bis dato nur einem Spieler, in seinen ersten drei Spielen in der Beletage gegen den Rekordmeister zu treffen: Dodi Lukébakio, zwischen 2018 bis 2019 für Düsseldorf und Hertha BSC.

Beim letzten Gastspiel in München trifft Hugo Ekitiké zum zwischenzeitlichen 1:1.

Der 22-jährige Ekitiké, der neben seinem FCB-Pendant Harry Kane den höchsten Expected-Goals-Wert im Oberhaus aufzubieten hat (15,0), ist mit seinen bislang zwölf Saisontoren maßgeblich daran beteiligt, dass die Eintracht bereits auf 27 Tore durch U23-Spieler kommt. In Europas fünf großen Ligen wird dies nur vom Racing Club de Strasbourg überboten (36 und damit alle selbst erzielten!). Erst gegen Kiel verbuchte Can Uzun mit 19 Jahren und 97 Tagen sein bereits viertes Bundesligator mit dem Adler auf der Brust; jünger bei seiner vierten Bude im Eintracht-Trikot war einst nur Walter Bechtold, dem als 18-Jähriger in der Saison 1965/66 bei nur 17 Einsätzen sechs Tore gelangen.

Tore wird es brauchen am Sonntag. Forza SGE!