0:3 beim VfL Bochum. Weder Ausgang noch Höhe noch Zustandekommen des Resultats beim Tabellenletzten konnten im Sinne der Eintracht sein. Die Enttäuschung über den biederen Auftritt im Ruhrpott zwischen den Champions-League-Matches gegen Tottenham Hotspur stand den Adlerträgern ins Gesicht geschrieben, daran mochten auch die sonnigen Verhältnisse am Samstagnachmittag nichts ändern. Die folgenden Zahlen und Kuriositäten ebenso wenig.
Geschichte des Spiels: Liebling wider Willen
Das geflügelte Wort Aufbaugegner müssen sich die Hessen wohl oder übel zumindest in diesem konkreten Fall attestieren lassen. Kaum bemerkbar tat sich durch die Niederlage in Bochum etwas in der VfL-Historie. Aus Sicht der Hausherren war es der 25. Sieg in der Bundesliga gegen die SGE. Gegen keinen anderen Klub gelangen den Blau-Weißen bislang mehr.
Zahl des Spiels: 1 (Premiere wider Willen)
Es ehrt Oliver Glasner sicher, wie sehr er sich im Nachgang vor seine Schützlinge stellte und „zu 100 Prozent die Verantwortung“ für die Spieler und Spielidee am neunten Spieltag übernahm. Nun haben sich die Frankfurter Fußballer unter der Leitung des Fußballlehrers aus Österreich nie verdächtig gemacht, einen Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Statisch belegbar: Es war die erste Pleite gegen einen Tabellenletzten überhaupt. Die letzte datierte noch vom 15. Mai 2021, 3:4 unweit des Ruhrstadions auf Schalke.
Das schreiben die Medien
- Hessenschau: „Zwischen den glamourösen Champions-League-Abenden rutscht Eintracht Frankfurt im tiefen Ruhrpott aus. Bei der heftigen Pleite gegen den Tabellenletzten Bochum bleiben alle Spieler unter Normalform“
- Sport1: „Für Eintracht Frankfurt läuft bei der deutlichen Pleite beim VfL Bochum kaum etwas zusammen“
- Spiegel Online: „Frankfurt verpasste es, sich in der Spitzengruppe festzusetzen“
Das sagt das Netz
- „Scheint so, als wäre es nicht so schlimm, dass ich im Stadion nicht wirklich viel vom Spiel sehe.“ (@EintrachtEmma)
- „Mir geht dieses Diva-Gelaber auf die Nerven. Das klingt viel zu glamourös. Wir haben mit einer katastrophalen Leistung beim Tabellenletzten vollkommen verdient verloren.“ (@Dave__Mitchell)
- „Man muss die Diva so lieben wie sie ist. Genau deswegen!♥️“ (@monuscha3108)
Dass es ebenso eine Punkteteilung getan hätte, lässt sich nicht nur an der gegenwärtigen Wahrnehmung – drei Gegentreffer nach Standards stehen ein Pfostenschuss und ein aberkanntes Abseitstor gegenüber – ableiten, sondern nicht weniger an nackten Zahlen. Gemäß den Expected-Goal-Werten war Frankfurt zwar nicht dauergefährlich, aber eben auch nicht dermaßen anfällig, wie es die Deutlichkeit des Resultats vermuten lässt. 0,62 zu 0,7 steht hier zu Buche, also knapp ein Tor pro Team. Am nächsten dran war übrigens lange Lucas Alario. Das 30-jährige Geburtstagskind ließ in Bochum erahnen, für was er steht: Einerseits in den ersten 45 Minuten die wenigsten Ballaktionen aller 22 Akteure (13), andererseits die meisten Abschlüsse (drei). Kein anderer kam bis dahin überhaupt auf mehr als einen.
Ausblick: Learning, London, Leverkusen
Was bleibt, sind „Lehren“, die Sportvorstand Markus Krösche sich erhofft, und „Schlüsse“, die Coach Glasner mit seiner Truppe ziehen möchte. Dass diese häufig schnell in die Tat umgesetzt sind, haben alle Beteiligten in der Vergangenheit zuhauf nachgewiesen. Gleichwohl werden die Aufgaben nicht leichter. Am Mittwoch das Rückspiel der Gruppe D bei Tottenham Hotspur in London, am Samstag die Heimbegegnung gegen wiedererstarkte Leverkusener. Um Kopf und Körper so gut wie möglich frisch zu halten, ist am Montag trainingsfrei.