15.09.2021
Europapokal

„Wie an Weihnachten, bevor es Geschenke gibt“

Vor dem Auftakt gegen Fenerbahce SK sprechen Oliver Glasner und Kevin Trapp über Vergleiche, Vorbereitung und Vorfreude.

Ein kurzer Blick in die Runde, zufriedenes Lächeln und die erfreute Feststellung: „Heute ist es rappelvoll im PK-Raum. Das zeigt die Bedeutung der Europa League für den Klub“, eröffnet Oliver Glasner die erste Pressekonferenz dieser Europa-League-Saison. Der Cheftrainer und Torhüter Kevin Trapp sprachen außerdem unter anderem über...

Die Pressekonferenz in voller Länge zum Nachhören gibt’s hier:

…die Vorbereitung:

Oliver Glasner: Wir haben die Tage genutzt, um zu regenerieren, unsere Schlüsse aus dem Stuttgart-Spiel zu ziehen und uns auf das Spiel vorzubereiten. Wir sind gut vorbereitet. Die Jungs sind fit. Wir erwarten Fenerbahce in einem 3-4-3, da sie bisher immer so gespielt haben. Einem sehr guten Europa-League-Abend steht nichts im Wege.

…die Sperre von Oliver Glasner:

Oliver Glasner: Auch wenn ich nicht auf der Bank sitzen kann, bin ich bis kurz zuvor dabei und voll fokussiert. Danach übergebe ich das Zepter an meine Co-Trainer, zu denen ich vollstes Vertrauen habe. Eine solche Situation hatte ich auch noch nicht und ich bin nicht glücklich darüber. Auch für mich ist so ein Abend ein Highlight, das ich gerne von der Bank aus erlebt hätte. Ich kann es aber nicht mehr ändern und muss jetzt das Beste aus der Situation machen. Am Ende sind es die Protagonisten auf dem Platz, die es richten müssen.

Kevin Trapp: Der Trainer stellt alle so ein, dass sie wissen, was sie in den jeweiligen Situationen machen müssen. 2019 in Mailand hatten wir eine ähnliche Trainerkonstellation. Doch der Matchplan steht, daran wird sich nicht viel ändern. Wir Spieler können ebenso Verantwortung übernehmen.

Ich bin froh, so viele Spieler zur Verfügung zu haben und auch von der Bank nachlegen zu können.

Cheftrainer Oliver Glasner

…die Mannschaftsaufstellung:

Oliver Glasner: Christopher Lenz hat individuell trainiert, da er nach dem Spiel gegen Stuttgart muskuläre Probleme hat. Es gibt auch die Option, auf eine Dreierkette zu wechseln. Ich bin froh, so viele Spieler zur Verfügung zu haben und auch von der Bank nachlegen zu können. Hoffentlich gelingt es uns, die richtige Startelf passend zum Gegner aufzustellen. In den seltensten Fällen bleibt aber die Anfangself bis zum Ende auf dem Platz. Auch wenn Spieler nicht von Beginn an dabei sind, können sie am Ende sehr wichtig sein, wenn es in die Crunch Time geht. Wir wollen durch unsere Einwechslungen Impulse setzen.

Kevin Trapp: Wir haben neue Spieler und neue Trainer. Dazu kamen die Europameisterschaft im Sommer, von der viele spät zurückgekommen sind und Transfers wie Sam Lammers, die noch nicht lange bei der Mannschaft sind. Natürlich lief der Start nicht wie erhofft. Wir sind sehr spielbestimmend aufgetreten und haben dann späte Gegentore kassiert. Die Mannschaft hat viele junge Talente, die sich noch entwickeln müssen. Die Ergebnisse sind die eine Sache, die Art und Weise eine andere. Das macht Hoffnung.

…die späten Gegentore:

Oliver Glasner: Der Großteil der gegnerischen Chancen entsteht nach langen Bällen. Diese Bälle bekommen wir nicht gut geklärt, weil wir unsere Ordnung verlieren. Viele Mannschaften setzen am Ende auf lange Bälle, um ihre starken Stürmer zu bedienen. Das Spiel wird dann in den gegnerischen Strafraum verlagert. Das müssen wir konsequenter oder in andere Räume klären. Das ist aber kein defensivtaktisches Problem.

Ich fühle mich bereit und habe das Gefühl, dass ich mit dem Alter noch fitter und besser werde.

Kevin Trapp

…die Form von Kevin Trapp:

 Kevin Trapp: Ich fühle mich bereit und habe das Gefühl, dass ich mit dem Alter noch fitter und besser werde. Ich arbeite sehr viel und versuche, mich bestmöglich vorzubereiten. Mit 30 Jahren steht man eben anders auf als mit 20 Jahren. Man hört mehr auf seinen Körper und weiß, was einem guttut und was nicht.

…die Stimmung in der Mannschaft:  

Oliver Glasner: Die Jungs freuen sich alle riesig darauf. Die Europa League ist die Belohnung für eine außergewöhnlich gute Vorsaison. Da heißt es: Nicht nervös sein, sondern genießen – wie an Weihnachten, bevor es Geschenke gibt. Das ist ein Geschenk für die Spieler, die Mannschaft, den Verein, die Stadt und die ganze Region.

Kevin Trapp: Wir haben uns gut vorbereitet und viel trainiert. Es ist eine Chance, sich international beweisen und zeigen zu können. Wir haben eine interessante Mannschaft, mit der wir viel erreichen können und dazu eine tolle Europa-League-Gruppe.

…die Einschätzung des Gegners:

Oliver Glasner: Fenerbahce hat eine erfahrene Mannschaft, die einen gepflegten Fußball spielt. Aber sie sind die Intensität aus der Bundesliga nicht gewohnt. Wir möchten ihnen mit unserer Dynamik Probleme bereiten. Ich gehe von einem Schlagabtausch aus, bei dem beide Seiten nach vorne spielen.