24.07.2023
Aktion

„Wie eine große Gemeinschaft“

Doppelt so viele Zuschauer wie Einwohner: „Eintracht in der Region“ begeistert bei Güntensperger-Debüt in Kaichen. Die Tradi gewinnt 5:2.

Wenn ein Sportplatz an einem Freitagabend doppelt so viele Besucher zählt als das Dorf Einwohner hat, kann das in Hessen fast nur eines bedeuten: Die Eintracht ist da! Unterstützt von LOTTO Hessen und Medien-Partner HIT RADIO FFH schrieb die Kampagne „Eintracht in der Region“ im beschaulichen Kaichen, kleinster Stadtteil von Niddatal im Südosten der Wetterau, ihre Geschichte fort.

Sorgen gemeinsam für einen großen Fußball- und Familientag: Der FC Kaichen und Eintracht Frankfurt.

Der ortsansässige Fußballclub von 1963, der in der vergangenen Woche sein 60-jähriges Bestehen mit einer intensiven Festwoche beging, war einer der ersten Vereine, die sich auf die Ausrichtung eines „Eintracht in der Region“-Tages samt Gastspiel der Traditionsmannschaft beworben hatten – mit Erfolg.

Uwe Bindewald im Gespräch mit FFH-Moderator Christian Belz.

Für die Eintracht mit dabei: Der in der Wetterau beheimatete Uwe Bindewald, der dem Duell entgegenfieberte. „In der Wetterau zu spielen, macht immer großen Spaß“, schwärmte der Mann mit 263 Bundesligaspielen für die Eintracht, der an diesem Tag als Kapitän für die Tradi auflief. „Wir sind hier wie eine große Gemeinschaft. Da fühlt man sich einfach wohl!“

Worte, die vor allem dem Landrat des Wetteraukreises, Jan Weckler, sehr gefielen: „Wir als Region sind sehr stolz, dass solche Aktionen zu uns kommen. Es ist wichtig, dass der Kontakt der Profivereine zur Basis bestehen bleibt“, betonte er am Mikrofon von FFH-Moderator Christian Belz und bestätigte damit exakt die Zielsetzung der Eintracht.

Wie immer war vor Anpfiff des Duells außer der Interviews auf einer großen Eventfläche alles geboten, was das Fan-Herz begehrt. Auf dem Feld war derweil die Eintracht Frankfurt Fußballschule mit knapp 40 Jungen und Mädchen in einer 120-minütigen Trainingseinheit aktiv. Unter der kompetenten Leitung von Manfred „Manni“ Binz, Lise Munk, Alex Conrad, Cezary Tobollik und Uwe Bindewald wurde dabei an mehreren kleinen Stationen intensiv gearbeitet. Trotz des anfänglichen Regens füllten sich die Zuschauerränge vor Spielbeginn zusehends.

Sehr zur Freude von Boris Vetter, Vorstandsmitglied des FC Kaichen und Chef des Orga-Teams, der mit seiner Mannschaft seit knapp sechs Monaten an der Umsetzung des Events gearbeitet hatte: „Als wir von unserem Gewinn hörten, habe ich erst gar nicht realisiert, dass die Eintracht wirklich zu uns kommt. Als ich das dann verstanden habe, bekam ich so viele Anrufe wie noch nie.“

So eine Chance bekommt man nur einmal.

Markus Martin, Vorstandsmitglied FC Kaichen

Markus Martin, langjähriges Vorstandsmitglied, betonte ebenfalls die Leidenschaft, mit der die Kaichener von Beginn an voll hinter der Aktion standen: „In unserem Verein war sofort ein Feuer entfacht. So eine Chance bekommt man nur einmal.“

Die Einnahmen aus Ticketverkauf und Bewirtung, die vollständig beim FC Kaichen 1963 bleiben, sollen, wenn es nach Vetter geht, vor allem in die Jugendarbeit und die Sportflächen fließen: „Wir haben über 100 Jugendspieler, da brauchen wir viele Mittel. Außerdem ist das große Ziel ein Kunstrasen, der ganzjährig bespielbar ist.“

Güntensperger trifft bei Debüt, Tradi am Ende souverän

Beim Spiel bekam Eintrachts Torhüter Thomas Ernst, der eigens für das Spiel aus Bochum angereist war, vor allem in der Anfangsphase des Spiels einiges zu tun. Fast schon die logische Konsequenz war das 1:0 für Kaichen durch Patrick Ofcarek. Nach einem Lattenkracher von Slobodan Komljenovic war es Urs Güntensperger, der den Ball über die Linie drückte (19.) und damit sein erstes Tor im ersten Spiel für die Tradi markierte.

Aufstellung Eintracht

Ernst, Steinle - Körbel, Nachtweih, Skela, Güntensperger, Friz, Nadaroglu, Bindewald, Müller, Lasser, Bommer, Idrissou, Husterer, Zick, Dworschak, Komljenovic, Amstätter, Gerster, Sippel, Balzer, Guht, Herzberger, Di Gregorio.

Tore Eintracht

1:1 Urs Güntensperger (19.)
1:2 Ervin Skela (41.)
2:3 Thomas Lasser (59.)
2:4 Eigentor (64.)
2:5 Idrissou (80.)

Nach dem Seitenwechsel kam vor allem Ervin Skela am frischesten aus der Kabine und markierte direkt nach Wiederanpfiff das 2:1. Dem Ausgleich von Tobias Meiss (51.) folgte eine dominante Eintracht-Schlussphase, belohnt durch Treffer von Thomas Lasser (59.), Frank Gerster (64.) und Mohamadou Idrissou (80.).