07.01.2020
Interview

„Wichtig, flexibel zu bleiben“

Bergfest in Florida. Bevor die SGEagles nach Clearwater weiterreisen, äußert sich Rode zu Systemen, Frische, Sonnenschein und Extraschichten.

Sebastian, was sagt der Körper nach der Hälfte des Trainingslagers?
Teilweise bin ich schon etwas müde und es tritt das eine oder andere Wehwehchen auf, was zum Trainingslager aber auch dazugehört. Wir haben bis hierhin gut gearbeitet, haben top Bedingungen, sowohl hinsichtlich der Trainingsplätze, als auch des Wetters. Von daher ist bis jetzt alles super!Könntest du uns einen kurzen Überblick über Aktivitäten in den vergangenen Tagen geben?
Wir haben viel im spielerischen, aber auch im taktischen Bereich gearbeitet. Konditionell müssen wir nicht so viel machen. Vielmehr gilt es, bis zum Rückrundenstart Kräfte zu sammeln.Was hat es mit den von Fredi Bobic und Adi Hütter angekündigten Gesprächen auf sich?
Das spiegelt sich schon auf dem Platz wider. Der Trainer ist sehr engagiert und verlangt umgekehrt sehr viel von uns. Sicher waren die vergangenen Spiele nicht in unserem Sinne. Entsprechend möchten wir die Ursachen dafür abstellen, um besser ins neue Jahr zu starten.Lässt sich schon sagen, dass die Frische in Kopf und Körper zurückkehrt?
Allein der andauernde Sonnenschein ist gewissermaßen Balsam für die Seele. Die Tage in Florida tun uns mit Sicherheit gut, ganz frei sind die Köpfe aber noch nicht, das kommt erst noch. Ich bin trotzdem guten Mutes, gegen Hoffenheim wieder eine andere Eintracht auf dem Platz zu sehen und die Spiele positiv gestalten zu können.Du bist meist bereits vor dem offiziellen Mannschaftstraining auf dem Rasen. Warum?
Ich möchte einfach die Sonne ausnutzen und bereite mich daher lieber draußen als im Gym auf die Einheiten vor, wie es viele meiner Kollegen handhaben.Täuscht der Eindruck oder machen alle mehr als sie müssten?
Es ist wichtig, dass die Stimmung immer optimistisch bleibt, auch wenn es mal weniger gut läuft. Wir sind kein Verein, der verpflichtet ist, jedes Spiel zu gewinnen. Niederlagen kommen vor. Deshalb sollte der Spaß nie zu kurz kommen. Und wie gesagt legen viele der Jungs Extraschichten im Kraftraum ein, was nach außen hin nur nicht sichtbar ist.Vor einem Jahr bist du zur Eintracht zurückgekehrt. Was hat sich seitdem aus deiner Sicht getan?
Es war ein unglaubliches Jahr. Vor allem im ersten halben Jahr sind viel Highlights entstanden. Persönlich bin ich ungemein froh, diese miterlebt und mit meiner Rückkehr wieder in die Spur gefunden zu haben. Auch ins zweite halbe Jahr sind wir gut gestartet, das 5:1 gegen die Bayern wird unvergessen bleiben. Nichtsdestotrotz war die weitere Entwicklung etwas ernüchternd. Aber das ist Vergangenheit, wir konzentrieren uns darauf, es künftig wieder besser zu machen.Inwiefern bietet sich die gegenwärtige Ruhe an, an taktischen Dingen zu feilen?
Richtig ist, dass wir im vergangenen Jahr fast ausschließlich im 3-5-2 agiert haben. Nun können wir neue Varianten einstudieren, was zuvor aufgrund der mangelnden Zeit nicht möglich war. Es ist enorm wichtig, flexibel zu bleiben. Deshalb bin ich weit davon entfernt, uns auf ein System festzulegen.Wie schwer fallen die Umstellungen?
Es tut uns gut, dass der Trainer Spielsituation häufig unterbricht und uns erklärt, wie wir stehen müssen oder einen besseren Aufbau hinbekommen.Deine Verletzungsgeschichte ist bekannt. Hast du jemals überlegt, etwas vorsichtiger zu spielen?
Das ist einfach meine Spielweise, die mich zu dem gemacht hat, der ich bin. So muss es bleiben. Natürlich tut es dann öfters weh oder ich denke mir: das hätte jetzt nicht sein müssen. Aber das gehört im Leistungssport irgendwo auch dazu.Der Auftakt hat es gegen Hoffenheim und Leipzig in sich. Warum geht es 2020 wieder bergauf?
Weil wir in der Hinrunde gezeigt haben, dass wir gegen die genannten Mannschaften mithalten können. Wir waren auch in Leipzig nicht chancenlos. Es kann sogar hilfreich sein, dass allen bewusst ist, sofort Vollgas geben zu müssen. Dann können wir jeden Gegner schlagen.