11.09.2024
Bundesliga

Vorschau: Wölfe im Visier

Kompromisslos in den Zweikämpfen, kalt vor dem Kasten und anfällig in Heimspielen – so der aktuelle Eindruck vom VfL. Die Chancen und Risiken vor dem Auswärtsspiel gegen Wolfsburg.

Ausgangslage

Nach der Länderspielpause steht für Eintracht Frankfurt am Samstag um 15.30 Uhr das nächste Duell an: Auswärts geht es gegen den VfL Wolfsburg – live auf Sky Sport und EintrachtFM. Beide Teams haben nach zwei Spieltagen jeweils drei Punkte auf dem Konto und sind hungrig auf den nächsten Erfolg. Die Wölfe aus Niedersachsen blicken auf eine durchwachsene Heimbilanz mit zwei Siegen aus den vergangenen sieben Begegnungen in der Volkswagen Arena. Besonders auffällig: Bei ihren fünf Heimniederlagen kassierten die Wolfsburger stets drei Gegentore.

Sportvorstand Markus Krösche sieht die Eintracht gut aufgestellt: „Wir haben einen guten und breiten Kader. Jede Woche entscheidet das Training, zudem haben wir mehr Qualität als letztes Jahr.“ Mit Mo Dahoud hat die Eintracht einen Neuzugang, der laut Krösche mit seiner Spielstärke und Pressingresistenz „seinen Platz finden wird“. Fähigkeiten, die gegen bekanntermaßen bissige Wölfe nicht von Nachteil sein werden. Die Eintracht ist bisher das fairste Team der Liga. 13 Fouls und eine Gelbe Karte sind jeweils ligaweiter Tiefstwert, während beim VfL doppelt so viele regelwidrige Vergehen und neun Gelbe Karten zu Buche stehen.

Rückblick

In der Bundesliga traf Eintracht Frankfurt bislang 44 Mal auf den VfL Wolfsburg. Dabei konnten die Hessen acht Siege feiern, mussten 22 Niederlagen hinnehmen und spielten 14 Mal unentschieden. Im September des vergangenen Jahres war die Eintracht letztmals in der Autostadt gefordert und verlor durch einen Doppelpack von Jonas Wind 0:2. Der jüngste Vergleich in Frankfurt im Februar 2024 endete 2:2. Wolfsburg ging früh durch Maxence Lacroix in Führung, doch die Eintracht glich nach Vorarbeit von Hugo Ekitiké für Philipp Max aus. Nach erneuter Wolfsburger Führung durch Kevin Behrens besorgte Omar Marmoush in der Nachspielzeit den Ausgleich gegen seinen Ex-Klub.

Statistiken und Halbwahrheiten

Auch wenn Erfahrungen der Vorsaison ebenso wenig eine zwangsläufige Aussagkraft für das kommende Duell haben müssen wie die Eindrücke der ersten 180 Bundesligaminuten, stechen beim Gastgeber mehrere Quoten ins Auge, die nicht nur defensiver Natur sind. Den 117 geführten Zweikämpfen, die zweitmeisten der deutschen Beletage, stehen 580 Pässe, von denen 72 Prozent ankamen, gegenüber – beides sind die niedrigsten Werte 2024/25. Drei der vier Tore entsprangen ruhenden Bällen, den Ballbesitzanteil von 36,2 Prozent unterbietet einzig der SC Freiburg. Daher ist es sicher kein Zufall, dass beide Klubs schon mit dem FC Bayern München Bekanntschaft gemacht haben. Angesichts der Wolfsburger Chancenverwertung – Top Vier in der Bundesliga – von 24 Prozent ist so oder so Vorsicht geboten.

Hüben wie drüben; denn bei den Hessen haben sich vor der Länderspielpause etwa Omar Marmoush und Hugo Ekitiké als flexibles und harmonierendes Angriffsgespann hervorgetan. „Omar und ich ergänzen uns gut, ich freue mich auf weitere gemeinsame Spiele“, erklärte Ekitiké. Trainer Dino Toppmöller hob zudem Mario Götze hervor, der „nach vorne seine Momente hatte, aber auch nach hinten die Lücken gut geschlossen hat“.

Die von Krösche erwähnte Qual der Wahl wird durch die körperlichen Fortschritte von Farès Chaibi, der nach dem Bundesligastart nicht jedes Training mitmachen konnte, nicht weniger. Der algerische Offensivmann erklärte am Dienstag: „Die Länderspielpause war kurz, wir haben gut trainiert und hatten auch ein verlängertes Wochenende.  Wir wollen in Wolfsburg unbedingt drei Punkte holen und werden in den nächsten Tagen alles dafür tun, um uns gut auf das Spiel vorzubereiten.“